Das Bundesfinanzministerium wird einen Erweiterungsbau erhalten. Dieser wird direkt gegenüber vom historischen Detlev-Rohwedder-Haus an der Kreuzung Leipziger Straße / Wilhelmstraße entstehen. Der Entwurf für das Gebäude kommt vom Berliner Büro Staab Architekten.

Der Neubau entsteht direkt gegenüber vom historischen Detlev-Rohwedder-Haus an der Wilhelmstraße in Berlin-Mitte.

© Visualisierungen: Staab Architekten

 

Bereits im August 2021 berichteten wir über die Pläne der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben („BImA“), direkt gegenüber des heutigen Bundesministeriums für Finanzen einen Erweiterungsbau zu errichten. Der Neubau soll auf dem Gelände der nördlichen Wilhelmstraße entstehen, in unmittelbarer Nachbarschaft zum  Hauptsitz des Ministeriums, dem historischen Detlev-Rohwedder-Haus.

Damit wird eine der letzten großen Baulücken in Berlin-Mitte geschlossen. Die Fläche, das sogenannte „Postblock-Areal“, wurde in den vergangenen Jahrzehnten als Parkplatz genutzt. Die Auslobung des Architekturwettbewerbs erfolgte noch im Sommer. Durchsetzen konnte sich das in Berlin ansässige Büro Staab Architekten.

Baustart im Frühjahr 2025, Kosten von 322 Millionen Euro

Errichtet werden soll das Gebäude schließlich ab 2025, die Fertigstellung ist demzufolge für Ende 2029 geplant. Der Kostenrahmen für das Projekt beträgt rund 322 Millionen Euro und ist ohne EU-Fördermittel veranschlagt. Die Bauleitung liegt, wie bei solchen Projekten üblich, bei der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben („BImA“).

Bislang arbeiten die Mitarbeiter*innen des Finanzministeriums – trotz der beeindruckenden Größe des 1935/1936 errichteten Haupthauses an der Wilhelmstraße – verteilt auf sieben verschiedene Standorte in Berlin. Fünf davon sind extern angemietete Büroflächen.

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Konsolidierung der unterschiedlichen Standorte im Neubau

Diese im Stadtgebiet verteilten Standorte sollen nun in dem Neubau konsolidiert werden, um „organisatorische und fachliche Abläufe“ zu optimieren, wie es von Seiten des Ministeriums heißt. Das zu bebauende Areal umfasst eine Fläche von gut 13.000 Quadratmetern.

Insgesamt 24 internationale Büros nahmen am Realisierungswettbewerb der „BImA“ teil. Das Preisgericht unter Vorsitz von Professorin Jórunn Ragnarsdóttir überzeugte bei dem Entwurf von Staab Architekten vor allem, dass unter anderem Holz als nachwachsender Rohstoff verwendet wird.

Der Neubau entsteht in Holzhybridbauweise

Zudem soll nicht nur der Bau des Gebäudes klimaschonend durchgeführt werden, auch der spätere Betrieb wird besonders energieeffizient geplant. „Der Erweiterungsbau für das Bundesfinanzministerium wird ein energieeffizientes Gebäude in Holzhybridbauweise. Er setzt damit genau das richtige Zeichen für klimabewusstes Bauen und die 2020er-Jahre“. So äußert sich Dr. Christoph Krupp, Vorstandssprecher der „BImA“ und Mitglied der Auswahljury, zum Entwurf.

Durch den Neubau sollen neben der Zentrierung der Mitarbeiter*innen auf einen Standort auch organisatorische und fachliche Abläufe innerhalb des Bundesministeriums optimiert werden. Zudem wird das neue Gebäude gleichzeitig den bisherigen Mangel an modernen Konferenzräumen mindern.

Auch die Bundesfinanzakademie wird das Gebäude zukünftig nutzen

Außerdem erhöht sich die Zahl der Büros, die die Beschäftigten flexibel für bereichsübergreifende Projektarbeiten nutzen können. Zudem wird im Neubau die Bundesfinanzakademie („BFA“) mit Wohneinheiten für die Teilnehmenden sowie eine Kantine Platz finden.

Auf dem Gelände, auf dem der Neubau ab Frühjahr 2025 entstehen soll, befindet sich der historisch bedeutende Platz des Volksaufstandes von 1953. Daher wurde beim Gestaltungswettbewerb auch ein hohes Gewicht auf die freiraumplanerische Gestaltung der Anlage gelegt.

Die prämierten Entwürfe werden im Berliner Kronprinzenpalais (Unter den Linden 3) ausgestellt. Die Ausstellung ist vom 6. bis 19. Dezember 2021 für die Öffentlichkeit zugänglich und täglich von 12 Uhr bis 20 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

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Blick in die zukünftige Inneneinrichtung des Gebäudes, das in Holzhybridbauweise entstehen wird.

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3 Comments

  1. Karlheinz Guthe 7. Dezember 2021 at 04:06 - Reply

    Anhand dieses abschreckenden Beispiels entsteht leider wieder einmal wie so oft, einer der hinlänglich bekannten, üblichen unüberbietbar ultrascheußlichen Standart-Flachdachklotzkästen mehr, der als modezeitgeistiges 60er und 70er Jahre Revival, die Umgebung in aller Welt, so auch in der Bundesrepublik Deutschland, als bauliche Pandemie städtebaulicher Verstopfung, vom Ausbreitungsgrundprinzip ähnlich, so wie Corona, als potthässliche Wegwerfarchitektur fortwährend zunehmend vermüllt.

    • Caroline Elias 7. Dezember 2021 at 14:29 - Reply

      Gut zusammengefasst, Herr Guthe! Außerdem scheint das Gebäudeenergiegesetz nicht berücksichtigt worden zu sein: Die Parameter der Wärmedämmauflagen sind erhöht worden. Derartige Glaskuben dürften gar nicht mehr genehmigt werden können, oder? Hier kompensieren in der kalten Jahreszeit auch Photovoltaikanlagen die Glasfassade nicht, die eine riesige Kältebrücke darstellt, und im Sommer muss Energie aufgewendet werden, um den Kasten runterzukühlen. (Seit 2018 wird hierzulande sommers mehr Energie zum Kühlen aufgewandt als winters zum Heizen.)
      Oder muss sich die Regierung nicht an eigene Vorgaben halten? Ein schlechtes Beispiel wäre das allemal!

  2. […] Dieses erhält nun aber seinerseits einen raumgreifenden Neubau. Somit ist fraglich, ob diese Planungen noch aktuell sind, oder ob es sich lediglich um eine Zwischennutzung durch das Bundesfinanzministerium handeln wird. […]

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