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Sanierung des historischen Deutsche-Bank-Komplexes an der Mauerstraße

Eine der größten Baustellen, die derzeit im Bezirk Mitte zu finden ist, ist die Sanierung des ehemaligen Gebäudekomplexes der Deutschen Bank in der Mauerstraße. Hier entsteht der Berliner Dienstsitz des Bundesgesundheitsministeriums. 

Ab September 2022 Berliner Dienstsitz des Bundesgesundheitsministeriums: Der historische Deutsche-Bank-Komplex an der Mauerstraße in Mitte

 

In der Mauerstraße, Ecke Französische Straße, wird der historische, denkmalgeschützte Deutsche-Bank-Komplex, in dem bis 1990 das DDR-Innenministerium seinen Sitz hatte, aufwändig saniert. Die Mitarbeiter*innen des Bundesgesundheitsministeriums, derzeit noch auf mehrere Standorte in der Stadt verteilt, sollen hier einziehen.

Das ursprüngliche Bauensemble besteht aus insgesamt drei Blöcken, welche sich an der Französischen Straße erstrecken. Die drei Baukomplexe entstanden Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts jeweils für drei verschiedene Finanzunternehmen. Sie wurden später von der Deutschen Bank übernommen, erweitert und bildeten bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs die Zentrale der Bankgesellschaft.

Ehemaliges Finanzzentrum in der historischen Mitte Berlins

Der sogenannte “Block I” entstand bis 1874, “Block II” wurde bis 1910 fertiggestellt, da die Räumlichkeiten im ersten Block nicht mehr ausreichten. Die Gebäude wurden über zwei baugleiche Brücken über die Französische Straße hinweg miteinander verbunden. Eine der Brücken musste nach Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg abgetragen werden.

Ab 1914 wurde ein bereits bestehendes Gebäude entlang der Mauerstraße 35–42 umgestaltet und dem Komplex angegliedert. So entstand das dreiteilige Ensemble. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Ensemble teilweise, aber nicht vollständig zerstört, so dass die DDR die Gebäude ab 1950 wieder aufbauen ließ und sie als Sitz verschiedener Verwaltungsbehörden nutzte, wie etwa das oben bereits erwähnte Innenministerium.

Kernsanierung läuft seit mehreren Jahren

Der historische Baukörper wird bereits seit mehreren Jahren kernsaniert und modernisiert. Die Runderneuerung ist ein Projekt der Superlative, welches von der Öffentlichkeit bislang kaum wahrgenommen wurde. Insgesamt werden durch die Sanierung rund  68.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche verfügbar gemacht. Die Sanierungsarbeiten betreffen jedoch nur Block I und II des einstmals dreiteiligen Ensembles.

Die Umsetzung des Projekts liegt in der Verantwortung der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (“BImA”). Nach aktuellem Planungsstand soll die Baufertigstellung für Block I zum 30. Juni 2022 und für Haus 2 zum 27. Dezember 2022 erfolgen.

Umzug der ersten Mitarbeiter*innen ab September 2022

Ende September 2022 sollen die ersten Mitarbeiter*innen ihre neuen Büros im Block I beziehen, ab März 2023 soll der Umzug in den zweiten Block erfolgen. Ursprünglich sollte der Umzug bereits im Laufe des letzten Jahres erfolgen.

Da aber im Rahmen der Sanierungsarbeiten ein weitaus höheres Schadstoffaufkommen und ein deutlich schlechterer Baugrund als ursprünglich erwartet ausgemacht wurden, konnte dieser Zeitplan nicht gehalten werden. Die Corona-Pandemie tat ihr übriges, wie bei zahlreichen anderen Bauprojekten auch.

Filmkulisse für die Serie “Babylon Berlin”

Das Bundesministerium für Gesunheit wird indes nicht das einzige Ministerium sein, welches die neuen Räumlichkeiten in der Mauerstraße nutzen wird. Im Block I werden ausschließlich Mitarbeiter*innen des Gesundheitsministeriums (“BMG”) sitzen.

Block II wird nur teilweise vom “BMG” genutzt werden. Das Gebäude wird darüber hinaus für den Leitungsbereich des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (“BMFSFJ”) hergerichtet. Im Erdgeschoss soll die denkmalgeschützte, ehemalige Kassenhalle zur Nutzung als Konferenzfläche ausgebaut werden.

Während der laufenden Bauarbeiten wurde der Komplex noch als Filmkulisse genutzt. Beinahe 30 Filmmotive für die populäre, deutsche TV-Serie Babylon Berlin wurden hier gefunden. Hier entstanden sämtliche Szenen im Inneren der Roten Burg, der Kellerräume des Moka Efti, der Druckerei in Köpenick sowie einiger Hotelzimmer.

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Blick auf “Block I” von der Behrenstraße aus

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