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Erweiterung bis 2027: Das Bundeskanzleramt wächst

Das Herzstück des Berliner Regierungsviertels soll bis 2027 erweitert werden: Das Bundeskanzleramt wird um mehrere Erweiterungsbauten vergrößert.

Das gleichermaßen populäre wie auch umstrittene, monumentale Bauensemble des neuen Bundeskanzleramtes wurde von den Berliner Architekten Axel Schultes und Charlotte Frank in der Amtszeit von Kanzler Helmut Kohl entworfen.

Erweiterung entsteht auf dem 73.000 Quadratmeter großen Gelände

Zwischen Februar 1997 und Mai 2001 entstand das 36 Meter hohe Gebäude, welches vom damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder erstmalig bezogen wurde. Durch die Fertigstellung des Kanzleramtes galt der Regierungsumzug nach Berlin als abgeschlossen. Das bebaute Grundstück ist mit Hubschrauberlandeplatz und Kanzlerpark rund 73.000 m² groß.

Auf dieser Fläche werden nun auch die zusätzlichen Erweiterungsbauten errichtet. Die Grundfläche wird sich durch den Umbau also nicht vergrößern. Die Neubauten entstehen auf der westlichen Seite des Spreeufers.

Eine zusätzliche Brücke über die Spree entsteht

Um den Komplex besser an den bisherigen Sitz der Regierungsspitze anzubinden, ist auch eine zusätzliche Spreequerung vorgesehen. Bereits heute existiert mit dem sogenannten “Kanzleramtssteg” eine Verbindung über das Wasser zum Hubschrauberlandeplatz im Kanzlerpark.

Diese Brücke verläuft am nördlichen Rand des Kanzleramtsgebäudes, ist jedoch nicht öffentlich zugänglich. Im Zuge der Erweiterung des Kanzleramtes ist nun eine zweite Brücke als Pendant an der südlichen Begrenzung des Komplexes über die Spree geplant.

Die zweite Brücke wird auch öffentlich zugänglich sein

Auch diese zweite Brücke sollte ursprünglich den Bediensteten des Kanzleramts vorbehalten sein. Als Ergebnis der öffentlichen Beteiligung im Vorfeld des anstehenden Bebauungsplanverfahrens ist die Planung jedoch entsprechend angepasst worden.

Auch Bürger ohne Dienstausweis gelangen damit künftig an dieser Stelle von einem Spreeufer zum anderen. Wie bei ihrem Zwillingsbau sind auch bei der sogenannten “Südbrücke” zwei Etagen geplant. Eine der beiden Ebenen soll den Fußgängern und Radfahrern zur Verfügung stehen, die zweite Ebene wird ebenfalls nicht öffentlich zugänglich sein.

400 zusätzliche Büros entstehen

Der Neubau wird dringend gebraucht, denn das erst 2001 bezogene Kanzleramtsgebäude ist schon heute zu klein. Der bestehende Bau bietet Platz für 460 Mitarbeiter. Die Behörde beschäftigt allerdings bereits heute 750 Bedienstete, die bislang auf andere Räumlichkeiten ausweichen müssen.

400 zusätzliche Büros werden auf der anderen Spreeseite errichtet. Architektonisch wird sich die Erweiterung dem Stil des bestehenden Gebäudes anpassen. Wie schon 1997 ist auch für dieses Projekt das Architekturbüro Schultes Frank Architekten verantwortlich.  Auf einem angrenzenden Grundstück entsteht zudem ein Post- und Logistikbereich. Die Kosten der baulichen Erweiterung belaufen sich auf rund 460 Millionen Euro.

Fertigstellung bis 2027, Einzug im Jahre 2028

Das Kanzleramt bildet den westlichen Endpunkt des rund 900 Meter langen “Band des Bundes”, zu dem auch das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus, das Paul-Löbe-Haus und das ursprünglich geplante, aber nie realisierte Bürgerforum gehören. Symbolisch erstreckt sich der Gebäuderiegel von Ost nach West und verbindet damit, zweimal die Spree überquerend, die einstmals getrennten Hälften Berlins.

Die Fertigstellung des Projekts wird laut Senatsverwaltung für das Jahr 2027 angestrebt, der Einzug in die neuen Gebäude soll dann im Jahr 2028 geschehen.

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5 Kommentare

  1. Tyler Durden Oktober 28, 2020

    In dem Artikel fehlt leider ein wichtiges Details. Der ganze Spaß kostet dem deutschen Michel ‘nur’ 600 Millionen Euro! Naja, in Berlin kanns am Ende auch mal was mehr werden ;-)!

  2. Tyler Durden Oktober 28, 2020

    In dem Artikel wurde leider ein wichtiges Detail vergessen! Das ganze kostet dem deutschen Michel ‘nur’ 600 Millionen Euro! Nach dem Umbau ist das Bundeskanzleramt auch ‘nur’ 16 mal größer als das White House!

  3. L. Hümmer April 15, 2021

    Wie uns die Vergangenheit zeigt, sind die 600 Millionen nur der Anfang! Was es letztendlich dem Steuerzahler kosten wird steht in den Sternen. Ich finde dies eine Unverschämtheit in der heutigen, nicht allzu leichten Zeit, das Geld so aus dem Fenster zu werfen. Dabei wäre das Geld zur Unterstützung für die Leute die unter der Corona-Krise leiden besser angebracht!
    Ich verstehe unsere Regierung einfach nicht. Da merkt man mal wieder dass unsere Politiker einfach keinen Bezug zum Leben des “einfachen Volkes” haben.

    • FB Juni 20, 2021

      Das Bundeskanzleramt ist derzeit auf mehere (teuer angemietete) Gebäude in Berlin verteilt. Mit dem bundeseigenen Erweiterungsbau soll eine Campuslösung her. Um ein besseres Verständnis werbe ich und rege an, nehmen sie eine Führung vor Ort wahr oder kommen Sie zum Tag der offenen Tür. Dort können Sie sich informieren über das warum / wieso und ob die Leute dort wirklich keinen Bezug zum Leben des “einfachen Volkes” haben.
      Viele Grüße aus Berlin

  4. Müller August 18, 2022

    Gigantomania

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