Das Hochhausensemble Steglitzer Kreisel an der Schloßstraße soll mittlerweile vollständig entkernt und die Fassade zurückgebaut worden sein, derzeit sollen Maßnahmen zur baulichen Ertüchtigung des Gebäudekerns vorbereitet werden. Die verantwortliche Adler Group hat kürzlich bestätigt, dass die Eigentumswohnungen bis 2025 bezugsfertig sein sollen.
© Foto Titelbild: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN
Text: Björn Leffler
Der geplante, 120 Meter hohe Wohnturm “Überlin” sollte eigentlich bis Ende 2024 rund 330 Eigentumswohnungen und verschiedene Läden im Sockelgebäude beherbergen. Doch fehlende Baugenehmigungen, Rücktritte von Kaufverträgen über Eigentumswohnungen und gerichtliche Auseinandersetzungen haben diesen Zeitplan längst in weite Ferne rücken lassen.
Mit der ursprünglichen Planung hätte der neue Wohnturm wohl ein Wahrzeichen des Bezirks Steglitz-Zehlendorf werden können. Nun steht das Projekt vielmehr als Symbol für ein mittlerweile enorm ins Straucheln geratenes Bauvorhaben und einen Bauherrn – die Adler Group – der offenkundig mit großen finanziellen Problemen zu kämpfen hat.
Projekt “Überlin”: Adler Group versichert: Bauarbeiten laufen
Obwohl von außen nicht viele Bauaktivitäten zu beobachten sind, hat die Adler Group in der Vergangenheit mehrfach betont, dass am Hochhaus in der Steglitzer Schloßstraße konstant und intensiv gebaut wird.
Dies ist auch weiterhin der aktuelle Stand. Das Unternehmen erklärte gegenüber der Berliner Morgenpost, dass der Turm inzwischen vollständig entkernt und die Fassade zurückgebaut worden sei. Derzeit würden Stahlbauarbeiten in der Bestandskonstruktion durchgeführt.
Adler Group will Umbau des Steglitzer Kreisels 2025 abschließen
Laut Unternehmenssprecherin Dobroslawa Pazder seien diese Arbeiten mit der Überprüfung der Stahlskelettkonstruktion begonnen worden. Die statisch erforderlichen Vorarbeiten seien eine Grundvoraussetzung unter anderem für die Herstellung der neuen Fassade mit den auskragenden Balkonen und Erkern, welche von außen am Gebäude angebracht werden sollen.
Die Maßnahmen zur baulichen Ertüchtigung des Gebäudekerns würden derzeit vorbereitet. Die Adler Group erwartet nach eigener Aussage derzeit, dass die Wohnungen Ende 2024 übergeben werden und das gesamte “Überlin”-Ensemble Anfang 2025 abgeschlossen wird – ein durchaus ambitionierter Zeitplan, wenn man die Geschichte des Bauprojekts berücksichtigt.
“Überlin”: Gerüchte über Verkauf des Projekts machten die Runde
In den letzten Monaten hatte es immer wieder auch Spekulationen darüber gegeben, ob die Adler Group das Projekt womöglich vollständig verkaufen will, doch diese Option scheint mittlerweile vom Tisch zu sein.
Das Unternehmen bestätigte aber in einem offiziellen Statement, dass derzeit ein Kooperationspartner für die Fertigstellung des künftigen Wohnturms gesucht werde. Teil des Bauvorhabens ist auch der Sockel des Gebäudes, der mittlerweile Kern einer juristischen Auseinandersetzung geworden ist.
Adler Group verliert juristischen Streit mit Wohnungseigentümer
Ursprünglich war geplant, im Sockel Stellplätze für die Wohnungseigentümer einzurichten, später jedoch plante die Adler Group um und wollte in dem Gebäude ausschließlich Büro- und Gewerberäumlichkeiten unterbringen. Dagegen klagte einer der Wohnungseigentümer – und gewann das Verfahren.
Wie die Adler Group mit dem Gerichtsurteil umgeht, ist derzeit noch offen. Die Käufer der Wohnungen haben nach dem Gerichtsurteil in jedem Fall Anspruch auf den im Kaufvertrag enthaltenen Stellplatz – oder eine entsprechende finanzielle Entschädigung. Wie der Sockel des Gebäudes nun tatsächlich gestaltet werden soll, hat die Adler Group bislang nicht veröffentlicht.
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Quellen: Adler Group, CG Gruppe, Berliner Morgenpost, Architektur Urbanistik Berlin, Der Tagesspiegel, Berliner Zeitung
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