Im Südosten Berlins, in Oberschöneweide, plant der Projektentwickler Trockland die Sanierung und Erweiterung eines historischen Industriedenkmals. Im 1912 errichteten Ensemble an der Wilhelminenhofstraße, einst Teil der ehemaligen Accumulatorenfabrik, soll bis 2026 ein neuer Ort für Gastronomie, ein Hotel, Events und Co-Working entstehen.
© Fotos & Visualisierungen: Trockland Management GmbH
Text: Björn Leffler
Der Standort Oberschöneweide im Südosten Berlins ist bekannt für die Vielzahl historischer Industriedenkmäler, die sich an diesem Ort ballen. Durch die reizvolle Lage, und in unmittelbarer Nähe zur Spree, bietet der Standort zahlreiche Möglichkeiten für Unternehmen sowie für Hochschulen und wissenschaftliche Institutionen.
Zahlreiche der historischen Gebäude werden mittlerweile modern und neu genutzt, doch es gibt noch einige Ensembles, die seit Jahren oder Jahrzehnten auf eine Renovierung und Reaktivierung warten.
“Wilhelmine”: 1912 errichtetes Industriedenkmal wird modernisiert
So ist es auch bei einem 1912 errichteten, historischen Gebäudeensemble, welches an der Wilhelminenhofstraße im Bezirk Treptow-Köpenick liegt und nach Plänen von Felix Lindhorst erbaut worden ist.
Ursprünglich diente das 1913 eröffnete Gebäude als Arbeiterwohlfahrtsgebäude. Ab 1950 wurde es dann als Kulturhaus genutzt. Die Beschäftigten vom Werk für Fernsehelektronik feierten und tanzten im 500 Quadratmeter großen Saal, der auch heute noch erhalten ist.
Projektentwickler Trockland will das denkmalgeschützte Gebäude sanieren
Das Gebäude steht unter Denkmalschutz und soll vom Projektentwickler Trockland in den kommenden Jahren saniert und um einen Neubau erweitert werden. Dabei soll der ursprüngliche Charakter des historischen Ensembles, welches seit der Wende zunehmend verfällt, erhalten bleiben.
Auch zukünftig soll es in dem Gebäude wieder Veranstaltungen und Gastronomie geben. Dafür soll der große Saal im Kulturhaus reaktiviert und für moderne Anforderungen ertüchtigt werden. Zudem sollen im Gebäude Flächen für ein Hotel sowie Co-Working-Bereiche entstehen.
im Gebäude entstehen Flächen für Gastronomie, ein Hotel sowie Co-Working
Das Projekt mit dem Namen “Wilhelmine” soll also wie in der Vergangenheit auch gewerblich genutzt werden. Damit wird ein Gebäudekomplex, der seit Jahrzehnten ungenutzt ist und sich daher baulich in einem bedenklichen Zustand befindet, für eine moderne Nutzung umgebaut werden.
Insgesamt werden im Gebäude rund 7.900 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung stehen, davon werden rund 980 Quadratmeter für gastronomische Angebote genutzt werden. Diese sollen auch auf Außenterrassen eingerichtet werden. Das architektonische Konzept stammt aus der Feder des Büros Bruno Fioretti Marquez Architekten.
Mehrere Dachterrassen und ein Atrium mit Dachgarten sind geplant
Im Zuge des Projekts sollen mehrere Dachterrassen realisiert werden. Zudem ist ein Atrium mit einem begehbaren Dachgarten geplant. Durch die von der Wilhelminenhofstraße zurückgesetzte Lage gibt es im Gebäude attraktive Flächen zur Nutzung für Gastronomie, Events oder eben zum Arbeiten in den geplanten Büroräumlichkeiten.
Der gesamte Dachstuhl soll rückseitig mit Fensterflächen ausgestattet werden, um mehr Tageslicht in das Gebäude zu bringen. Das Kulturhaus geht straßenseitig in das historische Gästehaus über,
welches durch eine Neubau-Erweiterung (zukünftig “Gartenhaus” genannt) im hinteren Bereich des Ensembles mit dem Seitenflügel
verbunden wird.
Bis Anfang 2026 soll der Umbau des Gebäudeensembles abgeschlossen sein
Durch diese bauliche Erweiterung soll ein geschütztes
Atrium entstehen, das alle Gebäudeteile im Erdgeschoss miteinander verbinden wird. Hier ist unter anderem eine Lounge mit parkähnlichem Gartendeck geplant.
Der Seitenflügel mit seinen rund 960 Quadratmetern wird durch die 1.725 Quadratmeter des Gartenhaus-Neubaus stilistisch und
funktional ergänzt und soll somit künftig Raum für ein Boutique-Hotel mit 83 individuellen Zimmern im Altbau sowie im Neubau bieten.
Ab 2026, so der aktuelle Projektplan, soll sich die “Wilhelmine” runderneuert präsentieren, mit alten und neuen Nutzungskonzepten. Auf die Umsetzung der ambitionierten Pläne darf man in jedem Fall gespannt sein.
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Quellen: Trockland Management GmbH, RBB, Architektur Urbanistik Berlin, Bruno Fioretti Marquez Architekten
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