Im Süden Berlins, in den Ortsteilen Lichterfelde und Marienfelde, plant die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft DEGEWO den Bau von 350 neuen, bezahlbaren Wohnungen am Lichterfelder Ring. Auch eine Kita soll im Rahmen des Projekts entstehen.
© Visualisierungen: DEGEWO / Arnold und Gladisch Architekten
Text: Björn Leffler
Der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum in Berlin ist groß, und so sind vor allem Wohnungsbauprojekte der landeseigenen Wohnungsgesellschaften besonders relevant. Ein solches Projekt soll im Berliner Süden realisiert werden, an der Grenze zwischen den Bezirken Tempelhof-Schöneberg und Steglitz-Zehlendorf.
Das Unternehmen DEGEWO plant am Lichterfelder Ring, direkt an der südlichen Stadtgrenze, ein Wohnprojekt mit insgesamt 350 Mietwohnungen. Zum Projekt hatte es bereits ein öffentliches Beteiligungsverfahren gegeben, um die Meinungen der Bevölkerung berücksichtigen zu können.
Lichterfelder Ring: 350 neue Mietwohnungen sollen entstehen
Im Zuge dieses Verfahrens, welches gemeinsam mit dem Bezirk Tempelhof-Schöneberg durchgeführt wurde, konnten auch die Entwürfe mehrerer Architekturbüros bewertet werden. Als Favorit ging aus diesem Prozess das Büro Arnold und Gladisch hervor. Auf der Grundlage ihres Entwurfs soll ein bindender Masterplan für das Gelände entwickelt werden.
Mit einem Baubeginn am Lichterfelder Ring ist frühestens im Jahr 2023 oder auch erst ab 2024 zu rechnen. Denn noch stehen mehrere Verfahrensstufen der Bauleitplanung aus. Dazu zählen etwa die Erarbeitung eines Bebauungsplanentwurfs durch den Bezirk, die Beteiligung von Behörden und der Öffentlichkeit, die Beschlussfassung über den Entwurf und schließlich noch die konkrete Planung.
Auch eine Kita sowie eine Flüchtlingsunterkunft sind geplant
Das Projekt soll als Weiterentwicklung der Wohnsiedlung Mariengrün in Marienfelde Süd funktionieren. So sollen neben den geplanten Wohnungen auch eine Unterkunft für Geflüchtete, eine Kita sowie Frei- und Spielflächen entstehen.
Teile des Areals liegen heute brach, andere werden von einem Reitverein genutzt. Für den Reitverein wurde im Zuge des Planungsverfahrens bereits ein Ersatzstandort gefunden.
Die Anbindung des Quartiers an den ÖPNV ist ausbaufähig
Der größte Mangel des Projekts scheint aus heutiger Sicht noch die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr zu sein. Der nächste S-Bahnhof (Lichterfelde Süd) ist rund zwei Kilometer entfernt. So wird das Quartier vorwiegend über mehrere Buslinien erreichbar sein, und natürlich mit dem Auto.
Dem umliegenden, grün geprägten Charakter der Ortsteile Lichterfelde und Marienfelde entsprechend, soll das neue Quartier in offener Bauweise entstehen und viel Raum für Bewegung und den Austausch der künftigen Bewohnerinnen und Bewohner bieten.
Tempelhof-Schöneberg will Wohnprojekte mit Nachdruck vorantreiben
Angelika Schöttler (SPD), Stadträtin für Stadtentwicklung und Facility Management, hatte kürzlich in einem Beitrag des Tagesspiegels noch betont, dass das Bauvorhaben am Lichterfelder Ring zu den großen Wohnungsprojekten gehöre, die der Bezirk mit Nachdruck vorantreiben möchte.
Neben dem DEGEWO-Projekt in Marienfelde nannte Schöttler auch die geplanten Projekte Neue Mitte, Campus Schätzelberg und Marienhöfe. Denn um das in Berlin weiterhin anhaltende Bevölkerungswachstum und die Wohnungsknappheit auf dem Wohnungsmarkt bekämpfen zu können, ist der Bau neuer Wohnungen unabdingbar.
Daher hofft nicht nur Angelika Schöttler, sondern auch die DEGEWO, dass das Projekt so früh wie möglich realisiert werden kann, obwohl ein Baustart noch in 2023 vermutlich eher Wunschdenken ist. Aber vielleicht gibt es ja auch eine positive Überraschung.
Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier:
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Quellen: DEGEWO, Architektur Urbanistik Berlin, Der Tagesspiegel
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