In der Reichenberger Straße in Berlin-Kreuzberg plant die Natulis Group die Umwandlung einer ehemaligen Schraubenfabrik in ein modernes Gewerbeensemble. Zwei Bestandsgebäude aus dem 19. Jahrhundert werden dabei durch einen modernen Anbau erweitert.
© Visualisierungen: Natulis Group, Frank Schiffer Architekten GmbH
Text: Björn Leffler
In der Reichenberger Straße 154 in Berlin-Kreuzberg, unweit des Kottbusser Tors, plant die Natulis Group AG, ein renommierter Berliner Immobilienentwickler, die Umwandlung einer ehemaligen Schraubenfabrik in ein modernes Gewerbeensemble. Der Bestandsbau wurde im Jahr 1888 errichtet.
Das Projekt namens “X Lane” wird nach dem Umbau eine Gesamtbürofläche von etwa 3.700 Quadratmetern umfassen. Laut Angaben des Unternehmens ist der Rohbau bereits abgeschlossen. Der Fertigstellungstermin für sämtliche Arbeiten ist für das zweite Quartal 2024 geplant.
Umbauprojekt “X Lane” in Kreuzberg: Fertigstellung bis 2024
Die bestehenden Gebäude werden aufgestockt und um einen Neubau ergänzt. Im Rahmen des Umbaus sollen auch großzügige Balkon- und Terrassenflächen entstehen. Für die loftartigen Büros mit einer Raumhöhe von bis zu 6,60 Metern werden die Zertifizierungen LEED Gold und WiredScore Silber für digitale Konnektivität angestrebt.
James Guerin, Vorstand der Natulis Group, sagte in einem offiziellen Statement zum Projekt: “Das Projekt X LANE ist unsere erste Revitailisierung von gewerblichen Flächen. Als Spezialist für Wohnimmobilien sind wir überzeugt davon, dass dieses Projekt unser Portfolio hervorragend ergänzt. Es gibt gerade in der nachhaltigen, zukunftssicheren Sanierung von Bestandsgebäuden unabhängig von der Nutzungsart Herausforderungen, die wir mit unserer Expertise als Entwickler meistern.”
Büroflächen in historischen Bestandsgebäuden sind besonders gefragt
Für den architektonischen Entwurf des Projekts ist das Berliner Architektenbüro Frank Schiffer verantwortlich. Nathalie Wegner von Colliers Berlin, die das Vorhaben vermarktet, äußerte sich wie folgt zu dem Bauvorhaben: “Die Natulis Group bedient mit dieser Revitalisierung die hohe Nachfrage nach modernen, nachhaltigen und flexibel gestaltbaren Büros in zentraler Lage. Nach der Fertigstellung werden die Flächen für kreativ arbeitende Teams, aber auch für traditionelle Unternehmen eine spannende Option am Markt bieten.”
Das Projekt befindet sich in Kreuzberg in guter Gesellschaft, denn derzeit werden mehrere ähnlich geartete Bauvorhaben umgesetzt. Auf dem geschichtsträchtigen Gelände der früheren Bockbrauerei etwa will die Bauwert AG nach fast acht Jahren Planung ein neues Quartier mit Gewerbeflächen und Wohnungen realisieren.
Kreuzberg: Historische Bockbrauerei wird aufwendig umgebaut
Ursprünglich sollten auf dem Gelände 400 neue Wohnungen entstehen, was der Bezirk jedoch ablehnte. Nun sollen es immerhin noch 220 Wohnungen werden. Für das ambitionierte Projekt wurde im Oktober 2023 der Grundstein gelegt.
Ein ähnliches Projekt wird derzeit in der Zossener Straße umgesetzt, unweit der Gneisenaustraße. Auch hier wird ein historisches Gewerbehof-Ensemble um einen modernen Neubau ergänzt.
Zossener Straße: Bestehender Gewerbehof wird baulich erweitert
Beim Bauvorhaben sollen nach Plänen des Büros Thomas Hillig Architekten rund 9.000 Quadratmeter neue Nutzfläche entstehen. Rund 19.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche befinden sich bereits in den Bestandsbauten auf dem Gelände.
Das Projekt soll bis zum ersten Quartal 2024 abgeschlossen werden. Der moderne Ergänzungsbau soll die vorhandenen Gebäude-, Material- und Flächenqualitäten aufnehmen und entsprechend fortführen. Das neue Gebäude soll sich in seiner Kubatur und Ausdehnung harmonisch in das bereits bestehende Ensemble einfügen.
Projekt “Eiswerk”: Büros, Wohnungen und Gewerbeflächen sind entstanden
Viele historische Gebäude werden derzeit also saniert und revitalisiert und in neue, spannende Nutzungskonzepte integriert oder schlichtweg saniert und für die Anforderungen des Gewerbemarktes ertüchtigt. Wie ein solches Projekt in fertigem Zustand aussehen kann, lässt sich an der Köpenicker Straße, an der Grenze zwischen Kreuzberg und Mitte sehr gut beobachten.
Dort wurde ein Stück Berliner Industriearchitektur restauriert und durch moderne Gebäude ergänzt. Das Gewerbe- und Wohnprojekt “Eiswerk” wurde nach Plänen des Büros Graft Architects sowie des Immobilienunternehmens Trockland neu entwickelt. Die historische Eisfabrik selbst wurde vom Büro ROBERTNEUN Architekten umgebaut.
Die insgesamt 11.000 Quadratmeter große Gesamtanlage bestand aus zwei Höfen mit Wohn- und Fabrikanlage. Auf dem einstigen Industrie-Areal sind in den vergangenen Jahren drei Gebäudekörper entstanden, in denen Büroräume, Wohnungen und Gewerbeflächen eingerichtet wurden.
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Quellen: Der Tagesspiegel, Wikipedia, Natulis Group, Architektur Urbanistik Berlin, Frank Schiffer Architekten GmbH
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