Am Eisenhutweg in Johannisthal wurde Grundsteinlegung für ein Wohnquartier gelegt, welches auf einer ehemaligen Gewerbefläche entsteht. 583 Mietwohnungen sollen dabei entstehen. So soll der dringende Wohnungsbedarf am Technologie- und Gewerbestandort Adlershof bedient werden.

So soll das neue Wohnviertel am Eisenhutweg in Johannisthal zukünftig einmal aussehen.

© Grafiken: Nokera Planning GmbH
Text: Stephanie Engler

 

Wir berichteten schon Anfang Januar von der Entstehung eines schallresistenten Wohnungsbaus am Eisenhutweg. Nun kam es am 3. Juni in Johannisthal zur Grundsteinlegung des neuen Wohnquartiers. Hier sollen bis 2027 knapp 600 Wohnungen und eine Kita entstehen. Die Devise ist, bezahlbaren Wohnraum mit ausgebauter Infrastruktur und einer guten Verkehrsanbindungen zu schaffen. 

Das neue Quartier im Eisenhutweg 54-76 soll nun endlich auf der 32.000 Quadratmeter großen, ehemaligen Gewerbefläche entstehen. Der Projektentwickler KW-Development wird es errichten und schlüsselfertig an die DEGEWO übergeben. 

Durch das Projekt wird eine Baulücke geschlossen

Zur Grundsteinlegung erschienen Jan Kretzschmar (Geschäftsführer KW-Development), Bürgermeister Oliver Igel, Christoph Beck (Vorstandsmitglied DEGEWO) und Bausenator Andreas Geisel (SPD). 

Christoph Beck erklärte, dass der Baustart aus tierschutzrechtlichen Gründen um ein Jahr verschoben werden musste. Denn auf dem Grundstück lebte ein Brutpärchen der heimischen Vogelart Dorngrasmücke. Dieses habe jetzt im Landschaftspark Johannisthal ein neues Zuhause gefunden. “Wenn wir hier eine Privatstraße haben sollten, nennen wir sie vielleicht Dorngrasmückenstraße“, erklärte Beck. 

Der Standort Adlershof braucht dringend neue Wohnungen

Das Land Berlin fördert an dieser Stelle rund 59 Prozent der Wohnungen. Somit liegt die Nettokaltmiete bei 6,50 Euro pro Quadratmeter. Die restlichen Wohnungen würden bei 11 Euro pro Quadratmeter liegen. 

Bürgermeister Oliver Igel (SPD) sagte bei der Grundsteinlegung: “Das Grundstück hier ist als Gewerbefläche jahrelang wie Sauerbier angeboten worden. Niemand wollte es haben“. Daher wurde entschieden, auf dem Areal dringend benötigte Wohnungen entstehen zu lassen. 

Gegen aufkommende Kritik hilft die bereits vorhandene Infrastruktur

Gegen die bereits bekannten Vorwürfe der nicht mitwachsenden Infrastruktur war der Bürgermeister gewappnet: In der Gegend seien bereits ausreichend Fachärzte, Ärztehäuser und Lebensmittelgeschäfte vorhanden.

Die steigende Nachfrage nach Schulplätzen soll durch die bis zum Schuljahr 2026/27 fertig werdende Gemeinschaftsschule an der Hermann-Dorner-Allee, Ecke Eisenhutweg, aufgefangen werden. Im neuen Wohnquartier selbst wird zudem eine Kita entstehen. 

Verkehrsanbindungen an den ÖPNV und die Autobahn

Beck als Vorstandsmitglied bei der DEGEWO hob die gute Verkehrsanbindung des Standorts hervor. Denn die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner hätten leichten Zugang zu zwei Buslinien (160 und 163) und zwei Autobahnauffahrten zur A113. 

Im Quartier werden daher bis zu 274 Parkplätze entstehen. Ein Teil davon soll in einer Tiefgarage Platz finden. Zudem sind mehr als 1.000 Fahrradstellplätze geplant. 

Schallschutz und Begrünung für das neue Quartier

Trotz der Nähe zur Autobahn sei der Eisenhutweg laut Beck “ein guter Standort zum Wohnen“. Das Areal grenzt direkt an die A113 und ihre Schallschutzwand. Dennoch sollen die neuen Bewohner vom Verkehrslärm kaum etwas mitbekommen. 

Die Gebäude nahe der Autobahn sollen mit sieben Geschossen die höchsten des Quartiers werden. Sie sollen als zusätzlicher Schallschutz für die dahinter liegenden Gebäude dienen. 

Entlang der Straße sollen sich die Stadtvillen und Häuser an die Höhe der Einfamilienhäuser gegenüber anpassen. Die Dächer werden begrünt. Es sollen Innenhöfe mit Spielplätzen entstehen und insgesamt 60 Bäume gepflanzt werden. 

Bezahlbarer Wohnraum für den Standort Adlershof

Das neue Wohnquartier soll bis zum Frühjahr 2027 fertiggestellt werden. Es soll insgesamt 583 Wohnungen beherbergen. Bezugsfertig sollen diese aber schon ab 2024/25 sein. Die integrierte Kita soll dann ebenfalls mit insgesamt 104 Plätzen eröffnen. 

Der Bausenator Andreas Geisel sagte bei der Grundsteinlegung: “Der Standort Adlershof ist eine Berliner Erfolgsgeschichte. Er ist das Ergebnis von mehr als 20 Jahren harter und kontinuierlicher Arbeit. Die Arbeit hat sich gelohnt. Das Land Berlin hat mit seinen Partnern einen Stadtteil geschaffen, der Medienschaffende, Technologieexperten und Wissenschaftler aus der ganzen Welt anzieht. Immer mehr Menschen wollen hier nicht nur arbeiten, forschen und lernen, sondern auch wohnen.”

Daher sei es überfällig geworden, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Dadurch, dass dieser nun geschaffen würde, werde Adlershof noch attraktiver, so der Stadtentwicklungssenator.

 

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