Seit mehreren Jahren läuft der Umbau des S-Bahnhofs Schöneweide durch die Deutsche Bahn. Das Bezirksamt Treptow-Köpenick will nun auch den Vorplatz des historischen Bahnhofsgebäudes umgestalten. Dieser hat das auch bitter nötig.
Soll umgestaltet werden: Der nördliche Vorplatz des Bahnhofs Schöneweide
Der Bahnhof Schöneweide im Treptow-Köpenicker Ortsteil Niederschöneweide gehört zu den wichtigsten Nah- und Fernverkehrsverbindungen im Berliner Südosten und zählte bis zum Mauerfall zu den drei relevantesten Fernbahnhöfen Ost-Berlins.
Erstmalig hielten bereits im Jahre 1868 Züge an der neu eingerichteten Haltestelle, die im folgenden Jahrhundert sukzessive ausgebaut und erweitert wurde. Spätestens seit den 1970er Jahren hat sich am historischen Bahnhof jedoch ein signifikanter Sanierungs- und Modernisierungsbedarf angestaut, der ab Ende der der 2000er Jahre in Angriff genommen wurde.
Umfassende Sanierung läuft seit 2013
Im Zuge der Grunderneuerung der Görlitzer Bahn wird derzeit der gesamte Bahnhof modernisiert und umgebaut. Die Grundidee des Umbaus war es, den Personentunnel nach Südwesten durchzustechen sowie für die Straßenbahn einen eigenen Tunnel durch den Bahndamm in Verlängerung der Brückenstraße zu errichten.
Zudem werden bei laufendem Betrieb beide Bahnsteige nacheinander erneuert, barrierefreie Zugänge über Rolltreppen und Aufzüge geschaffen sowie neue Dächer und Sitzgelegenheiten installiert. Ursprünglich sollte der Umbau bis 2018 abgeschlossen werden. Aktuelles Fertigstellungsdatum soll nun aber erst Ende 2022 sein. Die Bauarbeiten begannen im März 2013, insgesamt 45 Millionen Euro werden in den Umbau investiert.
Der nördliche Vorplatz des Bahnhofs soll umgestaltet werden
Neben dem Umbau des Bahnhofs selbst soll auch der nördliche Vorplatz neu gestaltet werden. Und dieser hat eine Modernisierung bitter nötig. Die Türen zum Hauptgebäude sind seit Jahren nicht mehr nutzbar, die Wände sind durch Graffiti verschmiert. Seit einem Brand vor fünf Jahren ist zudem der Fußgängertunnel versperrt, Müll stapelt sich derzeit auf der ungenutzten Treppe. Bauzäune prägen aktuell den Vorplatz an der Michael-Brückner-Straße.
Das Bezirksamt Treptow-Köpenick möchte diesen Zustand nun ändern. Deutsche Bahn und Bezirksamt stimmen sich derzeit über grundsätzliche Eckpfeiler einer Neugestaltung ab. Dazu gehört selbstverständlich auch die Frage der Finanzierung des Vorhabens.
Bezirksamt und Bahn stimmen sich über Umgestaltung des Vorplatzes ab
Einen konkreten Zeitplan für das Projekt gibt es noch nicht. Nach Wünschen von Verkehrsstadträtin Claudia Leistner (Die Grünen) soll der Planungsprozess für den Vorplatz aber noch in diesem Jahr beginnen. Der Bezirk möchte das Bahnhofsumfeld grundsätzlich fahrgastfreundlicher, komfortabler und barrierefrei gestalten.
Verschiedene Mobilitätsangebote sollen verknüpft werden, unter anderem führt das landeseigene Unternehmen Infravelo, welches in Berlin zahlreiche Radwegsprojekte verantwortet, derzeit eine Machbarkeitsstudie für ein Fahrradparkhaus auf dem Bahnhofsgelände durch.
Nachdem sich die Deutsche Bahn und das Bezirksamt auf Rahmenbedingungen für den Umbau geeinigt haben, soll dem Bezirk zufolge ein Freiraum- und Verkehrsanlagenkonzept beauftragt werden. Auch die Öffentlichkeit soll frühzeitig an den Planungen beteiligt werden.
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