Entlang der Oberwall-, Niederwall- und Wallstraße sowie am Märkischen Ufer hat der Bezirk Berlin-Mitte eine neue Fahrradstraße eingerichtet. Zwischen Jannowitzbrücke und Werderscher Markt wird nun eine neue Vorfahrtsregelung und veränderte Fahrbahnaufteilung umgesetzt. Im Bezirk sollen noch zahlreiche weitere Fahrradstraßen entstehen.

So sehen die neuen Markierungen auf der Ober- und Niederwallstraße in Berlin-Mitte aus. Hier hat der Fahrradverkehr künftig Vorfahrt. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN

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Text: Björn Leffler

 

Im einstmals historischen Zentrum Berlins wurde seit September 2023 der Bau einer neuen Fahrradstraße umgesetzt. Diese neue Radverbindung führt an der Oberwall-, Niederwall- und Wallstraße sowie am Märkischen Ufer entlang.

Somit wurde eine neue Radwegverbindung zwischen dem Werderschen Markt und der Jannowitzbrücke geschaffen. In einer offiziellen Pressemitteilung erklärte das Bezirksamt Mitte, dass das Projekt nun vollständig abgeschlossen werden konnte.

Mitte: Straßen- und Grünflächenamt hat Straßenraum neu markiert

So heißt es dort: “In den vergangenen Monaten hat das Straßen- und Grünflächenamt Mitte den bisherigen Straßenraum neu markiert und beschildert. Für den Fußverkehr wurden dabei neue Aufenthaltsbereiche am Hausvogteiplatz sowie ein neuer Gehweg am Märkischen Ufer geschaffen. Die geänderte Aufteilung, gegenläufige Einbahnstraßen und eine neue Vorfahrtsregelung verbessern die Verkehrssicherheit für den Fuß- und Radverkehr. An den Kreuzungen wurden Abstellanlagen für rund 210 Fahrräder, Lastenräder und punktuell Krafträder sowie sieben Flächen für E-Scooter eingerichtet.

Autos dürfen die Wallstraßen demnach nur noch befahren, wenn sie ein entsprechendes Anliegen haben. Der Kfz-Durchgangsverkehr muss künftig also die Hauptstraßen nutzen. Am Märkischen Museum verhindern zudem Poller den bisher starken Schleichverkehr durch die Wallstraße. Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr sowie die BSR können die Poller im Bedarfsfall herausnehmen.

Almut Neumann: “Großer Schritt für mehr Verkehrssicherheit”

Bezirksstadträtin Almut Neumann äußerte sich wie folgt zum Projekt: “Mit der Fahrradstraße in den Wallstraßen ist ein großer Schritt für mehr Verkehrssicherheit für den Fuß- und Radverkehr im historischen Zentrum gelungen. Ohne Kfz-Durchgangsverkehr sinken die Unfallgefahren, Lärm und Abgase. Zugleich fördern wir umweltfreundliche Mobilität.

Die Strecke umfasst immerhin eine Länge von rund 1,5 Kilometern. Auf der neuen Fahrradstraße geben also Fahrradfahrer künftig das Tempo vor. Grundsätzlich gilt aber für alle Verkehrsteilnehmer die Maximalgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern.

Bezirk Mitte will 2024 weitere Fahrradstraßen umsetzen

Der Bezirk Mitte hat aber noch weitere Planungen für neue Fahrradstraßen bekannt gemacht. So soll in diesem Jahr der Ausbau des Radwegenetzes im Zentrum Berlins noch deutlich ausgeweitet werden.

Zusammengenommen zehn Kilometer lang sollen die geplanten Fahrradstraßen sein, die ab 2024 realisiert werden sollen. Für das laufende Jahr hatte das Straßen- und Grünflächenamt schon im Oktober 2023 ein Maßnahmen-Portfolio erarbeitet, das potentiell 24 neue Fahrradstraßen im Nebenstraßennetz umfasst.

Zehn Kilometer: 24 neue Fahrradstraßen sollen entstehen

Die Hoheit der Verkehrswegeplanung für die als Nebenstraßen klassifizierten Straßen und Wege liegt bei den Berliner Bezirken, so dass hier eigenständig Radwege und Fahrradstraßen geplant und eingerichtet werden können.

Von dieser Möglichkeit will der Bezirk Mitte nun offenbar noch stärker als bislang Gebrauch machen. So soll etwa eine neue Fahrradstraße auf der nördlichen Charlottenstraße eingerichtet werden, zwischen Unter den Linden und Dorotheenstraße. Damit soll die bereits bestehende Fahrradstraße fortgeführt werden. Bislang führt die Fahrradstraße vom Boulevard Unter den Linden bis zur Leipziger Straße.

Auch in Wedding, Moabit, Gesundbrunnen und Tiergarten sind Projekte geplant

Weitere vergleichbare Strecken sollen nicht nur im zentralen Ortsteil Mitte, sondern auch in den übrigen Ortsteilen Wedding, Moabit, Gesundbrunnen oder Tiergarten umgesetzt werden. So soll beispielsweise die Genthiner Straße zwischen Lützowstraße und Kurfürstenstraße in Tiergarten in eine Fahrradstraße umgewandelt werden.

In unmittelbarer Nähe sind noch zwei weitere Strecken geplant, auf der Lützowstraße zwischen Lützowufer und Flottwellstraße sowie am Lützowufer zwischen Budapester Ufer und Lützowplatz. Das gesamte Quartier rund um den Lützowplatz soll künftig also deutlich fahrradfreundlicher gestaltet werden.

Realisierung der Projekte hängt von der Finanzierbarkeit ab

Weitere Strecken sollen auf der Melchiorstraße zwischen Engeldamm und Michaelkirchplatz, auf der Schwedter Straße zwischen Bernauer Straße und Choriner Straße oder auf der Gormannstraße zwischen Torstraße und Weinmeisterstraße entstehen.

Ob aber tatsächlich alle Vorhaben auch umgesetzt werden, hängt laut Bezirksamt von unterschiedlichen Faktoren ab, wie etwa dem weiteren Planungsverlauf und natürlich der Finanzierung der Projekte.

 

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Quellen: Bezirksamt Mitte, Architektur Urbanistik Berlin, Infravelo GmbH, Berliner Zeitung

 

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