Die Bäume auf Berlins Prachtboulevard Unter den Linden sind mehrheitlich krank und sollen durch neue, klimaresistente Baumarten ersetzt werden. Dadurch soll auch der Baumbestand insgesamt deutlich aufgestockt werden.
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Text: Stephanie Engler
In den kommenden Jahren soll Berlins Boulevard Unter den Linden grundlegend umgebaut werden. Dafür muss aber erst einmal Platz geschaffen werden und kranke Bäume müssen weichen.
Laut einer Antwort der zuständigen Senatsverkehrsverwaltung auf eine Anfrage des Tagesspiegels müssen 86 von 132 der namensgebenden Bäume entlang des Prachtboulevards für die künftige Umgestaltung weichen. Lediglich auf der Westseite des Boulevards können die Linden erhalten bleiben.
Unter den Linden: Über 80 kranke Bäume müssen gefällt und ersetzt werden
Denn viele der Bäume müssten aufgrund der geringen Lebenserwartung gefällt werden. Darunter seien 57 Bäume bereits stark bis sehr stark und 18 weniger stark geschädigt.
“Lediglich weitere elf sind zwar gesund, allerdings müssen sie voraussichtlich ebenfalls ersetzt werden, um einen ausreichenden und zusammenhängenden Wurzelraum für alle neu zu pflanzenden Linden herstellen zu können“, erklärte Sprecher Jan Thomsen.
Berlins Prachtboulevard: Zukünftig rund 40 Prozent mehr Bäume als heute
Die Rodung der Bäume soll nur ein Zwischenschritt bei der Umgestaltung bleiben. Denn der Plan sieht vor, dass wesentlich mehr Bäume wieder neu gepflanzt werden. So sollen künftig allein auf der Mittelpromenade 174 Linden stehen – rund 40 Prozent mehr als heute.
Des Weiteren müssen auch an den Straßenrändern mindestens 33 geschädigte Bäume gefällt werden. Da die genauen Umbaupläne noch nicht vorlägen, sei es noch unklar, wie viele es genau werden. Das Ziel sei es jedoch, auch dort 164 Gewächse neu zu platzieren – rund ein Viertel mehr.
Die BaumRodungen sind Teil eines größeren BauVorhabens
In den kommenden Jahren soll die viel diskutierte Aufwertung und Umgestaltung des Boulevards in der historischen Mitte Berlins voranschreiten. So wurde im vergangenen Jahr ein erster Schritt getan, indem der Verkehrsraum neu aufgeteilt wurde.
Neben der Busspur ist daher jetzt nur noch eine Autospur vorgesehen. Außerdem kam ein separater Radweg dazu. Weiter sind bis 2025 ein Umbau der Straße und eine Neugestaltung des Mittelstreifens geplant.
Unter den Linden: Umbau des Mittelstreifens soll bis 2025 erfolgen
Ein Großteil der Teilnehmer einer noch laufenden Bürgerbeteiligung habe sich laut Sara Lühmann, Stellvertreterin von Thomsen, für ein Vorziehen ausgesprochen.
Die Straße und der Boulevard sollen jedoch nicht nur aus optischen Gründen verändert werden. So erklärte Lühmann: “Die Bäume haben nicht nur unter den U-Bahn-Bauarbeiten sehr gelitten. Die Klimaveränderungen mit zunehmenden Hitzetagen, langen Trockenperioden und punktuellen Starkregenereignissen haben teilweise enorme Schäden verursacht.“
Resistente Baumarten: Klima und Umwelt spielen neben der Optik eine große Rolle
Das Ziel sei es also auch, klimaresistente Baumarten wie die Kaiserlinde und die Brabanter Silberlinde zu pflanzen. Zudem soll der Boden aufbereitet werden, damit die Bäume besser wachsen können und die Wurzeln besser in den Untergrund geleitet werden, um das Problem hochdrückender Wurzeln zu verhindern.
Wie genau die Umgestaltung der Achse durch die historische Mitte Berlins am Ende aussehen soll, ist noch offen. Die Mehrzahl der Teilnehmer einer Bürgerbeteiligung sprach sich für eine verbreiterte Mittelpromenade und eine alleinige Kfz-Spur aus. Für Radfahrer soll am rechten Straßenrand ein Hochbord-Radweg auf Niveau des Bürgersteigs entstehen.
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Quellen: Der Tagesspiegel, Bezirksamt Mitte, Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz
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