An der Grenze zwischen Mitte und Kreuzberg ist ein Stück Berliner Industriearchitektur restauriert und durch moderne Gebäude ergänzt worden. Das Gewerbe- und Wohnprojekt „Eiswerk“ an der Köpenicker Straße ist mittlerweile fertiggestellt worden. Das Gelände wurde nach Plänen des Büros Graft Architects sowie des Immobilienunternehmens Trockland neu entwickelt. Die historische Eisfabrik selbst wurde vom Büro ROBERTNEUN Architekten umgebaut.

Neue Büro- und Gewerbeflächen sind in Berlin auf dem Campus des neuen „Eiswerk“ entstanden, nach Plänen des Büros Graft Architects. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN

Text und Fotos: Björn Leffler

 

Die letzten Arbeiten auf dem Gelände der historischen Eisfabrik an der Köpenicker Straße 40 in Berlin-Mitte laufen noch, aber im Grunde ist das vom Büro Graft Architects sowie dem Immobilienentwickler Trockland verantwortete Gewerbeprojekt „Eiswerk“ an der Grenze zum Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg abgeschlossen.

Auf dem einstigen Industrie-Areal sind drei Gebäudekörper entstanden, in denen Büroräume, Wohnungen und Gewerbeflächen eingerichtet wurden. Die Kooperation der zwei Unternehmen, die in Berlin noch weitere Projekte wie etwa das Bauvorhaben „A Laska“ in Friedrichshain umsetzen, war eine komplette Neuerfindung für das seit 1995 brachliegende Areal.

„Eiswerk“: Neuerfindung eines 11.000 Quadratmeter großen Industriegeländes

Die insgesamt 11.000 Quadratmeter große Gesamtanlage bestand aus zwei Höfen mit Wohn- und Fabrikanlage. In der Eisfabrik wurde seit 1896 künstliches Eis produziert, seit 1914 mit einer Eismaschine der Halleschen Maschinenfabrik und Eisengießerei Stangeneis, was für die damals rasant wachsende Stadt Berlin von nicht zu unterschätzender Bedeutung war.

Bis Mitte der 1990er Jahre wurde auf dem längst marode gewordenen Fabrikgelände noch Eis produziert, seitdem stand das unter Denkmalschutz stehende Gelände aber weitgehend leer. Ursprüngliche Pläne sahen vor, die noch verbliebenen Gebäude abzureißen, was letztlich verhindert werden konnte.

Auf dem Gelände des „Eiswerk“ wurden Gewerbeflächen und Wohnungen gebaut

Das Areal dehnt sich über die ehemals verlassene Grundstücksfläche der historischen Eisfabrik aus und besteht aus einem ehemaligen Kühlhaus sowie einem Wohngebäude mit Seiten- und Mittelflügel.

Die eigentliche Eisfabrik mit dem markanten Schornstein, die dem Projekt und dem Areal ihren Namen gibt, gehört hingegen nicht zum Grundstück, ergänzt das Areal aber optisch und begrenzt es auch. Dieses Gebäude ist nach Plänen des Büros ROBERTNEUN Architekten umgebaut und modernisiert worden.

Im einstigen, historischen Kühlhaus, welches in den Neubau integriert wurde, sind loftartige Flächen für die Kultur- und Kreativwirtschaft entstanden. Direkt an der Köpenicker Straße entstand zudem das bereits erwähnte Wohnhaus.

Ein Öffentlicher Uferweg entsteht an der Spree

Bereits Anfang 2021 ist der erste Ankermieter auf dem Gelände eingezogen. Der britische Coworking-Anbieter Techspace mit Sitz in London hat im „Techspace Eiswerk“ Platz für 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angemietet.

Das Areal zieht sich vom Eingang an der Köpenicker Straße bis zur Spree, wo ein öffentlicher Uferweg entstehen soll. Das Gelände wird künftig also auch vom Spreeufer aus zugänglich und für die Öffentlichkeit begehbar sein.

 

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© Foto: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN

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Quellen: Graft Gesellschaft von Architekten mbH, Trockland Management GmbH, ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN, Architektur Urbanistik Berlin

 

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