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Gewerbeprojekt “GoWest” in Schmargendorf: Baustart ist erfolgt

Im Berliner Stadtteil Schmargendorf im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf entsteht mit dem Projekt „GoWest“ das größte Gewerbehöfequartier Berlins. Nun erfolgte der Baustart für das ambitionierte Bauvorhaben.

So soll das Gelände an der Forckenbeckstraße in Berlin-Schmargendorf bis 2028 aussehen. Der Bau des Projekts hat nun begonnen. / © Visualisierung: Die Wohnkompanie Berlin GmbH & Co. KG, Christoph Kohl Architekten

© Visualisierungen: Die Wohnkompanie Berlin GmbH & Co. KG / Christoph Kohl Architekten
Text: Björn Leffler

 

Die Pläne, die das Unternehmen Die Wohnkompanie Berlin GmbH & Co. KG derzeit im Berliner Südwesten umsetzt, dürfen ohne Übertreibung als ambitioniert bezeichnet werden. Auf einer Fläche, die größer ist als der Potsdamer Platz, wird seit dem Frühjahr 2019 an der Realisierung des raumgreifenden Gewerbeprojekts „GoWest“ gearbeitet.

Die Projektplanung sieht die Sanierung und Modernisierung eines Teils der bestehenden Gebäude vor, der Großteil der alten Industrie- und Fertigungsanlagen wird und wurde jedoch abgerissen und soll durch Neubauten ersetzt werden.

Auf dem Gelände befand sich seit den 1950er Jahren eine Zigarettenfabrik

Die meisten der dort befindlichen Gebäude waren in den 1950er und 1960er Jahren errichtet worden, auf einer ehemaligen Kleingartenanlage. Vor deren Schließung vor rund zehn Jahren wurden dort jährlich 16 Milliarden Zigaretten produziert. Die Zukunft wird jedoch vollkommen anders aussehen.

Das Areal soll zukünftig vielfältig genutzt werden. Neben Büros sind Gewerbeflächen für Dienstleister und das Handwerk vorgesehen. Gastronomische und kulturelle Nutzungen sind genauso geplant wie ein bis zwei Hotels. Auch ein wöchentlicher Markt auf dem Areal ist angedacht.

Auf 185.000 Quadratmetern soll ein riesiger gewerbehof entstehen

Konkret sehen die Pläne eine rund 185.000 Quadratmeter große Gewerbefläche vor, die sich auf insgesamt 13 Gebäude verteilen wird. Auf dem Gelände soll unter anderem ein Handwerkerhof in Blockstruktur entstehen, ganz nach dem Vorbild der historischen Berliner Gewerbehöfe.

Auch Labore und ein Rechenzentrum sollen auf dem neuen Gelände ansässig werden, welches zukünftig Platz für rund 10.000 Arbeitsplätze bieten soll. Wohnungen sind auf dem Areal nicht geplant, denn die Fläche ist für die reine Gewerbenutzung ausgewiesen. Zudem befindet sich in direkter Nachbarschaft das neu errichtete Wohnquartier „Maximilian Quartier“.

Am Dienstag feierten die Projektbeteiligten den ersten Spatenstich

Den symbolischen ersten Spatenstich für das Projekt feierten am gestrigen Dienstag die in Bremen ansässige Gustav Zech Stiftung und die Wohnkompanie Berlin. Letztere ist eine Tochterfirma der Zech Group.

Die zu entwickelnde Fläche zwischen der Forckenbeckstraße und der Mecklenburgischen Straße umfasst eine Fläche von über sieben Hektar. 2012 hatte der Möbelhaus-Unternehmer Kurt Krieger das Gelände von der Reemtsma-Gruppe erworben, scheiterte jedoch mit seinen Plänen, auf der Fläche ein Möbelhaus zu errichten. Der Bezirk war gegen diese Pläne.

2014 erwarb Die Wohkompanie das Areal und wollte Wohnungen bauen

So wurde das Areal 2014 weiterverkauft, an die nun tätige Wohnkompanie. Diese wollte auf dem Gelände ursprünglich Wohnungen errichten, wogegen sich der Bezirk jedoch ebenfalls sperrte.

So wurden die Pläne noch einmal gänzlich überarbeitet und das nun vorliegende Gewerbekonzept entwickelt – für welches der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf schließlich grünes Licht gab.

Bis 2027 soll das Bauvorhaben “GoWest” realisiert werden

Warum sich der Bezirk so vehement gegen eine Wohnbebauung oder zumindest eine Mischnutzung des Areals wehrte, bleibt bis heute etwas rätselhaft. Ungeachtet dessen wird das Projekt nun umgesetzt, immerhin wird auch eine Kita Teil des Vorhabens.

Der erste Bauabschnitt mit zwei Gebäuden soll voraussichtlich bis 2025 fertiggestellt werden. Die übrigen Gebäude sollen dann schließlich bis 2028 realisiert werden. Von der ursprünglichen Fabrik wird allein ein einziges Bürohaus übrig bleiben.

Bei einer Untersuchung der Bausubstanz der bestehenden Gebäude kam heraus, dass der Beton beim Bau der Industriebauten gestreckt wurde und die Tragfähigkeit der Hallen demnach beeinträchtigt gewesen wäre. Daher haben sich die Projektverantwortlichen zum Abbruch entschieden.

 

Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier: 

Stephan Allner und Kurt Zech bei der feierlichen Grundsteinlegung für das Projekt “GoWest” in Berlin-Schmargendorf. / © Foto: Die Wohnkompanie Berlin GmbH & Co. KG

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Quellen: DIE WOHNKOMPANIE Berlin GmbH & Co. KG / Christoph Kohl Architekten, Der Tagesspiegel, Gustav Zech Stiftung, ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN

 

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