Im Rahmen der Koalitionsgespräche zwischen SPD, Grünen und Linken wurde nun bekannt, dass eine Bebauung des Tempelhofer Feldes zumindest in den kommenden fünf Jahren nicht geplant ist.
Die zukünftigen Regierungsparteien Berlins befinden sich derzeit in intensiven Koalitionsgesprächen. Stück für Stück werden Details des zukünftigen Regierungsprogramms bekannt. So berichteten wir bereits Anfang der Woche über die Mobilitätspläne der neuen Regierung und die Einstellung der designierten Regierung zum Signa-Projekt am Hermannplatz.
Heute wurde ein weiteres Detail bekannt, welches Bettina Jarasch (Die Grünen) verschiedenen Medienvertretern am Vormittag kommunizierte. Die drei Parteien SPD, Grüne und Linke haben sich darauf geeinigt, das Wohnungsproblem in Berlin nicht durch das Bebauen des Tempelhofer Feldes zu lösen.
Der Status Quo des Tempelhofer Feldes wird nicht verändert
Laut Jarasch soll der derzeitige Status Quo des Tempelhofer Felds “nicht angefasst” werden. Das ehemalige Rollfeld des einstigen innerstädtischen Flughafens Tempelhof wird daher auch weiter als Freizeit- und Erholungsfläche genutzt werden können.
Die Grünen und Linken setzten sich in diesem Punkt also gegen die SPD durch, die einem neuerlichen Anlauf zur Teilbebauung des Feldes offen gegenüberstand. Grüne und Linke sind weiterhin für die komplette Freihaltung der Freifläche und sprechen sich gegen jegliche Form der Bebauung aus.
“Tempelhofer Freiheit”: Keine Bebauung in den nächsten fünf Jahren
Aus dem einstigen Flugfeld ist in den vergangenen Jahren die sogenannte “Tempelhofer Freiheit” oder eben das Tempelhofer Feld geworden, eine riesige, innerstädtische Freifläche, die auch weiterhin weder mit Sport- noch mit Wohnungsflächen bebaut werden darf. Diese Entscheidung ging aus einem Volksentscheid im Jahre 2014 hervor.
Unabhängig von der Entscheidung zum Tempelhofer Feld steht noch eine Information zur Zukunft des sanierungsbedürftigen, denkmalgeschützten Flughafengebäudes aus. Wie hoch der Kostenaufwand für diese Sanierung liegt, hat das für die Verwaltung und Vermarktung des Gebäudes zuständige Unternehmen, die Tempelhof Projekt GmbH, im August diesen Jahres erstmals vollumfänglich ermittelt.
Flughafengebäude: 2 Milliarden Euro Investitionsbedarf
Um das Gebäude wieder herzurichten und dauerhaft nutzbar zu machen, geht das Unternehmen von einer Investitionssumme von bis zu zwei Milliarden Euro aus. Das ist deutlich mehr, als bis dahin angenommen worden war.
Ob und wie das Land Berlin diese Summe in den kommenden Jahren in das Gebäude investieren wird, ist derzeit völlig unklar, um nicht zu sagen, es ist unwahrscheinlich, dass Berlin diese Summe in seinen Finanzierungshaushalt aufnehmen wird.
Allein für die Erneuerung der technischen Infrastruktur, die einer Gesamtsanierung vorausgehen würde, wären rund 130 Millionen Euro aufzubringen – aber auch hier gibt es noch keine gesicherte Finanzierung. Genauso wie das ICC droht der Flughafen Tempelhof auf Jahre hinaus zur Bauruine zu verkommen.
Unsere Buchempfehlung zum Thema: “Das Tempelhofer Feld” von Rolf Lautenschläger
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2. November 2024
Tempelhofer Feld
Eine sehr sehr gute Wahl.
Das Klügste ist es manchmal, nichts zu überstürzen.
Bauen und Wohnen kann, wie es die Beispiele in der
Welt zeigen, in dem stetig erweitertem Umfeld der
Stadt stattfinden.
Eine riesige Freifläche in der Stadt ist wie ein äußerst
kostbarer, ungeschliffener Diamant.
Die Metropolen der Welt werden in den zukünftigen
kommenden Jahrzehnten und Jahrhunderten ihre
Scouts ausschicken.
Und sie werden mit ungläubigen Erstaunen, mit einem
Gefühl der Überwältigung, über dieses Wunder in Berlin
an ihre Völker zu Hause berichten.
Und keine Investmentkrake hat es geschafft, den
Menschen in Berlin ihre eigene Wahl entreißen zu
können.
Berlin von seiner weisensten Seite. Berlin von seiner
menschlichsten Seite. Die Menschen in Berlin haben in
ihre Zukunft sehen können. Und was sie gesehen haben
war, Das Tempelhofer Feld.
[…] HIER GEHT ES ZUM AUSFÜHRLICHEN ARTIKEL […]
Eine Stadt ist eine Stadt.
Eine Stadt hat bestimmte Funktionen.
Zum Beispiel die Bereitstellung eines Flughafens, um schnell nach Peking, New York oder Kairo zu kommen.
Eine Stadt braucht kein rießengroßes Stück Rasenfläche in der Mitte, nur weil sich die Bevölkerung – nur aus Trotz – gegen eine Bebauung ausspricht.