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Bezirk beschließt: Gasometer in Schöneberg darf umgebaut werden

Zuletzt hatten wir im Januar 2021 über einen möglichen Ausbau des historischen Gasometers in Berlin-Schöneberg berichtet. Ob der geplante Umbau des Gasometers nach Plänen von Reinhard Müller, dem Vorsitzenden der EUREF AG, wie geplant umgesetzt werden kann, hing bis zuletzt an der Freigabe des Vorhabens durch die Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg.

Diese Freigabe wurde nun erteilt. Eine Mehrheit für das Projekt hatte es schon länger gegeben, so war es keine Überraschung, dass die Ampel für das Projekt auf “grün” gestellt wurde. Vor dem Beginn der BVV-Sitzung hatten Anwohner*innen und Mitglieder*innen der Initiative “Gasometer retten” vor dem Rathaus Schöneberg protestiert, letztlich ohne Erfolg.

Freigabe durch die BVV, Proteste von Gegnern des Umbaus

Zu positiv scheint die Geschichte des EUREF-Campus, der auch über die Grenzen Berlins hinaus für Aufsehen sorgt (ein zweiter Standort ist derzeit in Düsseldorf geplant). So urteilte der Bezirk nun abschließend, dass Denkmalschutzbelange gegenüber dem öffentlichen Interesse an einer Weiterentwicklung des Standorts und der Schaffung vieler Arbeitsplätze nachrangig seien.

Das Landesdenkmalamt hatte die Ausbaupläne wiederholt scharf kritisiert. Vor allem den Komplettausbau des Gasometers bis zur vollen Gebäudehöhe lehnten die Denkmalschützer ab und forderten stattdessen, dass mindestens die oberen zwei Felder des Rundbaus frei bleiben müssen.

Das Industriedenkmal wird in seiner vollen Höhe mit einem Büroturm ausgefüllt

Dies wird nicht geschehen, das Industriedankmal wird vollständig ausgefüllt werden. In dem ausgebauten Gasometer soll ein Bürogebäude entstehen, das zukünftig Raum für 2.000 Arbeitsplätze bieten wird.

Der in die Stahlkonstruktion hinein gebaute Büroturm wird also bis zum vorletzten Ring reichen. Darauf soll, etwas zurückgesetzt, ein Aufbau für eine Skylounge gesetzt werden.

800 komplett neue Arbeitsplätze – Abschluss des Umbaus bis 2023

Mieter im neuen Gebäude wird das Unternehmen Deutsche Bahn sein, welches auf dem EUREF-Campus seine Sparte “digitale Schiene” zusammenziehen möchte. Diese ist bisher auf verschiedene Standorte im Stadtgebiet verteilt. 800 Arbeitsplätze sollen dabei komplett neu geschaffen werden.

Das Projekt ist baulich bereits in Vorbereitung: Die Baugrube im Gasometer in Berlin-Schöneberg ist bereits ausgehoben. Mit dem nun beschlossenen Bebauungsplan kann auch der Hochbau starten. Bis 2023 soll das Projekt abgeschlossen sein.

© Grafiken / Bilder: EUREF AG

 

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Hier könnt Ihr einen Artikel zum aufsehenerregenden Projekt “Bricks” in Schöneberg lesen.
An der Kleiststraße entsteht ein Neubau des DGB.

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