Am Behrens-Ufer im Berliner Stadtteil Oberschöneweide soll aus einem ehemaligen Industrie-Areal ein lebenswertes, nachhaltiges Stadtquartier entwickelt werden. Für rund 1,1 Milliarden Euro sollen Flächen für Arbeit und Forschung sowie Gastronomie und Freizeitangebote entstehen. Das Projekt mit dem Namen “BE-U” ist eines der größten Gewerbeprojekte Berlins.
© Visualisierungen: DIE Deutsche Immobilien Entwicklungs AG
Text: Björn Leffler
Es wird eng in der Berliner Innenstadt, zumindest wenn man auf der Suche nach potenziellen Bauflächen ist. Und so muss die verantwortliche Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen immer kreativer werden, um mögliche Flächen für Neubauvorhaben zu finden.
Dies soll nun im Rahmen des Entwicklungsprojekts „Spreeküste“ erfolgen, zumindest für die östlich und südöstlich gelegenen Bezirke Lichtenberg und Treptow-Köpenick. Denn besonders die städtebaulich wertvollen Flächen entlang des Ufers der Spree zwischen Rummelsburg und Oberschöneweide gehören zu bevorzugten Lagen in der Hauptstadt.
Das Unternehmen “DIE AG” plant ein nachhaltiges Quartier am Spreefuer
Um die bauliche Entwicklung dieser Uferbereiche zentral und koordiniert zu steuern soll daher in drei Schritten ein bezirksübergreifendes Entwicklungskonzept mit dem passenden Namen „Spreeküste“ erarbeitet werden.
An der Wilhelminenhofstraße in Oberschöneweide ist man hier schon deutlich weiter. Hier plant das Unternehmen DIE Deutsche Immobilien Entwicklungs AG bereits seit Jahren die Entwicklung eines neuen Stadtquartiers auf einem vormals industriell genutzten Gelände.
Investition von 1,1 Milliarden Euro: 234.000 Quadratmeter Mietfläche entstehen
Zwei Kilometer vom S-Bahnhof Schöneweide und sieben Kilometer vom Bahnhof Ostkreuz entfernt soll das neue Quartier entstehen. Mehr als 1,1 Milliarden Euro werden in das rund 10 Hektar große, ehemalige Industrieareal investiert. Die bauliche Mischung aus historischen und neuen Gebäuden soll künftig insgesamt 234.000 Quadratmeter Mietfläche für Gewerbetreibende bieten.
Das weiträumige Gelände liegt in direkter Nachbarschaft zur Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin. Die geplanten, großzügigen Räume sollen besonders geeignet sein für Forschung und Entwicklung, Labore und Hightech-Produktionen. Als Wissens-Hub soll das Projekt mit dem Namen “BE-U” den Zukunftsort Schöneweide erweitern und Synergieeffekte mit dem naheliegenden Technologiestandort Adlershof ermöglichen.
Quartier “Be-U”: Nachhaltige Techniken zur Energiegewinnung
Das Entwicklungsprojekt im Südosten Berlins soll energieautark und CO2-neutral umgesetzt werden. Dies soll ermöglicht werden durch eine Kombination aus verschiedenen, nachhaltigen Techniken zur Energiegewinnung und Energieeinsparung.
Seit Sommer 2021 werden mit dem Unternehmen GASAG Solution Plus unterschiedliche Energieformen geprüft. Dazu gehören Photovoltaik und Power-to-Heat, Wärmepumpen, Blockheizkraftwerke, Eisspeicher, kaltes Nahwärmenetz sowie Tiefengeothermie, die eine besonders ergiebige Energiequelle sein könnte.
Fertigstellung bis 2027: Areal soll öffentlich nutzbar werden
Nach der Fertigstellung des Projekts soll das Gelände auch für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht und auch eine jederzeit nutzbare Uferpromenade geschaffen werden. Auf dem gesamten Gelände und insbesondere entlang eben jener Uferpromenade sollen vielfältige Gastronomiekonzepte und Angebote für Freizeit, Erholung und Gesundheit entstehen.
Auch die Errichtung einer Schule und einer Kita auf dem Areal sind vorgesehen. Mit dem ersten Bauabschnitt hat Generalübernehmer Züblin bereits begonnen. Die Baumaßnahmen auf dem kompletten Gelände sollen nach aktuellem Planungsstand bis Ende 2027 abgeschlossen werden. Im kommenden Jahr soll auf dem Areal ein Besucherzentrum eröffnen, in dem mach sich über den Stand der Bauarbeiten informieren kann.
Teil des zu entwickelnden Geländes ist der historische Behrensbau an der Ostendstraße, der nach Plänen des Architekten Peter Behrens von 1914 bis 1917 errichtet wurde. Nach seiner Fertigstellung wurde der Gebäudekomplex vom Unternehmen AEG genutzt. Das Gebäude steht heute unter Denkmalschutz.
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Quellen: DIE AG, Wikipedia, Architektur Urbanistik Berlin, BERLINboxx
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2. November 2024