Im September 2022 wurde Grundstein für das nachhaltige Wohnbauprojekt “Kokoni One” in Französisch-Buchholz gelegt. Die dort entstehenden Häuser werden in sogenannter Holztafelbauweise errichtet. Vier von fünf Bauabschnitten sind im Rohbau fertig, erste Bewohner sind bereits im Herbst 2023 eingezogen.

Die ersten Häuser im Wohnprojekt “Kokoni One” wurden mittlerweile fertiggestellt, erste Bewohner sind bereits ab Herbst 2023 eingezogen. / © Foto: Ziegert Group Holding GmbH

© Visualisierungen / Fotos: Ziegert Group Holding GmbH
Text: Wolfgang Leffler

 

Im September 2022 berichteten wir über das Bauvorhaben im Zentrum von Pankow, welches das Immobilienunternehmen ANH Hausbesitz vollständig in nachhaltiger Holzbauweise errichten möchte. Während sich dieses Projekt allerdings noch im Anfangsstadium befindet, ist man in Französisch-Buchholz, etwas weiter nördlich, schon deutlich weiter.

Trotz jahrelanger Proteste und Bürgerbewegungen gegen das Bauvorhaben “Kokoni One” unweit des Viktoriaparks hatten die Bauherren – die Ziegert Group sowie das Unternehmen EverEstate – Anfang September 2022 zur Grundsteinlegung nach Französisch-Buchholz eingeladen, wo in der Gravensteinstraße 47-63 ein Areal mit insgesamt 84 Doppel- und Reihenhäusern gebaut wird.

Im  September 2022 wurde Grundstein für das Wohnprojekt “Kokoni One” gelegt

Als primärer Baustoff wird finnisches Holz für die Echtholzfassaden, Türen und Fenster aus nachhaltiger Forstwirtschaft verwendet. Ob im Zuge des Projekts auch noch Holz aus den Berliner Forsten zum Einsatz kommen wird, ließen die Bauherren damals offen. Denn auf dem Holzmarkt sind durch die hohe Nachfrage auch die Preise enorm in die Höhe geschnellt. Denn Bauen mit Holz liegt weiterhin stark im Trend.

Auch die zukünftigen Käufer der Wohnhäuser, die als Wohneigentum vertrieben werden, müssen tief in die Tasche greifen. Immerhin liegen die Preise für ein 95 Quadratmeter-Haus bei 694.000 Euro,  beim größten Haus mit 167 Quadratmetern bei rund 1,2 Millionen Euro.

Pankow: Die Bauherren verweisen auf eine positive CO²-Bilanz von “Kokoni One”

Im Prospekt verweisen die Anbieter auf den Einsatz natürlicher Baumaterialien, eine positive CO²-Bilanz und “höchste ästhetische Ansprüche“. Auch auf die außergewöhnliche Hausform wird hingewiesen, ebenso auf das sogenannte „Berliner Dach“, auf dem Photovoltaik -Anlagen für die künftige Solarstromversorgung vorgesehen sind.

Die Erdwärmenutzung und eine dezentrale Wasseraufbereitung stehen für die gewünschte Nachhaltigkeit und ein ökologisches Energiekonzept, wie es auch bei anderen Bauprojekten in Berlin längst umgesetzt wird. Eine Vertreterin der Naturstrom AG, einer der Förderer dieses Projektes, wurde in den gehaltenen Ansprachen auch dementsprechend erwähnt.

Vier von fünf Bauabschnitten sind im Rohbau fertig

Die Ziegert Group teilte kürzlich mit, dass das Projekt zügig voranschreitet. Vier von fünf Bauabschnitten seien demnach im Rohbau bereits fertig. Erste Bewohner sind auch schon in die neuen Holzhäuser eingezogen.

Das Wort ‘Kokoni’ bedeutet im Japanischen ‚hier‘ und steht gleichzeitig für einen Kokon, einen geschützten Raum, der eine Entwicklung und Verwandlung symbolisiert. Kokoni steht für uns für die Entwicklung eines lebenswerten Wohnquartiers“, erläuterte Miguel Rueda Valero, Leiter Wohnbau der verantwortlichen INCEPT GmbH gegenüber der Berliner Woche.

“Kokoni One” soll das erste von mehreren Holzbauprojekten in Berlin sein

Dass das Projekt mit “Kokoni One” betitelt ist, soll demnach bedeuten, dass es im Berliner Stadtgebiet, auch in Pankow, noch weitere Bauvorhaben dieser Art geben soll. Konkreter wurden die Projektplaner dabei aber noch nicht.

Vorerst konzentrieren sie sich auf die Fertigstellung des neuen Holzbauquartiers in Französisch-Buchholz. Die dort entstehenden Häuser werden in sogenannter Holztafelbauweise errichtet. Alle Elemente werden entsprechend vorgefertigt und dann auf dem Grundstück montiert. Das soll Zeit sparen und eine gleichbleibende Qualität sichern.

Die verwendeten Holztafeln für das Projekt kommen aus Niedersachsen

Die Projektverantwortlichen betonen vor allem die Vorzüge des Baustoffs Holz gegenüber konventionellen Baustoffen. Es binde unter anderem Kohlenstoffdioxid, sei nachwachsend, ressourcenschonend und recycelbar.

Die für das Projekt verwendeten Holztafeln kommen aus Niedersachsen, da es in Berlin noch kein Unternehmen gibt, welches eine solche Fertigung anbietet. Sollte es zukünftig noch ähnlich geartete Projekte in Berlin geben, wird dies sicher nicht mehr allzu lang so bleiben.

 

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Quellen: Berliner Woche, ZIEGERT GmbH, Architektur Urbanistik Berlin

 

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