entwicklungsstadt berlin

Jede Zeit baut ihre Stadt.

Tegel Projekt GmbH und TU Berlin präsentieren Studie zum Holzbau

Auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tegel wurde eine Studie der TU Berlin zum nachhaltigen Holzbau präsentiert. Die Ergebnisse sollen vor allem beim geplanten Bau des neuen Wohnviertels “Schumacher Quartier” berücksichtigt werden.

Soll in Holzbauweise entstehen: Das zukünftige “Schumacher Quartier” auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tegel. / © Visualisierung: Tegel Projekt GmbH

© Fotos / Visualisierungen: Tegel Projekt GmbH
Text: Wolfgang Leffler

 

Unter dem Motto „Wälder, Städte und ihr Kohlenstoffkreislauf – Quantifizierung der Auswirkungen verschiedener Arten der Baukonstruktion auf den Kohlenstoffhaushalt im Schumacher-Quartier Berlin“ präsentierte die Tegel Projekt GmbH gemeinsam mit der TU Berlin eine Studie zum nachhaltigen Holzbau.

Im ersten Teil der Veranstaltung stellte Ben Haacke von der TU Berlin, Fachgebiet Stadtökologie, die entsprechenden Studienergebnisse vor. In dieser Studie, die am Beispiel eines simulierten Gebäudes auf dem neu zu errichtenden “Schumacher-Quartier” basiert, wurden sechs verschiedene Arten der Baukonstruktion hinsichtlich deren CO2-Bilanz miteinander verglichen.

Studie der TU Berlin: Wie funktioniert nachhaltiger Holzbau?

Das “Schumacher-Quartier”, dessen Baugrund sich nach der Schließung des alten Flughafens Tegel flächenmäßig anbot, soll Deutschlands und Europas größtes urbanes Holzbau-Quartier werden.

Dabei stellt sich natürlich die zentrale Frage – wie baue ich mit Holz? Diese Frage wurde in der vorgestellten Studie untersucht. Größtes Augenmerk bei der Projektierung des Schumacher-Quartiers soll dabei auf den CO²-Fußabdruck gelegt werden, der recht niedrig gehalten werden soll.

Forschungsprojekt lief über ein Jahr an der TU Berlin

Dieses Forschungsprojekt lief über ein Jahr an der TU Berlin und wurde durch Studierende der TU Berlin, unter Leitung von Frau Prof. Galina Churkina, erstellt. Die Untersuchungen konzentrierten sich auf Fragen der Wertschöpfungsketten im Holzbau, die am Beispiel des “Schumacher-Quartiers” auf Systematik, Empirik und Qualität hin analysiert wurden.

Die sechs untersuchten Arten der Baukonstruktion lieferten wichtige Erkenntnisse für die zukünftige Gestaltung des einstigen Flughafengeländes als auch für weitere nachfolgende Holzbauprojekte.

Folgende Themenkomplexe wurden untersucht:

1 – Hinsichtlich der CO²-Emissionen und deren Bindung kristallisieren sich welche Baukonstruktionen als klimafreundlichste heraus?

2 – Welche Baustoffe binden den meisten Kohlenstoff und unter Berücksichtigung der Wertschöpfungskette Produktion, Fertigung und Transport leisten welche Baustoffe und Gebäudeteile den überwiegenden Anteil zur CO²-Emission?

3 – Trägt der Einsatz von regionalem Holz und weiteren regionalen Rohstoffen tatsächlich zu einer wesentlich besseren Klimafreundlichkeit bei?

Studie belegt: Holzbasierter Bau ist deutlich klimaschonender

Die Ergebnisse der Studie belegen, dass beim Vergleich der Produktion auf Basis holzbasierter Baukonstruktionen zu mineralbasierter Bauweise, die holzbasierten Arten etwa 40 Prozent weniger CO²-Emissionen verursachen.

Die bekannten mineralische Baustoffe Kalkstein, Stahlbeton oder Ziegelsteine etwa haben die niedrigsten Eigenschaften für die Bindung des Kohlenstoffs. Die holzbasierten Baukonstruktionen wiederum weisen aufgrund des höheren Anteils an organischen Materialbestandteilen ein größeres Potential an Kohlenstoffbildung auf.

Holzbau: Podiumsdiskussion zur Studie in der Urban Tech Republic

Ein nicht unwesentlicher Teil hinsichtlich der Betrachtungen zur CO²-Emission spielen dabei die Länge der Transportwege, die zu transportierenden Gewichte und die Art der eingesetzten Transportmittel, wie LKW und Eisenbahn.

Im zweiten Teil der Veranstaltung fand eine Podiumsdiskussion zur vorgestellten Studie statt, in der mehrheitlich die Meinung vorherrschte, dass die Studie anhand des untersuchten Beispielgebäudes anwendungsorientiert die Vorteile des Holzbaus herausgearbeitet hat und dabei den Nachweis erbringen konnte, dass durch den Holzbau eine geringere CO²-Emission und eine höhere Kohlenstoffbindung erreicht werden kann.

Studie weist großes Potenzial für künftige Bauvorhaben auf

Die Geschäftsführerin der Tegel Projekt GmbH, Gudrun Sack, wies darauf hin, dass die vorliegende Studie somit eine Bestandsaufnahme geliefert hat, die viel Potential an die Hand gibt zum Ausloten der Holzbautechnik und deren Varianten.

Die Arbeit der Studenten hat damit einen wichtigen Beitrag geleistet zum Thema Klimaneutralität und CO²-Abdruck für das “Schuhmacher-Quartier” als auch für nachfolgende Bauvorhaben in anderen deutschen Städten und in Europa.

 

Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier: 

© Foto: Tegel Projekt GmbH

© Grafik: Tegel Projekt GmbH, TU Berlin

© Open Street Map

Weitere Projekte in Reinickendorf findet Ihr hier
Weitere Wohnprojekte sind hier zu finden

Quellen: TU Berlin, Tegel Projekt GmbH

 

Weitere Artikel zu ähnlichen Projekten findet Ihr hier:

Weißenseer Weg: Wohnprojekt entsteht in Holzhybridbauweise

Pankow: Erste Bewohner im Holz-Bauprojekt “Kokoni One” eingezogen

Köpenick: Wohnungsneubau entsteht am Spreeufer in Holzhybrid-Bauweise

Pop-Akademie: 100-Meter-Holzhybrid-Hochhaus am Tempodrom geplant

98 Meter: UTB baut in Kreuzberg Deutschlands höchstes Holzhaus

Weiter Beitrag

Zurück Beitrag

Antworten

© 2024 entwicklungsstadt berlin

Thema von Anders Norén