Ab Herbst 2022 werden nach jahrelanger Planungszeit auf der Schönhauser Allee neue, geschützte Radwege errichtet. Ab 2025 wird zudem ein Großprojekt am Ringbahnhof umgesetzt, während der Umbau des Jahnsportparks wohl nicht vor 2026 starten wird.
Gesprochen wird bereits mehrere Jahre über den Umbau der Schönhauser Allee, bislang ist jedoch nicht viel passiert. Bereits im März 2020 berichteten wir über die Pläne, gesicherte Radwege auf einem Teilstück der Einkaufsstraße umzusetzen.
Bislang sind den Ankündigungen jedoch keine Taten gefolgt. Staatssekretär Ingmar Streese hatte damals angekündigt, dass mit dem Bau der pollergeschützten Radwege im Laufe des Jahres 2020 begonnen werden sollte.
Bis Herbst 2022 sollen die ersten Radwege umgesetzt sein
Aber weder in 2020 noch im laufenden Jahr 2021, welches mittlerweile auch schon wieder nahezu abgelaufen ist, wurden die Bauarbeiten begonnen. Nach aktuellem Planungsstand und Aussage Streeses soll der Baustart nun also Anfang 2022 erfolgen.
Bis zum Herbst kommenden Jahres sollen also zumindest die neuen, geschützten Radwege auf den heutigen Parkstreifen im ersten Teilabschnitt befahrbar sein. Der erste Teilabschnitte verläuft zwischen den Kreuzungen Danziger Straße und Stargarder Straße, welcher geprägt von kleinen Einzelhandelsgeschäften und Gastronomie-Angeboten ist.
Ab 2025: Sanierung der Straßenbrücke über den Ringbahngleisen
„Durch die konkrete Umverteilung des Straßenraums zugunsten des Rad- und Fußverkehrs kann der Seitenraum in Zukunft besser genutzt werden, was unter anderem dem Einzelhandel vor Ort zugutekommen wird“ kommentiert Ingmar Streese das Vorhaben.
Auf dem nördlichen Abschnitt der Schönhauser Allee wird der Ausbau der Radwege jedoch erst einmal warten müssen, da hier ein deutlich größeres, infrastrukturelles Projekt umgesetzt werden muss: der Abriss und Neubau der Straßenbrücke über dem Graben der Ringbahn.
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Geplante Bauzeit: Mindestens sechs Jahre
Die marode Straßenbrücke, unter der neben der Ringbahn auch zahlreiche Regional- und Fernverkehrszüge verkehren, muss ab 2025 abgerissen und neu gebaut werden. Für den angrenzenden Verkehr im Quartier wird der Umbau, der bis mindestens 2031 andauern soll, umfangreiche Behinderungen und Umleitungen mit sich bringen.
Erst nach Abschluss dieser Bauarbeiten soll mit der Neustrukturierung der Gehsteige und Radwege begonnen werden. Also in etwa zehn Jahren. Für Anwohner*innen und Radfahrer*innen dürfte dies eine ziemlich niederschmetternde Prognose sein.
Umbau des Jahnsportparks: Konzept steht nicht vor Oktober 2022
Nicht viel positiver sind die Nachrichten, die in der vergangenen Woche zum geplanten Um- und Ausbau des Friedrich-Ludwig-Jahnsportparks unweit des U-Bahnhofs Eberswalder Straße veröffentlicht wurden.
Das Konzept für den anstehenden Umbau des Friedrich-Ludwig-Jahnsportparks sollte ursprünglich noch vor den Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus feststehen, wurde dann aber auf die Zeit nach der Wahl verschoben. Dass der Sportpark zu einem “Inklusions-Sportpark” umgebaut und erweitert werden sollte, war von politischer Seite eigentlich längst beschlossene Sache.
Neue Prioritäten, neuer Zeitplan
Nun allerdings gibt es offensichtlich neue Prioritäten und daher auch einen neuen Zeitplan für das Projekt. Noch immer ist dabei nicht klar, ob das baufällige Leichtathletik-Stadion abgerissen und durch einen Neubau ersetzt oder doch noch saniert werden soll. Dies soll nun erst im Herbst 2022 – ein Jahr später als zuletzt kommuniziert – feststehen.
Immerhin soll der Stadion-Neubau respektive die Sanierung des Stadions innerhalb der laufenden Legislaturperiode – also bis 2026 – umgesetzt werden. Ein schwacher Trost. Denn ursprünglich war geplant, im neuen Stadion im Jahnsportpark die Special Olympic Games auszutragen, die 2023 in Berlin stattfinden werden.
Umbau zum “Inklusions-Sportpark” startet nicht vor 2026
Dies ist natürlich längst vom Tisch. Und auch der Umbau des bestehenden Areals in einen “Inklusions-Sportpark” wird bis 2026 nicht umgesetzt, sondern – so lässt die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung verlauten – erst anschließend. Die Gründe dafür wurden jedoch nicht näher erläutert.
Für die Befürworter*innen des Projekts ist dieser neuerliche Zeitplan ein empfindlicher Rückschlag. Die Verzögerungen, die sich sowohl bei den Radwegprojekten an der Schönhauser Allee als auch beim Jahnsportpark ergeben haben, lassen Zweifel daran aufkommen, ob der nun kommunizierte Zeitplan wirklich eingehalten werden kann. Man darf gespannt sein.
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