Das zukünftige Entrée zum geplanten Stadtteil „Siemensstadt Square“ in Berlin-Spandau wird nach einem Entwurf des Kölner Büros Greenbox Landschaftsarchitekten gestaltet. Der Entwurf überzeugte die Jury und konnte sich gegen fünf Mitbewerber durchsetzen.

So soll der Eingang zum zukünftigen Quartier „Siemensstadt Square“ aussehen. Er wird nach einem Entwurf des Kölner Büros Greenbox Landschaftsarchitekten Schäfer + Pieper gestaltet. / © Visualisierung: Siemens AG / Greenbox Landschaftsarchitekten Schäfer + Pieper

© Visualisierungen: Siemens AG / Greenbox Landschaftsarchitekten Schäfer + Pieper
© Text: Björn Leffler

 

Im äußeren Westen Berlins investiert das Unternehmen Siemens in den kommenden Jahren mehr als eine halbe Milliarde Euro, um das Großprojekt „Siemensstadt Square“ zu realisieren. Dabei soll ein komplett neues Stadtquartier entwickelt werden.

Nun steht auch fest, wie das zukünftige Entrée zum „Siemensstadt Square“ gestaltet werden soll. Es wird nach einem Entwurf des in Köln ansässigen Büros Greenbox Landschaftsarchitekten Schäfer + Pieper gestaltet. Der Entwurf überzeugte die Jury und konnte sich gegen sechs Mitbewerber durchsetzen.

Kölner architekten gestalten das Entrée zur künftigen „Siemensstadt Square“

Das Ergebnis wurde am 11. Januar im Rahmen einer Jurysitzung verkündet, zu dem das Unternehmen Siemens gemeinsam mit dem Land Berlin sechs namhafte Landschaftsarchitekturbüros eingeladen hatte, die am Wettbewerb teilgenommen haben.

Dem künftigen Eingangsbereich des Quartiers wird eine besondere Bedeutung zukommen, weil es das Gesicht des neuen Stadtteils maßgeblich mitprägen wird. Hier wird auch der öffentlich zugängliche Info-Pavillon stehen, der über die Entstehungsphase der „Siemensstadt Square“ hinaus Bestand haben soll. Während der Bauphase können sich Interessierte hier über das Projekt informieren.

Siemensstadt: Wünsche der Bevölkerung sind in den Wettbewerb eingeflossen

Zur Berücksichtigung der Wünsche aus der Bevölkerung führte Siemens gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen im Umfeld des Wettbewerbs eine umfangreiche Bürgerbeteiligung durch. Die Resultate flossen in die Auslobung des Wettbewerbs ein.

Als Vorsitzender der Jury lobte Michael Kaschke (WES Landschaftsarchitekten Hamburg) den Gewinnerentwurf als “eine solide Arbeit, die auf wohltuende, ruhige Art, durch Aufnahme des städtebaulichen Rasters der Siemensstadt Square und den darin eingebetteten vielfältigen Freiraumnutzungen ein neues attraktives Eingangsentrée darstellt.

Das künftige Entrée wird verschiedene Nutzungsmöglichkeiten bieten

Der Gewinnerentwurf von Greenbox Landschaftsarchitekten zeichnet sich nach Ansicht der Jury vor allem dadurch aus, dass er innerhalb eines klar definierten Grundgerüstes eine Vielzahl von Raum- und Aufenthaltsmöglichkeiten ermöglicht.

Als zentrales Element des Konzepts soll künftig eine „Siemens-Galerie“ auf den Boulevard in den neuen Stadtteil hineinführen. Dadurch soll nach Vorstellung der Architekten eine einladende Eingangssituation und gleichzeitig eine markante Fortsetzung des Boulevards in Richtung S-Bahn entstehen.

„Siemens-Galerie“: Die Geschichte des Ortes soll erlebbar gemacht werden

Darüber hinaus soll die lineare Gestaltung des Bereichs eine vielseitige Belebung ermöglichen. Vor allem die für das Unternehmen bedeutsame Historie des Ortes soll erlebbar gemacht werden – immerhin wurde das weltweit agierende Unternehmen hier gegründet.

Großzügige Pflanzflächen sollen dabei ganz wesentlich zu einer einladenden Atmosphäre beitragen und einen wertvollen Beitrag zur Stadtökologie sowie zum Wassermanagement leisten.

Der künftige Eingangsbereich soll intensiv begrünt werden

Auch Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt war Teil der Jury und zeigte sich vom preisgekrönten Entwurf äußerst angetan: “Der erste Preis gibt richtig gute Antworten auf die hochkomplexen Fragen des ersten Freiraumwettbewerbs in der Siemensstadt Square. Dem Entwurf des Büros Greenbox gelingt eine feine Ausdifferenzierung unterschiedlich programmierter Räume, die nicht nur mit hoher Aufenthaltsqualität überzeugen, sondern auch auf die Anforderungen des Klimawandels reagieren und sich mit der Geschichte des Ortes auseinandersetzen.

Die Freiflächen des Entrées liegen zwischen dem künftigen S-Bahnhof Siemensstadt, dem Rohrdamm und dem neuen Stadtteil “Siemensstadt Square”. Sie umfassen insgesamt mehr als 20.000 Quadratmeter.

Das geplante Areal hat damit beinahe die Größe von drei Fußballfeldern und gliedert sich in drei Bereiche: den Platz am S-Bahnhof, den Vorplatz zum Siemens-Atriumgebäude sowie das Areal am Rohrdamm.

An die Gestaltung des Areals gab es vor allem klimaorientierte Anforderungen

Im Rahmen des Wettbewerbs waren die sechs teilnehmenden Architekturbüros aufgefordert, einen spannenden Übergang vom Rohrdamm im Osten bis zum zukünftigen Boulevard im Westen zu schaffen.

Dabei sollten nicht nur Vorschläge zur Raumfolge und zu den verwendeten Materialien erarbeitet werden. Im Mittelpunkt standen auch Anforderungen zur klima- und artengerechten Bepflanzung einschließlich des Regenwassermanagements, Barrierefreiheit, Anbindung an das bestehende Verkehrsnetz sowie öffentliche Nutzungsmöglichkeiten.

Siemens investiert 600 Millionen Euro in die Entwicklung des Quartiers

Die Entwicklung des Siemensstadt-Areals, in die der Siemens-Konzern 600 Mio. Euro investieren wird, gehört zu den spannendsten und vor allem größten Entwicklungsprojekten der kommenden 2020er Jahre in Berlin.

Auf dem 70 Hektar großen Areal wollen Siemens und das Land Berlin gemeinsam ein völlig neues Stadtviertel begründen. Freiflächen und Gebäude für Wohnen, Arbeiten und Forschen sollen dabei ein attraktives Stadtareal aus der Taufe heben und dabei neuen, öffentlichen Raum schaffen. Denn das Gebiet, auf dem dieses gigantische Projekt umgesetzt werden soll, ist der Öffentlichkeit heute weitgehend nicht zugänglich.

 

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© Visualisierung: Siemens AG / Greenbox Landschaftsarchitekten Schäfer + Pieper

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Quellen: Siemens AG, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Greenbox Landschaftsarchitekten Schäfer + Pieper

 

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