Berlins Verkehrssenatorin Bettina Jarasch kündigt den Ausbau der Linie U3 in Steglitz-Zehlendorf an. Die Erweiterung soll noch in dieser Legislaturperiode begonnen werden. Weitere Streckenverlängerungen der Linien U7 und U2 werden ebenfalls konkret ins Auge gefasst.
Text: Stephanie Engler
Die rot-grün-rote Berliner Landesregierung hatte sich Ende vergangenen Jahres mehrere Verlängerungen des U-Bahn-Netzes in ihren Koalitionsvertrag geschrieben. Jedoch wird es innerhalb der nächsten viereinhalb Jahre nur bei einigen der anvisierten Projekte zu einer tatsächlichen Umsetzung kommen, denn der Planungsprozess ist langwierig.
Es müsse priorisiert werden, welche Strecken schnell und einfach erweitert werden könnten, so Verkehrssenatorin Jarasch. Diese will daher mit der Linie U3 in Steglitz-Zehlendorf beginnen. Gerade diese Strecke gilt als verhältnismäßig einfach und soll noch in dieser Legislaturperiode verlängert werden.
Als erstes soll die Verlängerung der U3 in Zehlendorf umgesetzt werden
Die Projektgesellschaft, die die Verlängerung der U-Bahn-Linie U5 fertiggestellt hat, soll auch an dieser Stelle wieder zum Einsatz kommen. Zu diesem Zweck werden bereits intensive Verhandlungsgespräche mit den Berliner Verkehrsbetrieben geführt.
Der nächste Schritt, um die Verlängerung der U3 in Angriff zu nehmen, ist nun eine Nutzen-Kosten-Analyse. Diese ist notwendig, um Fördermittel beim Bund beantragen zu können. Dabei muss die Mobilitätsverwaltung darauf achten, noch weitere U-Bahn-Verlängerungen im Blick zu behalten.
Verlängerung von U3, U7 und U2 wird priorisiert
Die Linie der U3 soll von der derzeitigen Endhaltestelle Krumme Lanke bis zum Mexikolatz verlängert werden. Ein direkter Umsteigepunkt zur S-Bahn soll hier geschaffen werden. Jarasch priorisiere diese Linie, da die Verlängerung kurz sei: Es handelt sich um eine Tunnelstrecke von weniger als 700 Metern. Es wäre eine einfache und schnelle Realisierung, auch die Kosten wären überschaubar.
Wie wir schon im Februar berichteten, stehen neben der U3 noch weitere Streckenverlängerungen zur Diskussion. Da wäre unter anderem die U7, die in beide Richtungen verlängert werden soll. Die Strecke soll sowohl in Richtung Heerstraße in Spandau als auch über Rudow bis zum Flughafen BER erweitert werden.
Im Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und Linken wurden zudem weitere Nutzen-Kosten-Analysen für den Ausbau des U-Bahn-Netzes vereinbart. Die Linie der U2 soll danach bis nach Pankow Kirche und die der U8 bis in das Märkische Viertel reichen. Die Verlängerung der U2 hat hier offenbar noch Vorrang vor der U8, da in den kommenden Jahren große Wohnungsbauprojekte in Pankow realisiert werden sollen und ein Ausbau der Infrastruktur dringend notwendig ist.
Die oppositionelle CDU zweifelt an den Ausbauplänen der Regierung
Die CDU-Fraktion äußerte Bedenken an den Plänen Jaraschs, noch in dieser Legislatur den U-Bahn-Bau so weit vorantreiben zu können. Der verkehrspolitische Sprecher Oliver Friederici bezweifelte sogar den Baustart der verhältnismäßig einfachen U3-Verlängerung.
Für die geplanten Erweiterungen des U-Bahn-Netzes brauche es seiner Ansicht nach wesentlich mehr Mittel im Haushaltsplan. Dies sei aktuell nicht gegeben. Gespräche des Senats zu den Nutzen-Kosten-Analysen müssten zudem gleichzeitig mit denen des Bundesfinanz- und dem Bundesverkehrsministerium erfolgen.
Bei Jaraschs Vorsatz, Schritt für Schritt zu agieren, würde die Zeit nach Meinung von Oliver Friederici nicht ausreichen. Daher rechne die Berliner CDU bei diesem Vorgehen mit einem Beginn der Bauarbeiten nicht vor 2027 oder 2028.
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