In Berlin-Wedding sollen an zwei Standorten neue Wohnungen entstehen. An der Kameruner Straße werden derzeit 35 neue Genossenschaftswohnungen errichtet, die ab Ende 2024 bezugsfertig sind. An der Triftstraße soll ein altes Parkhaus abgerissen werden, um neue Flüchtlingsunterkünfte, Studentenwohnungen und Universitätsgebäude zu errichten.

© Visualisierung Titelbild: Blumers Architekten
Text: Björn Leffler

 

In Berlin-Wedding werden derzeit zwei Bauprojekte entwickelt, bei denen vorrangig neuer Wohnraum entstehen soll. Allerdings haben beide Projekte einen ganz unterschiedlichen Grundcharakter, obwohl sie nicht weit voneinander entfernt liegen.

An der Kameruner Straße baut der Wohnungsbau-Verein Neukölln eG genossenschaftliche Wohnungen und ergänzt damit ein bereits bestehendes Wohnensemble. An der Triftstraße soll durch den Abriss eines alten Parkhauses Baugrund für die Errichtung von Studentenwohnungen, Flüchtlingsunterkünfte und auch Universitätsgebäude entstehen.

Kameruner Straße: 35 neue Genossenschaftswohnungen entstehen

Der Wohnungsbau-Verein Neukölln eG, eine genossenschaftlich organisierte Wohnungsorganisation, verfügt in Berlin über ein Portfolio von insgesamt rund 5.700 Wohnungen für etwa 13.000 Mitgliederinnen und Mitglieder.

Die Wohnquartiere der Genossenschaft befinden sich in Neukölln, Steglitz, Zehlendorf, Wilmersdorf, Pankow, Tempelhof und Wedding. Im Wedding unterhält das Unternehmen eine in den 1970er Jahre errichtete Wohnanlage im Afrikanischen Viertel.

Wedding: Bestehende Wohnanlage aus den 1970er Jahren wird verdichtet

Dort entsteht derzeit ein Erweiterungsbau nach Plänen des in Berlin ansässigen Büros Blumers Architekten. Das Projekt feierte am 22. April bereits Richtfest. Im Neubau sollen generationsübergreifende Wohnungen und zwei Gewerbeflächen entstehen.

Im Erdgeschoss soll eine Kinderbetreuung und ein großer Gemeinschaftsraum für die zukünftigen Mieterinnen und Mieter eingerichtet werden. Der Neubau verfügt über sechs Etagen und zwei Aufgänge. Die oberen Wohnungen sollen barrierefrei und über einen Aufzug erreichbar werden.

Eine Tiefgarage mit 41 Stellplätzen gehört ebenfalls zum Wohnprojekt

Insgesamt 35 Wohnungen entstehen im Neubau, auf einer Nutzfläche von rund 5.800 Quadratmetern. Unter dem Gebäude wurde auch eine Tiefgarage realisiert, mit Platz für 41 Pkw-Stellplätzen. Außerdem bekommt jede Wohnung drei Fahrradstellplätze. Bereits ab Ende 2024 sollen die neuen Wohnungen bezugsfertig sein.

So weit ist man einen Kilometer südöstlich der Kameruner Straße, an der Triftstraße, noch lange nicht, Aber auch dort sollen zukünftig neue Wohnungen gebaut werden, jedenfalls wenn es nach dem Willen des Bezirks Mitte geht. Doch hier ist der Sachverhalt etwas komplizierter.

Triftstraße: Senat, Bezirk und Hochschule ringen um ein Nutzungskonzept

Das längst in die Jahre gekommene Parkhaus an der Triftstraße gehört der Berliner Hochschule für Technik, die auf das Baugrundstück nicht vollständig verzichten möchte. Der Berliner Senat hatte bereits vor mehreren Jahren den Bedarf angemeldet, auf dem Grundstück Flüchtlingsunterkünfte errichten zu wollen – doch das Vorhaben wurde vom Bezirk Mitte abgelehnt.

Nun soll das Gelände aber doch neu entwickelt werden, und die Projektbeteiligten – der Berliner Senat, der Bezirk Mitte sowie die Berliner Hochschule für Technik – konnten sich auf ein mögliches Nutzungskonzept einigen, welche kürzlich öffentlich vorgestellt wurde.

Wohnungen und Universitätsgebäude sollen auf 10.000 m² entstehen

Das etwa 10.000 Quadratmeter große Grundstück soll aufgeteilt und das Parkhaus abgerissen werden. Die Hochschule soll Platz für ein Bibliotheks- und Seminarhaus oder für ein Forschungsgebäude erhalten.

Das Land Berlin wird auf einem weiteren Teil neue Wohnungen für Flüchtlinge und eine Kita errichten. Auf einer Grünfläche am Augustenburger Platz, am südlichen Ende des Hochschulgeländes, könnte zudem ein rund 60 Meter hoher Turm gebaut werden, in dem Platz für Studentenwohnungen entstehen soll.

150 Wohnungen für Flüchtlinge und Platz für 300 Studenten sollen entstehen

Allerdings gibt es bislang noch keinen Bebauungsplan und auch keinen städtebaulichen Wettbewerb. Das Projekt befindet sich also noch ganz am Anfang des Planungsprozesses. Nach aktuellem Stand sollen 150 Wohnungen für Flüchtlinge und Platz für 300 Studierende im Wohnturm entstehen.

Auch Mietwohnungen für Hochschulmitarbeiter sind geplant, denn die Hochschule für Technik betont, dass sie noch immer ein Flächendefizit habe, da sich auch der teilweise Umzug in die Urban Tech Republic auf dem ehemaligen Flughafen Tegel verzögere.

Senat und Bezirk wollen den städtebaulichen Wettbewerb für das Gelände ab Ende 2024 durchführen. Im Idealfall soll parallel dazu bereits das Bebauungsplanverfahren begonnen werden. Wann mit dem Bau der neuen Gebäude begonnen werden kann, ist bislang aber noch nicht absehbar.

Weitere Projekte in Mitte findet Ihr hier
Weitere Wohnprojekte sind hier zu finden

Quellen: Blumers Architekten, Berliner Woche, Wohnungsbau-Verein Neukölln eG

 

Weitere Artikel zu ähnlichen Projekten findet Ihr hier: