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Flughafen Tegel: Bau von Hochschule und Feuerwehrakademie startet

Zwei zentrale Bauvorhaben auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tegel sind in den vergangenen Wochen auf den Weg gebracht worden. Zum einen kann der Umbau des Terminals A für die Nutzung durch die Berliner Hochschule für Technik endlich beginnen. Zum anderen wurden die Weichen für den Bau der Ausbildungsakademie der Berliner Feuerwehr auf dem Gelände gestellt.

So stellt sich das federführende Büro GMP Architekten die Umsetzung der Hochschule im ehemaligen Flughafengebäude in Berlin-Tegel vor. / © Visualisierung: Gerkan, Marg and Partner (gmp)

© Visualisierungen Urban Tech Republic: Gerkan, Marg and Partner (gmp)
© Visualisierung Feuerwehr Akademie: kleyer.koblitz.letzel.freivogel gesellschaft von architekten mbh, Berlin mit KUULA Landschaftsarchitekten, Till Budde

Text: Björn Leffler

 

Das Gelände des ehemaligen Flughafens Tegel in Berlin-Reinickendorf wird in den kommenden Jahren in ein riesiges Gewerbe-, Wohn- und Landschaftsquartier transformiert werden. Die ambitionierten Pläne des Landes Berlin werden von der verantwortlichen Tegel Projekt GmbH koordiniert.

Ein Teil des Gesamtprojektes wird die Errichtung der “Urban Tech Republic” sein. Unter diesem Namen wird auf einer Teilfläche des rund 211 Hektar großen Areals ein Forschungs- und Industriepark für urbane Technologien entstehen. Im Klartext heißt das, das auf dem riesigen Gelände Flächen für Industrie, Gewerbe und Wissenschaft entstehen sollen.

“Urban Tech Republic”: Forschungs- und Industriepark entsteht in Tegel

Im Fokus des Innovationsparks sollen urbane Technologien für die wachsenden Metropolen des 21. Jahrhunderts stehen. Neue Technologien sollen zukünftig erforscht, entwickelt, produziert, getestet und auch exportiert werden.

Mit der architektonischen Ausgestaltung der Flächen und der denkmalgeschützten Flughafengebäude, die Teil der zukünftigen “Urban Tech Republic” sein werden, wurde das Architekturbüro gmp International GmbH beauftragt, welches bereits 1965 den Architekturwettbewerb zum Neubau des Flughafens Tegel erhalten hatte.

Baustart für Hochschule verzögerte sich aufgrund der Ukraine-Flüchtlinge

Für rund ein Jahr wurde der ehemalige Flughafen Tegel aber vorerst als Ankunftszentrum für Geflüchtete aus der Ukraine genutzt, was die Planung für die bauliche Umsetzung der “Urban Tech”-Pläne verzögerte. Inzwischen haben die Umbauarbeiten am ehemaligen Terminal A jedoch begonnen. Die Geflüchteten sind inzwischen im ehemaligen Terminal C sowie in Leichtbauhallen untergebracht worden.

Am am 15. März wurde das Terminal-Gebäude an die Baudienststelle der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen übergeben. Dort werden die Umbauarbeiten zum weiteren Standort für die Berliner Hochschule für Technik koordiniert, die im Terminal A als einer der ersten Mieter auf dem neu entwickelten Gelände einziehen wird.

Berliner Hochschule für Technik wird in das ehemalige Terminal A einziehen

Die Hochschule wird einer der zukünftigen Ankermieter auf dem Technologie-Campus werden. Im ersten Bauabschnitt werden veraltete technischen Anlagen entfernt, das Gebäude entkernt, Schadstoffe beseitigt und es erfolgen Abbrucharbeiten in den Außenbereichen. Anschließend soll der Umbau zum geplanten Hochschulgebäude erfolgen.

Ein weiteres Großprojekt auf dem Gelände ist der Bau der neuen Ausbildungsakademie der Berliner Feuerwehr. Wie die Senatsverwaltung in der vergangenen Woche mitteilte, liegt nun ein Städtebauliches Konzept für die Berliner Feuerwehr- und Rettungsakademie (BFRA) auf dem ehemaligen Flughafen Tegel vor.

In alten Hangars: Bau der Feuerwehr-Akademie soll ab 2025 starten

Die Berliner Feuerwehr plant bereits seit vielen Jahren den Bau einer modernen Ausbildungsakademie auf dem ehemaligen Flughafenareal, unabhängig von den Planungen, aus dem Gelände ein Technologie- und Forschungsareal zu realisieren. Frühzeitig wurde vom Berliner Senat jedoch signalisiert, dass beide Planungen sehr gut miteinander vereinbar seien.

Die Akademie soll teilweise in den ehemaligen Hangars untergebracht werden, die sich noch auf dem Gelände befinden. Als Präferenzentwurf wurde im Rahmen eines Gutachterverfahrens der Entwurf des Büros kleyer.koblitz.letzel.freivogel gesellschaft von architekten (zusammen mit KUULA Landschaftsarchitekten) ausgewählt.

Akademie: Garant für Ausbildungskonzept der Berliner Feuerwehr

Das Konzept soll als Grundlage für die weitere Planung dienen. Nach aktuellem Planungsstand ist ein Baustart für das Projekt im Jahr 2025 vorgesehen, die Fertigstellung soll dann bis 2027 erfolgen. Nach Ansicht des Landesbranddirektors und Leiter der Feuerwehr, Karsten Homrighausen, ist der neue Standort ein wichtiger und unverzichtbarer Baustein für die geplante Ausbildungsoffensive der Feuerwehr.

Zudem soll die alte Flughafenfeuerwache durch operative Einheiten der Feuerwehr besetzt werden. Sie soll unter anderem abwehrenden Brandschutz und Rettungsdienst für das gesamte Areal gewährleisten und auch umliegende Einsatzgebiete abdecken. Geplant ist auch, den Technischen Dienst “TD 1”, der aktuell noch in Charlottenburg ansässig ist, in die Feuerwache auf dem ehemaligen Flughafengelände zu integrieren.

Wohnungen für Feuerwehrleute sollen direkt auf dem Gelände entstehen

In dem mit 5.000 Wohnungen geplanten Wohnviertel, dem Schumacher Quartier, möchte sich die Feuerwehr nach eigenen Angaben Wohnkapazitäten für Angehörige der Berliner Feuerwehr sichern. Am westlichen Rand des Kurt-Schumacher-Platzes sowie auf dem östlichen Teil des ehemaligen Rollfelds soll das Wohnviertel entstehen.

Mehr als 10.000 Menschen sollen in dem nachhaltig geplanten Quartier künftig leben. Auch die dazugehörigen Einrichtungen wie Schulen, Kitas, Sportanlagen und Einkaufsmöglichkeiten sollen geschaffen werden.

 

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© Visualisierung: Gerkan, Marg and Partner (gmp)

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© Visualisierung: kleyer.koblitz.letzel.freivogel gesellschaft von architekten mbh, Berlin mit KUULA Landschaftsarchitekten, Till Budde

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Quellen: Berliner Feuerwehr, Berliner Woche, GMP Architekten, kleyer.koblitz.letzel.freivogel gesellschaft von architekten mbh, Berlin mit KUULA Landschaftsarchitekten, Till Budde, Berliner Morgenpost, Tegel Projekt GmbH

 

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