In der Kurfürstenstraße, an der Grenze zwischen Schöneberg und Tiergarten, sind zwei Wohnungsbauprojekte abgeschlossen worden, die das Bild der verrufenen Straße signifikant verändern.

Zwei Wohnprojekte sind direkt gegenüber voneinander entstanden und geben der Kurfürstenstraße an der Grenze zwischen Schöneberg und Tiergarten ein neues Gesicht. Sämtliche Probleme des ambivalenten Quartiers sind dadurch selbstverständlich nicht auf einen Schlag zu lösen.

Text und Fotos: Björn Leffler

 

Das Image der Kurfürstenstraße an der Grenze zwischen Schöneberg und Tiergarten ist seit vielen Jahren nicht das beste. Straßenprostitution, ein überdimensioniertes Erotik-Kaufhaus und längst in die Jahre gekommene Häuserzeilen dominierten lange Zeit das Bild der Straße. Nun verändert sich das Straßenbild signifikant.

Es ist nur ein kurzer Abschnitt der Kurfürstenstraße, die sich vom Park am Gleisdreieck bis zum Zoologischen Garten erstreckt, der für das schlechte Image der Straße verantwortlich ist. Der sogenannte „Straßenstrich“ zwischen Potsdamer und Genthiner Straße beheimatet noch immer eine merkliche Anzahl von Prostitiuierten, die hier ihrem Tag- und Nachtwerk nachgehen.

Zwei Wohnprojekte in der Kurfürstenstraße wurden fertiggestellt

Genau in diesem Bereich gibt es nun großformatige, bauliche Veränderungen. An der Ecke Frobenstraße/Kurfürstenstraße 142 ist ein vollkommen neues, sehr auffälliges Gebäude entstanden. Eine aus Freunden bestehende Eigentümergemeinschaft, die an dieser Kreuzung bereits vor über zehn Jahren zwei zusammenhängende Grundstücke erworben hat, hat an dieser Stelle ein Wohnhaus nach Plänen der Architekten Johanna Meyer-Grohbrügge und Sam Chermayeff errichten lassen.

Das mittlerweile fertiggestellte Baugruppenhaus mit dem Namen “Kufu” setzt sich aus sechs Türmen zusammen, die, jeweils den beiden Straßenverläufen folgend, eine leichte Kurve formen. Auf der Rückseite des Gebäudes ist ein nach Süden geöffneter Garten entstanden.

Bauprojekt “Kufu”: 20 Wohnungen, Gewerbeflächen und ein Atelier

Die sechs Türme sind optisch ineinander geschoben, wodurch sie sich vertikal und horizontal überschneiden. Insgesamt sind bei dem Bauprojekt rund 20 Wohneinheiten im neuen Gebäude entstanden. Auch drei Gewerbeeinheiten und ein Atelier wurden eingerichtet.

Auf der gegenüberliegenden Straßenseite ist ein weiteres, deutlich größeres Wohnungsbauprojekt realisiert worden. Hierfür wurde der oberirdische Parkplatz des direkt angrenzenden Möbelhauses Hübner vollständig überbaut. Das entstandene Gebäude umfasst insgesamt 14 Häuser mit jeweils individueller Fassadengestaltung.

Eigentumswohnungen: Wohnprojekt “SCHŒNEGARTEN” umfasst 14 Gebäude

Hier sind Eigentumswohnungen in einer Größenordnung zwischen zwei und vier Zimmern und mit 57 bis 165 Quadratmetern entstanden. Die 14 Wohnhäuser gruppieren sich um einen zentralen, 1.500 Quadratmeter großen Innenhof. Das Projekt mit dem Namen “SCHŒNEGARTEN” entstand nach Plänen des Architekten Sergei Tchoban.

Die Kurfürstenstraße zeigt mittlerweile ein deutlich verändertes Gesicht. Der Wandel von Berlins Schmuddelstraße hin zum begehrten Wohnviertel lässt sich allerdings nicht über Nacht erreichen.

Dennoch ist es unübersehbar, dass in Schöneberg und Tiergarten erhebliche Anstrengungen unternommen werden, um langfristig eine deutliche Aufwertung dieses Stadtteils zu erreichen. Der Kurfürstenstraße tut dies – trotz einer leider sehr geringen Zahl von neu entstehenden Mietwohnungen – sichtbar gut.

 

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Auffallendes Wohnprojekt an der Kurfürstenstraße, Ecke Frobenstraße. Insgesamt 20 Wohneinheiten sind hier entstanden.

Das Projekt mit dem Namen “SCHŒNEGARTEN” entstand nach Plänen des Architekten Sergei Tchoban. Hier wurden vorwiegend Eigentumswohnungen errichtet.

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Quellen: Baunetz, ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN, Bauwelt

 

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