Auf der Hauptstraße in Berlin-Schöneberg soll auf einer Länge von 700 Metern zwischen U-Bahnhof Kleistpark und Dominicusstraße ein neuer, geschützter Radweg entstehen. Dafür soll die Busspur in die Mitte der Fahrbahn verschwenkt werden. Für den Autoverkehr soll zukünftig nur noch eine Spur in beiden Richtungen zur Verfügung stehen.
© Fotos Titelbild: Infravelo
Text: Björn Leffler
Das Fahren auf der Schöneberger Hauptstraße ist vor allem für Fahrradfahrer meist eine ziemlich gefährliche Angelegenheit, vor allem in den Stoßzeiten am Morgen sowie ab dem späten Nachmittag. Dennoch wird die Verkehrsader von vielen Radfahrenden stark genutzt.
Bislang teilen sich Radfahrer die Busspur mit Bussen, Taxis und – sehr häufig – Lieferfahrzeugen, die die Spur häufig als Lieferzone nutzen müssen. Zudem war die Busspur ab dem frühen Abend als Parkplatzfläche für Autos freigegeben.
Hauptstraße in Schöneberg: Neue Spurverteilung wird umgesetzt
Dieses Verkehrskonzept soll zukünftig so nicht mehr zur Anwendung kommen, denn nach Informationen des Unternehmens Infravelo sowie des Bezirksamts Tempelhof-Schöneberg soll bereits in der kommenden Woche der Umbau der Hauptstraße beginnen.
Bis Herbst 2024 soll die Hauptstraße zwischen U-Bahnhof Kleistpark und Dominicusstraße – also auf einer Länge von rund 700 Metern – neu gestaltet und der Verkehrsraum neu aufgeteilt werden. Profitieren werden davon vor allem Fahrradfahrer. Aber auch für Lieferfahrzeuge soll das Be- und Entladen zukünftig einfacher und weniger konfliktträchtig werden.
Neuer Radweg zwischen Kleistpark und Dominicusstraße
Der neue Radweg soll auf beiden Straßenseiten mehr Schutz und mehr Raum für den Radverkehr bieten. Der Sonderfahrstreifen für den Bus wird durch eine Verschwenkung der Spur in die Straßenmitte auch weiterhin erhalten bleiben. Der Radweg wird künftig rechts neben der Busspur verlaufen.
Durch die neue Aufteilung des Straßenraums verbleibt für den Autoverkehr nur noch eine Spur in beiden Richtungen. Während der Bauarbeiten wird es auf der Hauptstraße zu Einschränkungen kommen, doch die Straße soll dennoch weiterhin befahrbar bleiben, wie das Bezirksamt versichert. Der neue Radweg soll auf beiden Straßenseiten eine Breite von jeweils 2,25 Metern erhalten.
Das bisher erlaubte NachtParken auf der Busspur wird entfallen
Bezirksstadträtin Saskia Ellenbeck (Die Grünen) äußert sich zum Projekt wie folgt: “Mit der Maßnahme verbessern wir die Verkehrssicherheit aller Verkehrsteilnehmenden und setzen das Mobilitätsgesetz um. Damit wird eine zentrale Achse im Radverkehrsnetz geschlossen, die viele Radfahrende auf ihren alltäglichen Wegen dringend benötigen. Die Maßnahme kommt auch dem Fußverkehr zu Gute, da mit dem Umbau alle Verkehrsarten ihren eigenen sicheren Raum erhalten.”
Die bisher nur zeitlich befristete Busspur wird in die Mittellage verlagert und zukünftig durchgängig gelten, um den ungehinderten Verkehrsfluss des öffentlichen Nahverkehrs zu garantieren. Das bisher dort erlaubte Parken während der Abend- und Nachtstunden wird entfallen.
Im Zuge des Projekts soll auch der Straßenbelag erneuert werden, zudem sollen zusätzliche Fahrradbügel aufgestellt und an einigen Kreuzungen neue Abbiegespuren eingerichtet werden. Das lange geplante Verkehrsprojekt war nach dem Amtsantritt der neuen Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) vorläufig gestoppt worden. Nun soll das Vorhaben aber wie geplant umgesetzt werden.
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Quellen: Infravelo, Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg, Architektur Urbanistik Berlin
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