Das österreichische Immobilienunternehmen Signa entwickelt an der Littenstraße in Berlin-Mitte, unweit vom Alexanderplatz, das Projekt “Beam Berlin”. Dafür wird das historische Schicklerhaus umfassend umgebaut und um mehrere Etagen aufgestockt. Das Projekt steht kurz vor der Fertigstellung.
© Foto historisches Schicklerhaus: Wikimedia Commons
Text und übrige Fotos: Björn Leffler
Das österreichische Immobilienunternehmen Signa entwickelt am Alexanderplatz in Berlin-Mitte nicht nur das vielbeachtete Hochhausprojekt am Kaufhaus Galeria Kaufhof, sondern realisiert noch ein weiteres Projekt in der Littenstraße, unweit des S-Bahnhofs Jannowitzbrücke.
An der Ecke Stralauer Straße wird derzeit das Bauvorhaben “BEAM Berlin” umgesetzt. Bevor das “BEAM” zum Leben erwacht, wird dafür das historische Schicklerhaus aufwendig modernisiert und umgebaut.
Umbau des historischen Schicklerhauses in Berlin-Mitte: “BEAM Berlin” entsteht
Während das Gebäude komplett entkernt wurde, wird alles, was sich oberhalb der vierten Etage befindet, komplett neu entwickelt. Der Turm etwa, der auf dem Dach des 1910 im wihelminischen Stil errichteten Gebäudes stand, wurde im neuen Gebäude nicht mehr benötigt und daher abgerissen. Auf das vierte Stockwerk wurden drei komplett neue Etagen aufgesetzt.
Signa hat auch die Natursteinfassade überarbeiten lassen und das Erdgeschoss neu gestaltet. Die gesamte Gebäudetechnik wurde und wird im Zuge des Umbaus erneuert. Zudem wird ein zentraler Eingangsbereich neu geschaffen. Dafür wurde die Fassade entsprechend geöffnet und verglast.
Gewerbeflächen: 23.000 Quadratmeter Nutzfläche entstehen bei dem Umbau
Durch die zusätzlichen Geschosse und die Neuordnung der bestehenden Gebäudeteile werden 6.000 Quadratmeter zusätzliche Geschossfläche geschaffen. Aus zuvor 17.000 werden nach dem Umbau 23.000 Quadratmeter Nutzfläche.
Im Erdgeschoss des fertigen Gebäudes sollen zukünftig Coworking-Anbieter, Gastronomen und kleinere Läden einziehen. In den oberen Geschossen werden wie bisher Büros Platz finden.
“BEAM Berlin”: Ursprünglich war eine noch höhere Dachaufstockung geplant
Die ursprünglichen Umbaupläne waren deutlich radikaler als der nun realisierte Stand. Das Berliner Baukolleg unter der Federführung der ehemaligen Senatsbaudirektorin Regula Lüscher forderte eine etwas zurückhaltendere und leichtere Dachaufstockung und eine stärkere Strukturierung der Fassade , angelehnt an das historische Vorbild. Im Anschluss ließ das Unternehmen Signa die Pläne noch einmal überarbeiten.
Die Firma Hiller & Kuhlmann ließ das Geschäftshaus bis 1910 auf einer Grundfläche von 4.360 Quadratmetern mit drei Haupt- und vier Lichthöfen errichten. Im Erdgeschoss befanden sich Läden, in den anderen Etagen gab es Büros verschiedener Firmen oder von Parteien.
Das historische Schicklerhaus wurde bis 1910 errichtet und vielfältig genutzt
Nach 1945 wurde das kriegsbeschädigte Gebäude zunächst auf Anordnung der Alliierten Kommandantur Berlin von der Deutschen Innen- und Außenhandel Nahrung (DIA) bezogen.
Lange Zeit befand sich in dem Bürohaus eine Gedenktafel, die den Besuchern verkündete, dass hier am 26./27. Oktober 1918 der Gründungskongress der FSJ stattgefunden hatte, auf dem Karl Liebknecht zu den Delegierten sprach.
2017 erwarb das Unternehmen Signa die Immobilie in Berlin-Mitte
Zu DDR-Zeiten hatten die Außenhandelsbetriebe Fruchtimpex, Germed, die Deutsche Export- und Importgesellschaft Feinmechanik – Optik sowie die LIMEX Außenhandelsgesellschaft m.b.H. in diesem Gebäudekomplex ihren Sitz.
Nach der Wiedervereinigung wurde das Gebäude zwischen 1997 und 1999 rekonstruiert und erweitert und war dann Sitz unterschiedlicher Unternehmen, unter anderem der Deutschen Bahn oder der Daimler AG. 2017 erwarb die Signa-Gruppe das Grundstück und setzt nun einen neuerlichen, umfassenden Umbau des Gebäudes um. Das Projekt soll in diesem Jahr abgeschlossen werden.
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Quellen: Signa, Architektur Urbanistik Berlin, Wikipedia
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2. November 2024
Kann es sein, dass es dem Gebäude und der Stadt besser zu Gesicht gestanden hätte, die Aufstockung weitaus umfangreicher ausfallen zu lassen- so liegt erneut “vertikale Platz-/Raumverschwendung” vor und anderswo geht es stattdessen in die Fläche und fallen u. a. “Bäumchen” weg?!:)