Mehrere Jahre stand das einstige “Karstadt Sports”-Gebäude im Kranzler Eck am Kurfürstendamm leer. Nun gibt es ein Nutzungskonzept für den denkmalgeschützten Bau. Ab 2025 soll ein multifunktionales Kultur- und Veranstaltungszentrum darin eröffnen.
Fotos: Björn Leffler
Text: Stephanie Engler
Das ehemalige „Karstadt Sports“ im Berliner Kranzler Eck, welches im Herbst 2020 geschlossen wurde, erhält einen neuen Mieter und wird zum Kulturzentrum umfunktioniert. Nach jahrelanger Ungewissheit liegt nun für das verwaiste Gebäude ein neues Nutzungskonzept vor.
Das Kranzler Eck oder auch Victoria-Areal besteht aus insgesamt sechs Bauten. Dazu gehören Büros, Geschäfte, das Lindner Hotel und Gastronomieangebote sowie die alte Rotunde des berühmten Cafés Kranzler.
Kranzler Eck: Areal mit Geschichte in der Berliner City West
1950 eröffnete in dem denkmalgeschützten Altbau in Charlottenburg, welcher Teil des Komplexes ist, das Billig-Warenhaus Bilka. Später wurde das Gebäude zwischen Kurfürstendamm, Joachimsthaler Straße und Kantstraße von Karstadt Sports genutzt.
24 Jahre später schloss der Mutterkonzern Signa unter vielen Protesten die Filiale und nannte dafür wirtschaftliche Gründe. Der Vermieter prüfte daraufhin einige Nutzungskonzepte wie etwa eine Umwandlung in ein großes Fitness- und Wellnesszentrum. Allerdings scheint die Corona-Pandemie die Mietersuche stark erschwert zu haben.
Im ehemaligen “Karstadt Sports”: Ein neues Kulturzentrum für Charlottenburg
Das neue Nutzungskonzept für das Gebäude sieht jetzt aber vor, dass ab Frühjahr 2025 ein multifunktionales Kultur- und Veranstaltungszentrum eröffnet werden soll. Als Eigentümerin des Kranzler Ecks gab das am Dienstag die Investmentgesellschaft AXA IM Alts bekannt, die zum Versicherungskonzern AXA gehört.
So habe nach Angaen der AXA IM Alts eine bekannte Kultureinrichtung aus Berlin einen längerfristigen Mietvertrag für das historische Gebäude unterzeichnet. Allerdings dürfe der Name derzeit noch nicht bekannt gegeben werden.
Ziel des geplanten Umbaus: „Kreativität und Unternehmertum“
So sagte die Sprecherin der Investmentgesellschaft, dass künftig “die neuesten Innovationen in Kunst, Wissenschaft und Technologie zusammengeführt” würden. So sollen “spektakuläre und beeindruckende Ausstellungs- und Veranstaltungsräume” geschaffen werden.
Das neue Nutzungskonzept umfasse “gemeinschaftliche Arbeitsbereiche“, Läden, Cafés und ein Restaurant mit einer Dachterrasse. Zudem sollen soziale Treffpunkte und Grünflächen im Außenbereich geschaffen werden. Bei aller Neugestaltung soll dennoch die denkmalgeschützte Fassade erhalten bleiben und die Haustechnik modernisiert werden.
KUrfürstendamm: Idee eines jüdischen Kulturzentrums steht im Raum
Das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf regte schon vor einiger Zeit die Idee an, ein jüdisches Kulturzentrum in einigen der neuen Räume unterzubringen. Der damalige Baustadtrat Oliver Schruoffeneger (Die Grünen) erzählte 2021 in einem Interview mit dem Tagesspiegel von der Idee.
Ob die Idee allerdings tatsächlich zur Umsetzung kommt, konnte noch nicht in Erfahrung gebracht werden. Im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf gibt es bereits zwei weitere Projekt für jüdische Zentren. Im Grunewald ist der Bau des “Else-Ury-Campus” geplant, in der Westfälischen Straße entsteht derzeit ein jüdisches Bildungszentrum der Gemeinde Chabad Lubawitsch.
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Quellen: Der Tagesspiegel, Berliner Morgenpost, ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN, Wikipedia, AXA IM Alts, Signa Real Estate
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