Die Ende 2021 begonnene Sanierung des Straßenbelags auf dem Boulevard Unter den Linden ist abgeschlossen. Nun fehlen noch die neuen Markierungen, denn die Spurverteilung auf der Prachtstraße soll zukünftig eine andere sein. Wird die geplante Umgestaltung des Champs Élysées in Paris zum Vorbild für Berlin?
© Grafiken: © Grafik: Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz / Eve Images GmbH
Bereits im September 2021 hatten wir über den geplanten Umbau des Boulevards Unter den Linden im Berliner Bezirk Mitte berichtet. Die Senatsverwaltung für Verkehr und Umwelt hatte im Spätsommer des vergangenen Jahres die Pläne für eine umfassende Neugestaltung des Boulevards öffentlich gemacht.
Dabei geht es um zwei inhaltlich getrennte Projektabschnitte. Im ersten Abschnitt wird es kurzfristig eine Neuverteilung des Straßenraums geben. Die Bauarbeiten hierfür hatten Ende des Jahres 2021 begonnen, der Straßenbelag wurde saniert. Anschließend soll eine neue Spurverteilung vorgenommen werden.
Nachträgliche Erneuerung der Fahrspuren wurde umgesetzt
Von der insgesamt vierzehn Meter breiten Fahrbahn wurden im Zuge des U5-Neubaus nur vier Meter neu asphaltiert, die restlichen Meter wurden in den vergangenen Monaten nachträglich erneuert. Wie vorgesehen ist diese Erneuerung des Straßenbelags mittlerweile bis auf wenige Meter am östlichen Ende des Boulevards abgeschlossen. Im nächsten Schritt sollen nun die neuen Fahrspuren aufgetragen werden.
Radfahrende und Busse sollen zukünftig jeweils eine eigene Spur erhalten. Im Gegenzug werden die Autospuren von zwei auf eine reduziert. Eine Bürgerbeteiligung ist in dieser Phase der Umgestaltung nicht vorgesehen, denn es handelt sich lediglich um eine Zwischenlösung – auch wenn sie mehrere Jahre Bestand haben wird.
Umfassende Neugestaltung des Boulevards Unter den Linden
Im Zentrum des zweiten Abschnitts steht dann eine umfassende Neugestaltung des Boulevards, dessen Gestalt noch vollkommen offen ist und bei dem Bürgerinnen und Bürger – wie schon beim Rathausforum-Wettbewerb – ihre Vorstellungen einbringen können und sollen. Diese Neugestaltung geht über die jetzt erfolgende Neuordnung von Straßenspuren hinaus und kann zur Folge haben, dass der Boulevard baulich vollkommen neu konzipiert wird.
Sicher ist jedenfalls: Planung und Umsetzung dieser Neugestaltung werden einige Jahre in Anspruch nehmen. Die Anregungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Beteiligungsverfahren und Wünsche für die Neuordnung der Verkehrsströme zwischen Humboldt Forum und Brandenburger Tor sollen gesammelt und für die weitere Planung ausgewertet werden.
Ziel: Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs – Vorbild Paris?
Ziel des Projektvorhabens ist es, den motorisierten Individualverkehr zu reduzieren und mehr Platz für andere Verkehrsteilnehmer zu schaffen. Die Verkehrsverwaltung hat dazu mehrere Ideen vorgestellt, wie der Boulevard zukünftig aussehen könnte. Auch ein komplett autofreier Boulevard ist denkbar.
Die bislang visualisierten Ideen sollen aber nur erste Denkanstöße darstellen. Dazu gehören Modelle, die sowohl den Bürgersteig als auch den Mittelstreifen verbreitern – bis hin zur Pflanzung einer neuen Baumreihe. Die französische Stadt Paris geht im Rahmen der Runderneuerung des Champs Élysées gerade ganz ähnliche Wege. Ein Vorbild für Berlin?
Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier:
Querschnitt der neuen Spurenverteilung, wie sie nun baulich umgesetzt werden soll.
Eines von mehreren Langzeit-Szenarien für die Straße Unter den Linden.
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Schön wäre wenn Berlin bei Strassen auch einheitlichen Teer verwenden würde. Kostet nicht mehr, muss man nur dran denken. Unter den Linden und am Schloss schaut schon neu gemacht schon wie Flickwerk aus. Muss wirklich nicht sein.