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Neues Mobilitätskonzept für die Kantstraße: Parkplätze fallen weg

Auf der Kantstraße in Berlin-Charlottenburg soll ein neues Mobilitätskonzept umgesetzt werden. Bis zur Wilmersdorfer Straße ist die Umsetzung einer Busspur und eines dauerhaften Radwegs geplant. Auch die Ladeflächen für den Lieferverkehr sollen verbessert werden. Dafür müssen Auto-Parkplätze weichen.

Ein neuer, dauerhafter Radweg auf der Kantstraße in Charlottenburg – aber nicht nur: Das neue Mobilitätskonzept sieht eine völlige Neuordnung des Straßenkonzepts vor.

 

Auf der Kantstraße in Berlin-Charlottenburg soll ein neues Mobilitätskonzept umgesetzt werden, welches mit einer völligen Neuordnung des Straßenraums einhergehen wird. Schon jetzt ist der während der Corona-Pandemie geschaffene Pop-up Radweg, der von Radfahrern intensiv genutzt wird, umstritten.

Aber der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf will bei der Kantstraße noch einen Schritt weiter gehen. Der Straßenraum soll wischen den Verkehrsteilnehmern neu aufgeteilt werden. Seit Längerem plant der Bezirk, mit Ladezonen den Lieferverkehr neu und besser zu organisieren. Zudem soll der öffentliche Nahverkehr auf der Kantstraße mehr Platz erhalten.

Auf der Kantstraße werden Parkplätze entfallen

Um dies zu erreichen, soll auf der Straße eine neue, eigene Busspur entstehen. Aber auch die bereits bestehende, eigene Fahrspur für Radfahrende soll weiterhin bestehen bleiben. In der Konsequenz bedeutet dies, dass Parkplätze für Autos wegfallen werden.

Eine Neuaufteilung des Straßenraums der Kantstraße wurde noch in der vergangenen Legislaturperiode beschlossen. Zwischen Joachimsthaler Straße und Wilmersdorfer Straße soll demnach die rechte Fahrspur zu einem geschützten Radfahrstreifen werden, auf dem mittleren Streifen soll eine Busspur entstehen. Die linke Fahrspur bleibt weiterhin für den Autoverkehr nutzbar.

Im Westteil der Straße stehen nur zwei Fahrspuren zur Verfügung

Im westlichen Abschnitt der Kantstraße, zwischen Wilmersdorfer Straße und Dernburgstraße, steht jedoch weniger Platz zur Verfügung, dort gibt es nur zwei Fahrspuren. Die rechte Spur soll, wie im östlichen Teil, weiter als Radfahrstreifen genutzt werden, abschnittsweise als geteilte Bus- und Fahrradspur.

Der linke Fahrstreifen soll ebenfalls im Mischverkehr von Autos und Bussen genutzt werden. Laden und Liefern soll in diesem Straßenabschnitt zukünftig in bisher zum Parken genutzten Bereichen im Seitenraum rechts der Fahrbahn ermöglicht werden, teilweise auch in Seitenstraßen. Auch hier müssen also Parkplätze wegfallen.

Lieferverkehr auf der Kantstraße soll revolutioniert werden

Der für den Verkehr zuständige Bezirksstadtrat Oliver Schruoffeneger (Die Grünen) verantwortet das Projekt und betont, dass die Planungen auf dem östlichen Teil der Kantstraße, wo mehr Fahrspuren zur Verfügung stehen, bereits etwas weiter sind und erste Raumvermessungen vor Ort stattgefunden haben.

Das Infrastrukturprojekt umfasst nicht nur die Neuordnung der Fahrspuren, sondern soll vor allem auch die Art und Weise des Lieferverkehrs auf der Straße revolutionieren. Ziel des Bezirks ist es, den in der Kantstraße äußerst wichtigen Lieferverkehr auf nachhaltige Mobilitätsformen wie kleinere Elektrofahrzeuge und Lastenräder umzustellen.

Elektrofahrzeuge und Mikrodepots sollen den Lieferverkehr ergänzen

Entstehen soll dazu ein Mikrodepot vor dem Messegelände, bei dem die zuzustellenden Waren abgeholt und anschließend verteilt werden können. Vier weitere Depots plant Charlottenburg-Wilmersdorf bereits. Für die Lieferdienste sind zudem insgesamt 13 Entladepunkte entlang der Kantstraße vorgesehen, welche bislang aber noch nicht realisiert sind.

Für das Mobilitätskonzept kann der Bezirk Fördergelder aktivieren, auch die Senatsverkehrsverwaltung ist in das Projekt involviert. Startschuss für das Projekt soll im Mai 2022 sein. Vor allem für den Westteil der Straße sind jedoch noch viele Details ungeklärt, die Umsetzung des Vorhabens jedoch hat begonnen.

Ob die Kantstraße zu einem Vorbildmodell für weitere Straßen der Hauptstadt werden kann, werden die kommenden Jahre zeigen. Der Wegfall der Parkplätze jedoch wird nicht bei allen Verkehrsteilnehmern auf ungeteilte Begeisterung treffen.

 

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