In Berlin-Neukölln sollen bis 2024 zwei Fahrradprojekte umgesetzt werden. In der Weserstraße entsteht derzeit bereits Berlins längste Fahrradstraße, auf der Hermannstraße sollen neue, gesicherte Radwege entstehen. Auch die Oranienstraße in Kreuzberg soll vom Autoverkehr befreit werden.
Erst am vergangenen Freitag berichteten wir über die derzeit laufenden Bauarbeiten auf der Oberbaumbrücke zwischen Friedrichshain und Kreuzberg. Ziel der dort laufenden Bautätigkeiten ist die Installation von zusätzlichen Pollern, welche die seit Sommer 2020 vorhandenen Radwege gegen den Autoverkehr absichern sollen.
Über so hochwertige Radwege wären die Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer, die sich täglich über die vielbefahrene Hermannstraße mühen müssen, sicher froh. Denn die zwei vorhanden Fahrspuren werden von Autofahrerinnen und Autofahrern sowie dem Lieferverkehr eingenommen.
Radwege auf der Hermannstraße sind mangelhaft und gefährlich
Für Radfahrende bleibt dabei wenig Platz, der gesonderte Fahrradweg ist zudem in schlechtem Zustand und nicht durchgehend. Die Konsequenz daraus: Radfahrer müssen mit Autos auf einer Spur fahren, die dabei immer wieder gefährlich nahe kommen. Gleichzeitig können Autos die Radfahrer schlecht überholen.
Das soll sich in naher Zukunft jedoch ändern. Zwischen Hermannplatz und Leinestraße sind beidseitig Radfahrstreifen geplant, welche teilweise mit Pollern vor dem Autoverkehr geschützt werden sollen.
Die Fahrt für Fahrradfahrer soll sicherer werden: Poller werden installiert
Durch diese bauliche Maßnahme soll die Fahrt für Fahrradfahrer und Autofahrer gleichermaßen einfacher und sicherer werden. Der Bau der neuen Radwege soll nach aktuellem Planungsstand noch in diesem Jahr beginnen und bis zum Sommer 2023 abgeschlossen werden.
Etwas weiter sind da bereits die Arbeiten an der Fahrradstraße in der Weserstraße. Vom beliebten Reuterkiez im Norden Neuköllns bis zum S-Bahnhof Sonnenallee sollen Radfahrende zukünftig auf einer eigenen Fahrradstraße fahren können, befreit vom Autoverkehr.
2,5 Kilometer: Berlins längste Fahrradstraße entsteht in Neukölln
Realisiert wird das Projekt in der parallel zur viel befahrenen Sonnenallee verlaufenden, deutlich engeren Weserstraße. Das Projekt soll in mehreren Bauabschnitten realisiert werden. Bis 2024 soll die gesamte Straße umgewandelt werden.
Eine reine Fahrradstraße auf einer solchen Länge – insgesamt 2,5 Kilometer wird die Strecke umfassen – gibt es in der Hauptstadt bislang übrigens nicht. Radfahrerinnen und Radfahrer sollen zukünftig zwischen Kottbusser Damm und dem S- und U-Bahnhof Sonnenallee eine 5,50 Meter breite, asphaltierte Fahrbahn nutzen können.
Autos werden in der Weserstraße dann weitgehend tabu sein. Allerdings soll es Ausnahmen für Anwohnerinnen und Anwohner, Liefer- oder Rettungsfahrzeuge geben, was in solchen Projekten aber vollkommen üblich ist. Die Bauarbeiten für das Projekt laufen längst auf Hochtouren und sind derzeit im Zeitplan.
Auch die Oranienstraße in Kreuzberg soll verkehrsberuhigt werden
Ein weiteres, ähnlich orientiertes Projekt ist in der nahe gelegenen Oranienstraße geplant, die allerdings bereits zum Stadtteil Kreuzberg gehört. Die Oranienstraße ist seit vielen Jahren eine der am schwierigsten zu durchfahrenden Straßen im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg, insbesondere der Abschnitt zwischen Moritzplatz und dem Kreuzungsbereich am Görlitzer Bahnhof.
Autofahrer, Busverkehr, Radfahrende und Fußgänger kommen sich hier regelmäßig in die Quere. Dabei ist die Straße in ihrer Ausprägung sehr eng, was häufig zu gefährlichen Konflikten im Straßenverkehr und auch Unfällen führt. Zudem ist die Buslinie M29, die sich durch die enge Straße quält, notorisch verspätet.
Der Autoverkehr soll aus der Oranienstrasse verbannt werden
Aufgrund der hohen Zahl an Verkehrskonflikten sind mehrere Arbeitsgruppen, die seit mehreren Jahren an einer Verbesserung der Verkehrssituation in der Straße arbeiten, zum Ergebnis gelangt, dass für alle bisherigen Nutzungsformen gleichzeitig schlichtweg der Platz fehle. Einer der heute noch präsenten Verkehrsfaktoren müsse herausgenommen werden. Die Wahl fiel auf den Autoverkehr.
Angestrebt wird nun ein niveaugleicher Ausbau der Straße, und zwar ohne Gehsteigkanten. Die neu gestaltete Straße soll laut Bezirk einen offenen Charakter erhalten und zu einer Einkaufs- und Flanierstraße mit hohem Radverkehrsanteil und Busverkehr umgebaut werden.
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2. November 2024
[…] in Tempelhof, Friedrichstraße in Mitte, Kantstraße in Charlottenburg, Karl-Marx-Allee in Mitte, Hermannstraße in Neukölln, Schönhauser Allee in Prenzlauer Berg oder Unter den Linden in […]
Ich finde es sehr interessant wie der Autoverkehr aus der Stadt verbannt werden soll.Vor allem mit dem Augenmerk darauf das damit auch die Elektroautos ausgeschlossen werden, daran denkt nämlich keiner in der Debatte. Es wird immer wieder Werbung gemacht das man sich umweltfreundliche Autos anschaffen solle, aber wo sollen die denn parken? Es wird in der ganzen Diskussion nur auf die Fahrradfahrer geschaut, mit welchem Recht eigentlich?
Fussgänger gibt es viel mehr und an die wird selten wie gar nicht gedacht. Wenn ich sehe wieviel Geld in die Fahrradwege gesteckt wird und trotzdem bewegen sich die Fahrradfahrer vermehrt auf den Fussgängerwegen dann frage ich mich ob Fahrradfahrer die Elitemenschen sind denen sich alle anderen unterordnen sollen. Sorgt lieber dafür das die endlich Kennzeichen bekommen dann kann man die nämlich rechtlich verfolgen wenn sie einen umfahren oder gefährden. Bislang kann man ja nur Anzeige gegen unbekannt erstatten und was dabi rauskommt weiß man ja.
Mit frdl.Gruß von einer Fussgängerin die tagtgäglich fast umgefahren wird
[…] fahren können, befreit vom Durchgangsverkehr. Nach Abschluss aller Bauarbeiten soll die Strecke eine Länge von 2,5 Kilometern umfassen. Teile der Strecke sind bereits […]