Die Elbestraße in Berlin-Neukölln, zwischen Sonnenallee und Weigandufer, soll in eine Fahrradstraße und Fußgängerzone umgewandelt werden. Dabei soll der Großteil der Parkplätze verschwinden.
© Fotos: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN
Text: Björn Leffler
Zwischen Sonnenallee und Weigandufer läuft bereits ein großes Verkehrswendeprojekt im Berliner Bezirk Neukölln. Die Rede ist vom Umbau der Weserstraße in eine Fahrradstraße, der bereits seit mehreren Jahren im Gang ist.
Vom beliebten Reuterkiez im Norden Neuköllns bis zum S-Bahnhof Sonnenallee sollen Radfahrende zukünftig durchgängig auf einer eigenen Fahrradstraße fahren können, befreit vom Durchgangsverkehr. Nach Abschluss aller Bauarbeiten soll die Strecke eine Länge von 2,5 Kilometern umfassen. Teile der Strecke sind bereits fertiggestellt.
Verkehrsprojekt in der Neuköllner Elbestraße geplant
Die Weserstraße wird gekreuzt von der Elbestraße, die derzeit ebenfalls Teil von Verkehrsplanungen ist, die eine Beruhigung der Straße und eine Umwandlung der bisherigen Flächen zum Ziel hat. Dafür wurde eine entsprechende Machbarkeitsstudie angestrengt, wie Der Tagesspiegel berichtet.
Ziel des Modellprojektes ist es, die Elbestraße attraktiver und vor allem sicherer für Fußgänger und Fahrradfahrer zu machen. In der Straße befindet sich auch eine Schule, die derzeit saniert wird. Das 1906 errichtete Gebäude der Elbe-Grundschule wird aktuell energetisch ertüchtigt, auch das Brandschutzkonzept wird überarbeitet.
Hohes Aufkommen an Schülerinnen und Schülern in der Elbestraße
In der Elbestraße gibt es also ein hohes Aufkommen an Schülerinnen und Schülern, was zwangsläufig zu Verkehrskonflikten mit dem motorisierten Individualverkehr führen kann, wie an so vielen Stellen in der Hauptstadt.
Die oben erwähnte Machbarkeitsstudie für den Umbau wurde nun abgeschlossen. Die endgültige Bauplanung soll auch die Anregungen und Hinweise der Anwohnerinnen und Anwohner berücksichtigen, die an den verschiedenen Beteiligungsveranstaltungen oder online teilgenommen haben.
Künftig soll eine Fahrradstraße und Fußgängerzone eingerichtet werden
Künftig soll aus der Elbestraße eine Fahrradstraße samt Fußgängerpromenade werden. Diese Promenade soll auf der heutigen Mittelinsel der Straße entstehen. Der nordwestliche Abschnitt der Straße wird zu einer Fahrradstraße in beiden Richtungen umgestaltet.
Die Parkplätze in diesem Bereich sollen entfallen, stattdessen ist ein grüner Streifen um die bereits bestehenden Baumscheiben geplant. Dieser Bereich soll mit Beeten bepflanzt werden, die auch zur Versickerung von Regenwasser dienen sollen. Zusätzlich werden in diesem Bereich Fahrradbügel aufgestellt.
Der Großteil der vorhandenen Parkplätze soll künftig entfallen
Die Parkplätze in den Innenhöfen der angrenzenden Gebäude sollen über fünf Querungen erreichbar bleiben. Die gepflasterte Mittelinsel wird entsiegelt und mit Grünflächen versehen, außerdem werden Bänke installiert. Auch dafür werden Parkplätze entfernt. Die Straßenquerung auf Höhe der Laubestraße wird geschlossen.
Vor der Elbe-Schule auf der südöstlichen Straßenseite ist eine Fläche für Schul- und Nachbarschaftszwecke geplant. Zwischen Sonnenallee und Weserstraße sowie Schandauer Straße und Weigandufer bleiben die Parkplätze hingegen erhalten.
Künftig kein Autoverkehr mehr Zwischen Weserstraße und Schandauer Straße
Zwischen Weserstraße und Schandauer Straße soll die Elbestraße hingegen vollständig für den Autoverkehr gesperrt werden. Anstelle dessen soll diese Fläche den bisherigen Gehweg mit der Mittelpromenade verbinden.
Insgesamt werden bei dieser geplanten Variante 249 der aktuellen 292 Parkplätze entfernt – also der überwiegende Teil. Verantwortlich für die Erarbeitung des Konzepts ist das Büro Gruppe Planwerk. Rund vier Millionen Euro soll der Umbau kosten, voraussichtlich ab Ende 2025 oder Anfang 2026 sollen die Umbauarbeiten beginnen.
Ein ähnliches Projekt wird derzeit im Kreuzberger Graefekiez umgesetzt. Dort werden dauerhaft Parkplätze in Grünflächen umgewandelt. Auch am Lausitzer Platz läuft eine vergleichbare Umgestaltung, bei der der gesamte Stadtplatz vollkommen neu konzipiert werden soll.
Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier:
Quellen: Bezirksamt Neukölln, Der Tagesspiegel, Architektur Urbanistik Berlin, Gruppe Planwerk
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