Im Süden des Bezirks Tempelhof-Schöneberg entwickelt das Unternehmen UTB Projektmanagement ein nachhaltiges Wohn- und Gewerbequartier rund um die historische Alte Mälzerei. Dabei sollen unter anderem 202 neue Mietwohnungen entstehen.

So soll das Quartier “Lichtenrader Revier” rund um die historische, Alte Mälzerei in Lichtenrade in wenigen Jahren aussehen. Rote Backsteinfassaden werden das Quartier dominieren.

© Visualisierunen: UTB Projektmanagement GmbH
Text: Björn Leffler

 

Im südlichsten Stadtteil des Bezirks Tempelhof-Schöneberg, dem ländlich geprägten Lichtenrade, wurde in den vergangenen Jahren die historische Alte Mälzerei vom Unternehmen UTB Projektmanagement GmbH modernisiert und mit einem neuen, innovativen Nutzungskonzept versehen.

Im Herbst 2020 wurden die Bauarbeiten abgeschlossen. Gewerbeflächen sind hier entstanden, auch der Bezirk hat großräumige Flächen im Gebäude für eine Stadtteilbibliothek, Volkshochschule, Musikschule, Kindermuseum und Suppenküche angemietet. Ziel des Projektentwicklers war und ist es, die Alte Mälzerei und ihre Umgebung zu einem kulturellen Ort der Begegnung und des Miteinanders zu entwickeln.

Wohnungen und Gewerbe entstehen rund um die Alte Mälzerei

Was innerhalb des Gebäudes bereits sehr gut funktioniert hat – hier sind nur noch sehr wenige Flächen unvermietet – soll nun auch rund um das historische Gebäude passieren. Neben Wohnungen sollen in dem neuen Stadtquartier Gemeinschafts- und Multifunktionsräume, ein Schwimmbad, eine Kita, ein Marktplatz, ein Biomarkt, Gastronomieflächen, ein Mobility Hub und weitere Flächen für Freizeit sowie ein Stadtplatz entstehen. Auch eine Sauna auf dem Gelände ist geplant.

Rund um die Alte Mälzerei soll somit eine gesunde Mischung aus Wohn-, Freizeit- und Gewerbeflächen angesiedelt werden, um den Bewohnern des Kiezes einen kulturellen und gesellschaftlichen Anziehungspunkt und einen Ort der Begegnung anbieten zu können.

Vier Neubauten auf 23.000 Quadratmeter Fläche sollen entstehen

Nun wurde die Baugenehmigung für das Bauvorhaben erteilt. Insgesamt vier Neubauten sollen auf einem rund 23.000 Quadratmeter großen Areal rund um die Alte Mälzerei entstehen. Neben 202 Mietwohnungen sollen vielfältige Gemeinschafts- und Gewerbeflächen errichtet werden.

Thomas Bestgen, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von UTB, äußerte sich wie folgt zum zukünftigen Mietkonzept: “Als Eigentümer und Projektentwickler wollen wir in der Vermietung mit dem Lichtenrader Revier bewusst andere Wege gehen. Wir haben uns neben den öffentlich geförderten Wohnungen zusätzlich und freiwillig gestaffelte Mietengrenzen auferlegt. Diese schließen die Lücke zwischen den öffentlich geförderten und frei finanzierten Mieten und berücksichtigen damit unterschiedliche Einkommen. (…)

Im Klartext bedeutet das: 78 der 202 neuen Wohnungen sollen mietpreis- und belegungsgebunden mit einer Nettokaltmiete ab 6,50 Euro im Monat angeboten werden. Die Mieten der frei finanzierten Wohnungen werden zwischen 7,92 Euro und 14,50 Euro betragen.

“Wohntisch Lichtenrade” gestaltete das Quartierskonzept mit

Der “Wohntisch Lichtenrade” – eine ortsansässige Gruppe engagierter Bürgerinnen und Bürger, die generationsübergreifend und gemeinschaftlich im Lichtenrader Revier leben wollen – arbeitet gemeinsam mit UTB schon jetzt an Konzepten, wie das Quartier durch Veranstaltungen und Arbeitsgruppen belebt werden kann. Auch bei der Wohnungsvermietung wurde der Wohntisch proaktiv einbezogen und hat die Vergabe der Wohnungen sogar selbst übernommen

Das für die Gestaltung der Grünflächen verantwortliche Büro Teichmann Landschaftsarchitekten setzt auf eine intensive Landschaftsgestaltung des gesamten Quartiers mit heimischen Pflanzen, Wasser- und Spielplätzen.

Das fast 700 Quadratmeter große Flachdach einer Gewerbefläche soll zukünftig als gemeinschaftlich genutzter Garten zur Verfügung gestellt werden. Ein kluges Regenwassermanagement wird nach heutigem Planungsstand die Bewässerung der öffentlich zugänglichen Außenbereiche sichern, Abfall und Wertstoffe werden in Unterflurcontainern gesammelt.

Vier Neubauten mit vier und fünf Geschossen

Die entstehenden Neubauten werden über vier und fünf Geschosse verfügen. Geplant wurden die Gebäude vom Büro BE Architekten. Das Büro wählte bewusst Gebäudegrundrisse, die Parallel- oder Senkrechtstellungen zur Alten Mälzerei vermeiden und so die Sonderstellung des Baudenkmals betonen.

Die unregelmäßig abgewinkelten Kubaturen der Neubauten werden auf je drei Seiten einen hofartigen, ausschließlich den Bewohnerinnen und Bewohnern zur Verfügung stehenden Innenbereich einrahmen. Ein Drittel der Flachdächer sollen mit Photovoltaik-Modulen ausgestattet werden, weitere Dachflächen sind mit einer Extensiv-Begrünung als Retentionsfläche geplant.

Dank der hervorragenden Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr wird der Mobilität per Fahrrad Vorrang eingeräumt. Rund 500 Fahrrad-Stellplätze, die Hälfte davon überdacht und begrünt, sollen im gesamten Quartier entstehen. Mit der Fertigstellung des Projekts wird bis zum vierten Quartal 2024 gerechnet.

 

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Ein neues Wohn- und Gewerbequartier soll rund um die historische Alte Mälzerei entstehen. Die Baugenehmigung für das Quartier wurde nun erteilt.

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Quellen: UTB Projektmanagement GmbH, ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN

 

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