Sportsenatorin Iris Spranger hatte im April einen weiteren Standort für den Bau eines neuen Stadions für Hertha BSC ins Spiel gebracht. Nun beschäftigte sich der Sportausschuss mit dem Thema. Vorbild für das Stadionprojekt soll das legendäre Stadion “La Bombonera” in Buenos Aires sein.
Bereits im April hatten wir darüber berichtet, dass Berlins Sportsenatorin Iris Spranger einen neuen Standort für einen möglichen Bau des von Hertha BSC geplanten, reinen Fußballstadions ins Spiel gebracht hatte.
Spranger hatte damals dem RBB gesagt: “Wir haben am Rande des Maifelds noch sehr viel Freifläche, wo man ein kleineres Stadion hinsetzen könnte“. Konkret meinte die SPD-Politikerin damit ein Areal an der Friedrich-Friesen-Allee, welches nördlich des Maifelds liegt. Das Gelände ist auch unter dem Namen “Lindeneck” bekannt.
Das Stadionprojekt war Thema im Sportausschuss des Abgeordnetenhauses
Am heutigen Freitag war das Projekt Thema im Sportausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses. Spranger kündigte an, eine Steuerungs- und Projektgruppe einzuberufen, die sie leiten werde. Sie soll nach der Sommerpause im Parlament eingerichtet werden. “Ich bin davon überzeugt, dass Hertha ein Fußballstadion bekommen sollte”, sagte sie im Rahmen der Sitzung.
Details zu einem möglichen neuen Stadion auf dem “Lindeneck” nannte Herthas scheidender Geschäftsführer Ingo Schiller. Ursprünglich sei ein Fassungsvermögen von 55.000 Zuschauerinnen und Zuschauern geplant gewesen. Beim aktuellen Entwurf liegt die Kapazität lediglich bei 45.000 Fans.
Reduzierte Kapazität und neuer Name: Stadion “Bombonera” als Vorbild
Angelehnt an den Standort in direkter Nachbarschaft zum Maifeld hat das Projekt auch einen neuen Namen erhalten: “MyField”. Für internationale Spiele würden unter den dann gegebenen Voraussetzungen knapp 37.000 Fans in das neue Stadion passen, welches sich gestalterisch etwas am legendären „Bombonera“-Stadion der Boca Juniors in Buenos Aires orientieren soll.
Konkrete bedeutet das, dass die Südseite des Stadions nur halb so tief gestaltet werden soll, um den Eingriff in die Struktur des Maifeldes so gering wie möglich zu halten. Ingo Schiller sagte zum Konzept: “Unser Vorbild ist das La Bombonera in Buenos Aires. Das steht dort mitten in einem Wohnviertel und ist baulich entsprechend angepasst. Unser Stadion sähe ähnlich aus.“
Der Bau des Stadions soll 250 Millionen Euro kosten
Zur Finanzierung des Projekts führte Schiller weiter aus: “Das Gesamtvolumen bleibt in einer ähnlichen Größenordnung von 250 Millionen Euro. Die Finanzierung ist dreiteilig und absolut darstellbar.” Das Land Berlin würde sich nicht an der Finanzierung beteiligen müssen, da die entsprechende Verkehrs-Infrastruktur im Olympiapark auch zukünftig genutzt werden könnte. Dazu zählen die vorhandenen U- und S-Bahnlinien als auch die vorhandenen Parkflächen am Olympiastadion.
Schiller machte zudem deutlich, dass der ursprünglich von Hertha BSC favorisierte Standort an der Rominter Allee definitiv vom Tisch ist: “Der Standort Rominter Allee ist nicht mehr möglich. Deshalb gab es durch die neuen Rahmenbedingungen bei uns einen Umdenkungsprozess, was den Standort und die Größe des Stadions angeht. Da müssen wir einfach in unseren Gremien auch eine entsprechende Offenheit haben.”
Drei Spiele pro Saison sollen weiterhin im Olympiastadion stattfinden
Um aber die landeseigene Olympiastadion GmbH nicht vollends hängen zu lassen, sollen auch weiterhin drei Top-Spiele im Jahr im benachbarten Olympiastadion ausgetragen werden. Schiller und Spranger bestätigten am Freitag diese beabsichtigte Regelung.
Zu den Preisen sagte Schiller noch: “Die Ticketpreise in der Ostkurve im neuen Stadion sollen nicht erhöht werden. Die Querfinanzierung erfolgt durch höhere Einnahmen bei den hochpreisigen Tickets.” Von den zukünftig 45.000 Plätzen sollen 17.000 Stehplätze sein. Die Ränge wären deutlich steiler als es im heutigen, denkmalgeschützten Olympiastadion der Fall ist.
Die Südfassade des neuen Stadions soll zudem als riesige Medienwand ausgebildet werden, um vor dem Stadion Public-Viewing-Events durchführen zu können. Gleichzeitig soll diese Videowand genutzt werden, um die Geschichte des Ortes audiovisuell zu behandeln.
Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier:
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Quellen: Berliner Morgenpost, Hertha BSC, B.Z. Berlin
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