Das von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen genutzte Hochhaus in der Württembergischen Straße – direkt gelegen am Wilmersdorfer Preußenpark – wird seit 2020 saniert und umgebaut. Das bis 1956 errichtete Gebäude wird nach Vorgaben des Denkmalschutzes instandgesetzt und wird künftig wieder über eine öffentlich zugängliche Dachterrasse verfügen.
Text und Fotos: Björn Leffler
Wenn in der Vergangenheit von einem Bauprojekt am Wilmersdorfer Preußenpark die Rede war, ging es – zumindest öffentlich – meist um die Umgestaltungspläne für die öffentliche Parkanlage zwischen Pommerscher Straße, Württembergischer Straße und Brandenburgischer Straße.
Die bereits im Jahr 2020 eigentlich schon abgeschlossene Neugestaltung der Grünflächen, die mit einer Sprinkleranlage für insgesamt 15 Wasserdüsen versehen worden war, soll nach Angaben des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen neu angegangen werden.
Seit Jahren gibt es Diskussionen um die Umgestaltung des Preußenparks
So ist es jedenfalls auf der Website des Ministeriums zu lesen. Dafür stellt der Bund weitere 5,4 Millionen Euro bereit. Diese Ausgaben sind vorgesehen für Klimaschutz mit einer Regenwasser-Recyclinganlage, einem attraktiven Waldspielplatz und einer Sportanlage für Bodyweight – Training.
Die Umgestaltungspläne trafen bei den Anwohnerinnen und Anwohnern der angrenzenden Quartiere jedoch auf ein geteiltes Echo. Mittlerweile hat etwa die „Initiative Preußenpark“ die Streichung des geplanten Baus „Markplattform“, als Alternative für den populären Thai-Markt auf der Liegefläche, gefordert.
In der Württembergischen Straße wird ein denkmalgeschütztes Hochhaus saniert
Während der Ausgang der Diskussionen um die Umgestaltung des Preußenparks noch offen ist, läuft direkt angrenzend ein weiteres, großformatiges Bauvorhaben relativ geräusch- und störungsfrei ab: In der Württembergischen Straße 6 wird derzeit nämlich eines der ältesten Hochhäuser Berlins instandgesetzt.
Das heute denkmalgeschützte Gebäude wurde zwischen 1954 und 1956 nach Plänen von Werry Roth unter Mitarbeit von Richard Schubert erbaut und sollte, dem damaligen Zeitgeist entsprechend, die Transparenz einer demokratischen Verwaltung der 1950er Jahre symbolisieren.
60 Meter hoch: BIM saniert 1956 errichtetes Verwaltungsgebäude
Das 60 Meter hohe Gebäude war einstmals das höchste Gebäude der Stadt und wird bereits seit 2020 saniert. Für die verantwortliche Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIM) gehört das Projekt zu den größten Bauprojekten innerhalb Berlins.
Da die umfangreiche Sanierung nicht im laufenden Dienstbetrieb erfolgen konnte, wurde seit März 2019 das ehemalige Rathaus Wilmersdorf am Fehrbelliner Platz 4 für rund 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der im Gebäude ansässigen Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen hergerichtet. Der Umzug zu dem in 400 Metern Luftlinie entfernten Gebäude wurde bis November 2020 abgeschlossen.
Gebäude wird entkernt, schadstoffsaniert und energetisch ertüchtigt
Seitdem wird das Gebäude umfassend saniert und modernisiert. Im Zuge des Projekts werden die Gebäudeteile entkernt und schadstoffsaniert und anschließend energetisch ertüchtigt. Zudem werden die Dachflächen erneuert.
Die Bestandsfassade soll denkmalgerecht wiederhergestellt werden. Dies gilt auch für den Eingangsbereich und die Treppenhäuser. Die gesamte technische Ausrüstung des Gebäudes wird im Zuge der Sanierungsarbeiten ebenfalls vollständig ausgetauscht und erneuert.
Büroflächen im Innern des Gebäude werden modernisiert oder neu gebaut
Die barrierefreien Zugänge zum Gebäude, die bislang bereits bestanden, werden überarbeitet und modernisiert. Zudem sollen die Freiflächen und Außenanlagen rund um das Hochhaus neu gestaltet werden.
Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten soll das 18 Etagen hohe Gebäude weitgehend wieder so aussehen, wie es zu seiner Fertigstellung im Jahr 1956 ausgesehen hat – zumindest äußerlich. Im Inneren werden viele der Büroflächen neu und modern errichtet.
Preußenpark: Auf dem Gebäude entsteht eine öffentliche Dachterrasse
Die Instandsetzung des Gebäudes wird nach Plänen der Architekten Petra und Paul Kahlfeldt geplant und ausgeführt, was durchaus bemerkenswert ist. Immerhin ist Petra Kahlfeldt mittlerweile selbst als Senatsbaudirektorin für die Senatsverwaltung tätig.
Die Dachterrasse, die im Zuge des Projekts saniert wird, soll nach Abschluss der Bauarbeiten wieder öffentlich zugänglich gemacht werden. Nach ursprünglichem Projektplan sollte die Fertigstellung des Projekts bis Ende 2023 erfolgen. Ob dieser Zeitplan gehalten werden kann, war bislang noch nicht in Erfahrung zu bringen.
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Quellen: Berliner Woche, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen
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