In Berlin werden derzeit neue Hochhäuser an verschiedenen Standorten realisiert – am Alexanderplatz, in Neukölln oder in Tiergarten. Doch das scheint nur der Anfang für eine grundlegende Veränderung im Berliner Stadtbild zu sein – denn neue Hochhausprojekte sind an vielen Orten schon in Planung. Wir präsentieren 20 neue Hochhausprojekte, die das Gesicht der Hauptstadt signifikant verändern werden.

Sieben bis zu 90 Meter hohe Gebäude sollen im Park am Gleisdreieck entstehen, mit einer rein gewerblichen Nutzung. Das Bauvorhaben soll an der Grenze zwischen Kreuzberg und Schöneberg entstehen. / © Visualisierung: O&O Baukunst / Realace GmbH

© Visualisierung Titelbild: Max Dudler Architekten

 

Neue Hochhäuser entstehen in Berlin derzeit an mehreren Stellen: am Alexanderplatz wachsen zwei 130-Meter-Türme parallel in die Höhe , in Neukölln wird bald der 176-Meter-Tower der Estrel-Gruppe fertig, im Tiergarten entwickelt die Jahr-Gruppe ein neues Wohn- und Gewerbeprojekt unweit der Urania.

Doch damit sind die Hochhausplanungen in der Hauptstadt längst nicht am Ende – an zahlreichen Stellen werden weitere, neue Hochhausprojekte in Angriff genommen. Wir geben einen Überblick über 20 aktuelle Hochhaus-Bauvorhaben in Berlin.

 

Gleisdreieckpark: Projekt „Urbane Mitte“

© Visualisierung: O&O Baukunst / Realace GmbH

Das Hochhausprojekt „Urbane Mitte“, welches im Park am Gleisdreieck entstehen soll, sorgt seit Jahren für Diskussionen. Der Berliner Senat hat im vergangenen Jahr bereits einen Teil des Projekts an sich gezogen. Nun droht der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg, der das Projekt mit Vorbehalten betrachtet, auch die Zuständigkeit für den letzten Teil des Projekts zu verlieren. Sieben bis zu 90 Meter hohe Gebäude sind geplant, mit einer rein gewerblichen Nutzung.

Pop-Akademie am Tempodrom? Holz-Hochhaus in Kreuzberg geplant

© Visualisierung: Max Dudler Architekten

In Berlin-Kreuzberg möchte das Unternehmen KPS Real Estate in unmittelbarer Nähe zum Tempodrom ein 100 Meter hohes Holzhybrid-Hochhaus nach Plänen des Architekten Max Dudler errichten. Neben einer noch zu gründenden „German Pop Academy“ sollen auch Flächen für Büros, Studentenwohnungen und ein öffentlich zugänglicher „Kulturdachgarten“ geschaffen werden.

RAW-Gelände: 100-Meter-Hochhaus als Herzstück für neues Quartier

© Visualisierung: Kurth Real Estate / Holzer Kobler Architekturen, mit Atelier Loidl Landschaftsarchitekten

Die Entscheidung für die zukünftige Entwicklung des RAW Geländes fiel im April 2022: Im Wettbewerb von vier Planungsbüros setzten sich Holzer Kobler Architekten (mit Atelier Loidl Landschaftsarchitekten) durch. In zwei Jahren soll der Umbau des Areals an der Revaler Straße beginnen. Herzstück des Entwurfs ist ein 100 Meter hohes Gebäude, dessen architektonische Ausgestaltung noch nicht final ist. Die Gestaltung der einzelnen Gebäude wird in weiteren, einzelnen Architekturwettbewerben definiert werden. Der Großteil der bestehenden Gebäude soll erhalten bleiben, allerdings werden auch einige Gebäude abgerissen.

150 Meter: Hines will hoch hinaus am Alexanderplatz

© Visualisierung: Hines

Der Streit um die Höhe des vom amerikanischen US-Unternehmen Hines geplanten Hochhauses am Alexanderplatz zieht sich bereits seit mehreren Jahren hin. Zuletzt hatte der Berliner Senat signalisiert, dass die vom Unternehmen gewünschte Höhe von 150 Metern doch realisiert werden kann – doch passiert ist seitdem nichts.

Ergänzung für das ICC: Hochhauspläne am Dreieck Funkturm

© Visualisierung: Graft Architects

Das ICC in Charlottenburg steht mit seinem Konzeptverfahren vor einer entscheidenden Weichenstellung für das einstige Kongresszentrum. Nach einem Jahrzehnt des Stillstands sucht der Berliner Senat starke Partner für die Revitalisierung des Komplexes, die eine der spannendsten Immobilienentwicklungen Europas werden könnte. Teil des Projekts soll auch der Bau eines Hochhauses auf einer heutigen Parkplatzfläche sein.

Realisierung fragwürdig? Das Problem-Projekt „Alexander Capital Tower“

© Visualisierung: Bewocon / PORR / Ortner & Ortner

Die ambitionierten Pläne zum Bau des Hochhauses „Alexander Capital Tower“ am Alexanderplatz in Berlin-Mitte sind schwer ins Stocken geraten: Seit mehreren Jahren ruht die Baustelle in unmittelbarer Nähe des „Alexa“-Einkaufszentrums. Schon seit geraumer Zeit ist der russische Investor Monarch auf der Suche nach einem Käufer für sein 150-Meter-Hochhausprojekt – bislang ohne Erfolg. Wie es bei dem Vorhaben weitergeht, ist derzeit offen. Auch ein Grundstücks-Rückkauf durch den Berliner Senat ist eine Option.

Hochhaus-Vision oder Utopie? Ein 300-Meter-Turm für die City West

© Depositphotos.com

Auf dem Grundstück des Europa-Centers in Berlin-Charlottenburg plant Investor und Grundstückseigentümer Christian Pepper die Errichtung eines 300-Meter-Hochhauses mit dem Namen „Europa Center 2“. Dieser Plan wurde bereits im Rahmen einer Veranstaltung der AG City bekräftigt. Die Projektverantwortlichen wollen den Berliner Senat vom Projekt überzeugen. Bürgermeister Kai Wegner zeigt sich öffentlich immer wieder offen für großformatige Hochhausprojekte, doch wirklich konkret ist das Vorhaben in der City West noch nicht geworden.

Neue Hochhausplanungen für Karstadt-Areal am Kurfürstendamm

© Visualisierung: Henning Larsen Architects

Der Berliner Senat hat sich ein Vorkaufsrecht für das Karstadt-Areal am Kurfürstendamm gesichert, um die städtebauliche Entwicklung aktiv zu steuern. Die überarbeiteten Pläne beinhalten mehr Wohnraum und nur ein Hochhaus anstelle von zwei. Das Hochhaus soll sich in der Höhe an den bereits bestehenden Hochhäusern Upper West und Zoofenster (Waldorf Astoria) orientieren. Eine konkrete Höhe wurde laut Gaebler aber noch nicht festgelegt.

Warschauer Straße: 100-Meter-Hochhaus gegenüber vom „EDGE East Side“

© Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

An der Warschauer Brücke in Friedrichshain soll ein neues Hochhaus entstehen – doch über das Projekt ist ein politischer Streit entbrannt. Während der Bezirk auf ein deutlich kleiner dimensioniertes, reines Gewerbeprojekt setzt, favorisiert der Senat den Bau des Hochhauses mit 30 Stockwerken und Platz für bis zu 500 Wohnungen. Denn die Atrium Development Group möchte auf einem Grundstück, welches sich quasi direkt gegenüber dem fertigen „EDGE East Side“ befindet, ein weiteres Hochhaus errichten, entgegen ursprünglicher Planungen. Denn das Unternehmen plante ursprünglich den Neubau der „Tamara-Danz-Höfe“ – doch nun soll es viel höher hinauf gehen.

Virchow-Campus im Wedding: Hochhausprojekt mit Helikopter-Landeplatz

© Visualisierung: wörner traxler richter planungsgesellschaft mbH

Es ist eines der größten Klinikprojekte, die im Bezirk Mitte in den kommenden Jahren umgesetzt werden sollen: Der Neubau des Deutschen Herzzentrums, der auf dem Gelände des Virchow Campus im Ortsteil Wedding entstehen soll. Die Errichtung des neuen Gebäudes für das „DHZC“ genannte Institut markiert einen wichtigen Meilenstein in der architektonischen Entwicklung des Campus Virchow-Klinikums des Charité-Konzerns. Das Hochhaus soll auch mit einem Helikopter-Landeplatz ausgestattet werden.

98-Meter-Holz-Hochhaus: UTB plant am Anhalter Bahnhof

© Visualisierung: UTB Projektmanagement GmbH

Auf dem Gelände des einstigen Schöneberger Hafens, in direkter Nachbarschaft zum Liquidrom und dem Gelände des einstigen Anhalter Bahnhofs, will das Berliner Unternehmen UTB Projektmanagement GmbH ein 100 Meter hohes Wohnhaus errichten. Eine “bunte Mischung” der Menschen, die im Wohnturm am Anhalter Bahnhof zukünftig leben sollen, ist auch der Kern des Wohnturm-Projektes. Das Projekt trägt den Namen “WOHO”, der Bau soll in Holzhybridbauweise entstehen. Laut UTB befindet sich das Projekt noch im Planungsstatus, wird aber in Abstimmung mit dem Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg sowie dem Baukollegium weiter vorangetrieben.

Hochhauspläne in Lichtenberg: 100-Meter-Bau auf Ring-Center-Grundstück geplant

© Foto: Wikimedia Commons

Das geplante Hochhausprojekt der Becken-Gruppe an der Frankfurter Allee in Berlin-Lichtenberg wird kleiner ausfallen als ursprünglich geplant. Das Baukollegium des Berliner Senats empfahl nach einer Präsentation des Hochhausprojekts eine Reduzierung der Gebäudehöhe von 128 auf 100 Meter. Die Pläne wurden bereits positiv aufgenommen, und Becken befindet sich nun in der finalen Phase des Bebauungsplanverfahrens. Laut Roland Köppe, Prokurist der Becken Development GmbH, soll das Hochhaus langfristig zur Aufwertung des Standorts beitragen. Neben Einzelhandelsflächen sind auch Büros und möglicherweise öffentliche Nutzungen vorgesehen.

Spandau: Baustart für neue Hochhäuser auf altem Post-Areal

© Visualisierung: Spandauer Ufer GmbH & Co. KG

In Berlin-Spandau soll bis 2030 ein neues Geschäftsviertel entstehen, das Büros, Hotels, Geschäfte und Wohnungen umfasst. Das Bauprojekt mit einem Investitionsvolumen von 350 Millionen Euro liegt direkt am Spandauer ICE-Bahnhof und verspricht eine moderne Nutzung des lange brachliegenden Areals. Das Areal, auf dem bis 1995 die erst 1980 erbaute Postzentrale stand, wurde nach dem Abriss des Gebäudes im Jahr 1995 lange als Filetgrundstück gehandelt, verfiel aber danach in einen 30 Jahre dauernden Dornröschenschlaf.

Moabit: Mehrere Hochhäuser auf einstigem ULAP-Quartier geplant

© Visualisierung: ISSS | bauchplan

Im geplanten ULAP-Quartier am Berliner Hauptbahnhof soll ein rund 100 Meter hoher Büroturm für Polizei und Justiz errichtet werden. Das marode Gebäude des Berliner Landeslabors, welches sich auf dem Planungsgebiet befindet, wird derzeit abgerissen. Auch die Justizverwaltung und weitere öffentliche Institutionen sollen in dem Hochhaus-Ensemble moderne Räumlichkeiten beziehen.

Südkreuz: Neue Unternehmenszentrale der BSR geplant

© Visualisierung: ARGE Franz&Sue und Schenker Salvi Weber

Ab 2026 soll der Bau der neuen BSR-Unternehmenszentrale am Bahnhof Südkreuz beginnen, rund 190 Millionen Euro soll das Projekt nach jetzigem Stand kosten. Im Zuge des Projekts soll auch ein Hochhaus mit 17 Etagen entstehen. Nachhaltigkeit und klimaorientiertes Bauen sollen beim gesamten Projekt sowieso eine zentrale Rolle spielen.

Ausgang ungewiss: Das Projekt „Central Tower“ an der Jannowitzbrücke

© Visualisierung: Dorte Mandrup A/S

Im Herbst 2024 wurde in der BVV des Bezirks Berlin-Mitte erneut das Hochhausprojekt „Central Tower Berlin“ an der Jannowitzbrücke diskutiert – und bekam in einer Abstimmung die Mehrheit des Gremiums. Das Projekt soll mit der vom Investor geplanten Höhe von 115 Metern umgesetzt werden, das Bezirksamt soll den notwendigen Aufstellungsbeschluss in die Wege leiten. Doch noch immer gibt es kein grünes Licht für das Bauvorhaben unweit des Alexanderplatzes, doch die Verhandlungen laufen.

Bezirk gegen Investor: Kommen die Hochhäuser am Thälmannpark?

© Visualisierung: Tchoban Voss Architekten

Der Streit zwischen dem Bezirksamt Pankow und Investor Christian Gérôme um die Bebauung am ehemaligen Güterbahnhof Greifswalder Straße geht in eine neue Runde. Die Verhandlungen um den Bau von 300 Wohnungen sowie einer neuen Schule gestalten sich weiterhin zäh und drohen an unterschiedlichen Vorstellungen zu scheitern. Ob die Realisierung mehrerer Hochhäuser, die Teil des Projekts sein sollten, noch kommen wird, ist derzeit mehr als offen.

Neu-Hohenschönhausen: Neues Quartier mit 500 Wohnungen geplant

© Visualisierung: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen / superwien urbanism zt gmbh / studio boden Landscape Architecture + Urban Design

In Neu-Hohenschönhausen soll ein städtebaulicher Mittelpunkt entstehen. Das Bezirksamt Lichtenberg präsentierte im Dezember 2024 zusammen mit Planungsbüros den finalen Masterplan, der rund 500 neue Wohnungen, Gewerbeflächen und Aufenthaltsräume vereinen soll. Doch für die tatsächliche Umsetzung ist viel Geduld gefragt. Auf dem derzeitigen Parkplatz am S-Bahnhof soll ein Gebäudekomplex entstehen, der als „aktiver Sockel“ beschrieben wird.

Upside Berlin: Fertigstellung nach jahrelangem Stillstand

© Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

Nach über einem Jahr Stillstand und Insolvenzmeldungen soll das markante Bauvorhaben „Upside Berlin“ in Friedrichshain wieder Fahrt aufnehmen: Zwei neue Projektentwickler sollen die luxuriösen Wohntürme bis 2027 fertigstellen. Neben den geplanten, hochwertigen Eigentumswohnungen sind auch mehrere Penthouses und Sky Apartments vorgesehen, auch ein Concierge-Service sowie eine Tiefgarage sollen Teil des Projekts werden. Für die zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner wird sich, vor allem in den oberen Etagen, ein Panoramablick auf die Spree und die umliegenden Stadtteile bieten.

Charité: Zweiter Bettenturm für den Campus Mitte?

© Foto: Wikimedia Commons

Die Pläne sind nicht neu: Der landeseigene Charité-Klinikkonzern möchte seine Berliner Standorte in den kommenden Jahren umfassend modernisieren und ausbauen. Auf dem Campus Berlin Mitte soll das bereits bestehende Bettenhochhaus durch einen noch höheren „Zwillingsturm“ ergänzt werden. Doch das ambitionierte Vorhaben ist kostspielig.

Mehr Artikel über Hochhausprojekte in Berlin findet Ihr hier.

 

Quellen: O&O Baukunst, Realace GmbH, Max Dudler Architekten, Spandauer Ufer GmbH & Co. KG, UTB Projektmanagement GmbH, Charité, Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, ISSS | bauchplan, ARGE Franz&Sue, Schenker Salvi Weber, HB Reavis, Tchoban Voss Architekten, superwien urbanism zt gmb, studio boden Landscape Architecture + Urban Design, Graft Architects, Ortner & Ortner

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One Comment

  1. anda tirpitz 9. April 2025 at 15:01 - Reply

    Ich bin für eine 250m/350m/450m-Gruppe auf’m Ernst-Reuter….. Was da so reinpassen würde!… :)

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