Im September 2022 hatte die „Stiftung Mitte Berlin“ erstmals öffentlich bekundet, sich aktiv und transparent für eine dicht bebaute und belebte Innenstadt auf dem Gebiet der einstigen Berliner Altstadt einzusetzen. Im Rahmen des „Berlin Mitte Festivals“ standen die Projektinitiatoren Rede und Antwort – in beeindruckendem Ambiente.
© Visualisierungen / Video: Stiftung Mitte Berlin
Text und Foto: Björn Leffler
Einen passenderen Ort hätten sich die Veranstalter des „Berlin Mitte Festivals“ für ihr mehrtägige Event nicht aussuchen können, welches im Oktober des vergangenen Jahres stattgefunden hat.
Die Initiatoren der „Stiftung Mitte Berlin“, die im September 2022 erstmals öffentlich bekundet hatten, sich aktiv und transparent für eine dicht bebaute und belebte Innenstadt auf dem Gebiet der einstigen Berliner Altstadt einzusetzen, hatten dafür in die Räume der Parochialkirche im Klosterviertel geladen.
„Berlin Mitte Festival“ Hunderte Besucher in der Parochialkirche im Klosterviertel
Und viele hundert Menschen kamen, um vor Ort über die anstehenden Themen wie den Wiederaufbau des Molkenmarkts zu diskutieren, Fachvorträgen zu lauschen oder an Führungen über das Gelände teilzunehmen.
Die Parochialkirche war eine der ersten Kirchenneubauten nach der Reformation in Berlin. Bis zu ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg war sie – vor allem wegen ihres markanten Turms und des berühmten Glockenspiels mit seinen 37 Glocken – eine der bekanntesten Kirchen der Stadt.
Von 1987 bis 2003 wurde die Kirche mit Unterstützung der Landesdenkmalamtes, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und der Landeskirche umfassend saniert. Vor rund sechs Jahren, 72 Jahre nach seiner Zerstörung, wurde auch der bis dahin nicht wiederhergestellte Turm der Parochialkirche wieder aufgebaut und gehört heute zu den sehenswertesten architektonischen Bauwerken der alten und neuen Berliner Mitte.
Parochialkirche als Vorbild? Teilweiser Wiederaufbau der Berliner Altstadt
Was bei der Berliner Parochialkirche mit großem Engagement und langem Atem gelungen ist, soll für viele andere, längst vergangene Gebäude und Stadtstrukturen der einstigen Berliner Altstadt auch möglich sein. Das jedenfalls fordert die „Stiftung Mitte Berlin“ vehement ein.
Einer ihrer prominentesten Mitstreiter ist der Stadtforscher Dr. Benedikt Goebel, der als stellvertretender Vorsitzender der Stiftung fungiert und das Projekt im Interview mit ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN wie folgt verteidigte: „Wir sind nicht gekommen, um abzureißen. Wir fügen zusammen, was zusammengehört und an diesen Ort gehört. Wir ergänzen dabei nur, was fehlt (…).“
Das „Berlin Mitte Festival“ im Video: Entscheidungsträger kommen zu Wort
Im Rahmen des Festivals hat die Stiftung Menschen zur Berliner Mitte interviewt. Daraus haben Bertram Barthel und Jannick Otto mehrere Filme gemacht. Einen davon haben wir Euch unter dem Artikel hier zur Verfügung gestellt.
Der Film lässt Entscheidungsträger zu Wort kommen, die „Berlins Herz wieder lauter schlagen“ hören möchten: Prof. Dr. Matthias Wemhoff (Landesarchäologe), Tobias Nöfer (Vorsitzender des Architekten- und Ingenieurvereins Berlin-Brandenburg), Prof. Dr. Alexander Pellnitz (Architekt und Hochschullehrer), Daniel Förster (Unternehmer) sowie den Architekten Pakertheran Jeyabalan.
Das Video zeigt, dass der Auftakt der Stiftung durchaus gelungen ist. Das „Berlin Mitte Festival“ sollte als erster Schritt in die öffentliche Wahrnehmung verstanden werden, um ihr Anliegen und ihre Ziele zu verdeutlichen. Dies ist soweit erst einmal gelungen.
Hier könnt Ihr eine Zusammenfassung des „Berlin Mitte Festival“ noch einmal in einem offiziellen Video der Stiftung Mitte Berlin sehen:
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Quellen: Stiftung Mitte Berlin, ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN
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