Im südöstlichen Umland Berlins soll in Königs Wusterhausen das Wohn- und Gewerbequartier “Königspark” entstehen. Auf einer Fläche von insgesamt 56 Hektar sollen auch Flächen für Schulen, Kitas und Nahversorgung realisiert werden. Zudem sollen Grün- und Freizeitfläche auf einer Fläche von rund 100.000 Quadratmetern geschaffen werden.
© Visualisierungen: DLE Land Development GmbH
Text: Björn Leffler
Bereits in der Vergangenheit haben wir über den boomenden Berliner Südosten berichtet, der sowohl in Sachen Wohnungsbau als auch in der gewerblichen Entwicklung – nicht zuletzt durch die schlussendlich doch noch erfolgte Eröffnung des Flughafens BER – eine spürbare Sogwirkung entwickelt.
Am BER selbst soll in den kommenden Jahren die Entwicklung einer rein gewerblichen Fläche mit dem Namen “HORIZN BER CITY” umgesetzt werden, während im nahegelegenen Grünheide Autobauer Tesla gerade seine Expansionspläne vorantreibt.
Im Südosten Berlins werden große Gewerbeprojekte geplant
Nach aktuellem Wissensstand soll die Zahl der Beschäftigten in den kommenden Jahren auf knapp 23.000 Menschen steigen und sich damit mehr als verdoppeln. Das Unternehmen möchte in Grünheide nicht weniger als flächenmäßig das größte Autowerk Deutschlands bauen.
Der Bau der Tesla Giga Factory und der wachsende “Boom-Korridor Südost”, wie das Gebiet in einer Studie des Unternehmens Realace bezeichnet wurde, hat die infrastrukturellen Vorzeichen in der umliegenden Region vollkommen neu geordnet.
Bezahlbarer Wohnraum wird im Südosten der Hauptstadtregion immer knapper
Nicht nur die Verkehrs-Infrastruktur im Südosten der Hauptstadtregion wurde ausgebaut, die zusätzlichen Arbeitskräfte haben auch den Wohnungsmarkt der umliegenden Gemeinden, inklusive der südöstlichen Quartiere Berlins, deutlich dynamischer werden lassen.
Denn viele der im Südosten der Metropolregion tätigen Menschen suchen einen Wohnort im direkten Umfeld, was die Immobilienpreise nach oben treibt – auf beiden Seiten der Berlin-Brandenburger Landesgrenze.
DLE Land Development plant gemischtes Quartier “Königspark”
Für junge Familien aus der Region wird es dadurch automatisch immer schwieriger, in der Heimat ein eigenes Zuhause zu finanzieren. Um den enormen Zuzug aufzufangen werden auch in Brandenburg mittlerweile großformatige Wohnungsbauprojekte umgesetzt.
Nun will das Immobilienunternehmen DLE Land Development GmbH in eben dieser Region ein neues Quartier entwickeln, welches eine Mischnutzung aus Wohnen, Gewerbe und Nahversorgung vorsieht. Das neue Quartier soll im Norden der Stadt Königs Wusterhausen entstehen.
Auf dem Gelände ist bislang eine rein gewerbliche Nutzung vorgesehen
Daher ist der Name des Projekts, “Königspark”, nachvollziehbar. Grundsätzlich ist auf dem Gelände laut gültigem Bebauungsplan eigentlich eine rein gewerbliche Nutzung vorgesehen. Die DLE Land Development GmbH möchte von dieser rein gewerblichen Nutzung jedoch absehen und das riesige Gelände auch für die Schaffung von Wohnraum nutzen – und damit auch eine rein industriell ausgerichtete, starke Versiegelung der heute unbebauten Flächen vermeiden.
56 Hektar umfasst das Gelände, welches in den kommenden Jahren zu einem attraktiven Wohn- und Arbeitsort entwickelt werden soll. Vorbild hierfür könnte auch das Projekt “27 Hektar” in Berlin-Lichtenberg sein. Dort soll auf einem bislang rein gewerblich genutzten Areal in den kommenden Jahren ein gemischt genutztes Quartier mit 3.500 Wohnungen, Gewerbe und sozialer Infrastruktur entstehen. Und auch dort muss dafür der gültige Bebauungsplan angepasst werden.
“Königspark” in Königs wusterhausen: Vielfältiger Nutzungsmix wird angestrebt
Im neuen “Königspark” soll es vielfältige Nutzungen geben. So soll nach Auskunft der Projektverantwortlichen auch Raum für die städtische und soziale Infrastruktur wie eine neue Feuerwache, einen Bildungscampus mit Schule, Kindergärten, medizinische Versorgung, Einkaufsmöglichkeiten und Freizeitflächen geschaffen werden.
Projektentwickler DLE orientiert sich hierbei am Leitbild eines 15-Minuten-Quartiers, welche durch kurze Wege ökonomische und ökologische Effizienz herstellen soll. Zudem soll das neue Quartier ausdrücklich nachhaltig entwickelt werden, was mittlerweile ja zum Standard bei allen Quartiers- und Immobilienprojekten gehört.
Nachhaltigkeit: 100.000 Quadratmeter für Grün- und Freizeitflächen
So auch in Königs Wusterhausen. Insgesamt 100.000 Quadratmeter Park- und Grünfläche für Freizeitaktivitäten sollen im Zuge des Projekts entstehen respektive erhalten werden. Die geplanten Grünzüge sollen künftig die einzelnen Quartiere miteinander verbinden.
Damit soll auch gewährleistet werden, dass das anfallende Regenwasser gesammelt und genutzt werden kann. Dafür sind unter anderem Regenwassermulden neben den Straßen und Teiche zur Regenrückhaltung geplant.
Das Quartier soll autoarm werden und moderne Mobilitätsangebote bieten
Die Verkehrsplanung im „Königspark“ sieht eine funktionale Mischung aus motorisiertem Individualverkehr, optimierter Anbindung an den ÖPNV und der Nutzung moderner und nachhaltiger Mobilitätsangebote wie Car-Sharing, E-Bikes, Lastenfahrräder oder E-Scooter vor.
Es soll jedoch auch Stellplätze für Pkws und natürlich Fahrräder geben. Doch vor allem der Autoverkehr soll im neuen Quartier speziell in den Wohnquartieren so stark wie möglich reduziert werden.
Das Projekt befindet sich noch in einem frühen Planungsstatus
Das ambitionierte Projekt befindet sich aktuell noch in einem frühen Planungsstadium. Das vorliegende Konzept ist ein städtebaulicher Vorentwurf, der in den kommenden Jahren weiterentwickelt werden soll, unter regelmäßiger Beteiligung der Öffentlichkeit.
Zuletzt fand im Juli 2023 eine Bürgerveranstaltung mit Workshops und Diskussionen statt. Im Rahmen einer Pressekonferenz veröffentlichte das Unternehmen zudem gestern ein aktuelle Forsa-Umfrage, welche die Ergebnisse einer Bevölkerungsbefragung zum geplanten Projekt beinhaltet.
Forsa-Umfrage: Versorgung mit Schulen, Kitas und Ärzten besonders wichtig
Daraus geht hervor, dass vor allem fehlende Nahversorgungseinrichtungen wie Schulen, Kitas und Ärzte für die heutigen Bewohner von Königs Wusterhausen ein großes Problem darstellen – und natürlich der immer knapper werdende Wohnraum.
Diese Bedürfnisse sollen also nach Wünschen der DLE Land Development GmbH in den kommenden Jahren durch die Entwicklung des “Königsparks” befriedigt werden. Doch hierfür braucht es natürlich auch die Zustimmung der kommunalen Behörden. Davon wird abhängig sein, ob die ambitionierten Pläne in den kommenden Jahren auch umgesetzt werden können.
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Quellen: DLE Land Development GmbH, Forsa, Wikipedia, Deutsches Architektur Forum
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