Der berühmt-berüchtigte “Party REWE” an der Warschauer Straße in Berlin-Friedrichshain ist mittlerweile abgerissen worden. An seiner Stelle soll bis 2027 ein Neubau mit Flächen für Büros, Wohnungen und Einzelhandel entstehen.

Nachhaltiger Holzhybrid-Bau: An der Revaler Straße in Friedrichshain soll ein Gebäudeensemble mit Mischnutzung auf dem Gelände eines ehemaligen Rewe-Marktes entstehen. / © Visualisierung: Grüntuch Ernst Architekten/bloomimages, HAMBURG TEAM

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© Foto: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN
Text: Björn Leffler

 

Einer der wohl bekanntesten Supermärkte Berlins, der auch für viele Touristen und Gäste der Hauptstadt zur Anlaufstelle wurde – vor allem zu später Stunde – ist mittlerweile abgerissen worden. Das 1980 errichtete Gebäude soll durch einen Neubau mit neuer Nutzung ersetzt werden.

Die Rede ist vom sogenannten “Party REWE” am Kreuzungsbereich Warschauer Straße / Revaler Straße, der vor allem bei Feiernden der Party- und Clublocations auf dem naheliegenden RAW-Gelände sehr beliebt war.

Revaler Straße in Friedrichshain: Neues Gebäude statt “Party REWE”

Doch auch für die übrigen Bewohnerinnen und Bewohner war der Supermarkt mit Kultcharakter zur festen Anlaufstelle geworden – da er auch fast rund um die Uhr geöffnet war. Am 19. Juni 2023 jedoch erfolgte endgültig die Schließung des Marktes.

Lange war darüber spekuliert worden, was auf dem Grundstück zwischen Gubener Straße, Marchlewskistraße, Revaler Straße und Warschauer Straße entstehen soll. Im Sommer 2023 schließlich hatte das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg bestätigt, dass die Immobilie an einen privaten Investor verkauft worden ist.

Das Unternehmen Henderson Park will das Grundstück neu bebauen

Der private Immobi­li­en­fonds­ma­nager Henderson Park plant auf dem Gelände einen Neubau, der sich in der Höhe an den umliegenden Gebäuden orientieren wird. Ein Hochhaus soll an dieser Stelle also nicht realisiert werden. Vielmehr ist vom Bezirk die  Wiederherstellung der ehemaligen Blockstruktur vorgegeben.

Mit der Entwicklung des Grundstücks wurde der Projekt­ent­wickler HAMBURG TEAM beauf­tragt. Nach Angaben der Projektverantwortlichen soll auf dem mittlerweile freigeräumten Areal eine “eine klima­freund­liche und moderne Mixed-Use-Immobilie” entstehen.

Warschauer Straße: Neubau mit gemischter Nutzung geplant

Wie das künftige Gebäudeensemble aussehen soll, ist auch bekannt. Das Büro Grüntuch Ernst Architekten liefert das entsprechende Gestaltungskonzept. Nach derzeitigem Stand soll das Bauvorhaben bis 2027 abgeschlossen werden.

Insge­samt sollen drei neue Gebäude entstehen: ein Büroob­jekt an der Ecke zur verkehrs­rei­chen Warschauer Straße und zwei Wohnge­bäude im ruhigeren, zurück­ge­setzten Bereich der Revaler Straße. Die insge­samt rund 29.000 Quadrat­meter Geschoss­fläche sollen sich zu 65 Prozent auf Büros, 20 Prozent auf Wohnen und 15 Prozent auf Gewerbe verteilen.

20 Prozent der Flächen sollen für Wohnungen verwendet werden

In der Erdge­schoss­zone zum öffent­li­chen Straßen­ge­biet sind klein­tei­lige Einzel­han­dels­flä­chen als Nahver­sor­gungs­an­gebot für die Nachbar­schaft und die Gebäu­de­nutzer vorge­sehen. Zudem soll im Unter­ge­schoss wieder Raum für einen Supermarkt entstehen.

Das Büroge­bäude soll in CO₂-reduzierter Holzhy­brid-Bauweise errichtet werden. Dabei soll auch auf den Einsatz von Recycling­ma­te­ria­lien gesetzt werden. Zudem soll das Areal eine nachhal­tige, autarke und leistungs­fä­hige Wärme­ver­sor­gung erhalten, wie es heißt.

Der Neubau soll in nachhaltiger Holzhybrid-Bauweise entstehen

Diese Wärmeversorgung wird sich primär auf Geothermie-Sonden stützen und wird künftig ergänzt durch Luftwär­me­pumpen und moderne Photo­vol­ta­ik­an­lagen auf dem Dach.

Im neuen Ensemble wird es auch begrünte Außenflächen geben, auch ein Teil des Daches soll begrünt werden. Dies war eine Vorgabe des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg. Damit soll nicht nur die Luftqualität verbessert werden, sondern auch der thermi­schen Aufhei­zung der Stadt entge­gen­wirkt werden.

Stell­plätze für Fahrräder, E-Bikes und Cargo-Bikes sollen in einer eigenen Fahrrad­tief­ga­rage angeboten werden. Für PKW sollen ledig­lich 26 unter­ir­di­sche Stell­plätze entstehen, da der Standort hervorragend an das ÖPNV-Netz angebunden ist. Diese Stellplätze sollen mit Lademög­lich­keiten für E-Fahrzeuge ausge­stattet werden.

 

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Der Status Quo: Derzeit klafft an der Warschauer Straße noch eine große Baulücke. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN

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Quellen: HAMBURG TEAM Gesell­schaft für Projekt­ent­wick­lung mbH, Grüntuch Ernst Architekten, Der Tagesspiegel, Architektur Urbanistik Berlin, Berlin Bauboom

 

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