Die Umgestaltung am Platz der Luftbrücke soll schon im kommenden Jahr beginnen. Dabei sind die nordwestlich gelegene Piazza und der südwestlich gelegene Quartiersplatz die zwei zentralen Areale, die neu gestaltet werden sollen. Der bisher eher als Verkehrsknoten dienende Platz, der die Stadtteile Tempelhof und Kreuzberg miteinander verbindet, soll zukünftig mehr zum Verweilen einladen.
© Visualisierungen & Foto: Grün Berlin
Das landeseigene Unternehmen Grün Berlin verkündete am vergangenen Mittwoch weitere Details zur geplanten Umgestaltung am Platz der Luftbrücke in Tempelhof.
In einer Videokonferenz teilte es zudem die Gesamtkosten und den Baubeginn mit: Die Kosten für die Neugestaltung sollen sich auf insgesamt 15 Millionen Euro belaufen. Ende 2023 soll mit dem Bau des westlichen Bereichs begonnen werden.
Anwohner diskutierten mit: Parkplätze, Radwege, Bepflanzung, Tierschutz
In vorangegangenen Dialogwerkstätten konnten Berlinerinnen und Berliner auf die Planungen der Umgestaltungen mit einwirken. Das Planungsbüro Bruun & Möllers teilte nun mit, dass die Diskussionsrunde konkrete Vorstellungen zur Gestaltung des Platzes hervorgebracht hätte. Die Hauptthemen waren der Pflanzen- und Tierschutz, der Wegfall von Parkplätzen sowie der Ausbau von Radwegen.
Eine künftige Informationsveranstaltung ist schon in Planung. Sie soll das Gartendenkmal mit dem bekannten Luftbrückendenkmal zum Thema haben. Zudem werden der Ehrenhof und die Piazza Thema der Veranstaltung sein. Erste Details zum Umbau stellte die Stiftung bereits vor zwei Jahren vor. Damals war der Quartiersplatz zentraler Bestandteil der Umgestaltung.
Größte Veränderung soll die Platzverteilung betreffen
Das gesamte Umbauprojekt lässt sich in fünf Bereiche unterteilen, die nach und nach in Angriff genommen werden sollen: das Luftbrückendenkmal, der Ehrenhof an der Ostseite des Tempelhofer Damms, die nördliche Piazza, der südliche Quartiersplatz und die Manfred-von-Richthofen-Straße selbst.
Laut Sebastian Rübenacker, Projektmanager bei Grün Berlin, wird die größte Veränderung den nördlichen Teil des Platzes betreffen. Der Charakter einer Geschäftsstraße soll jedoch beibehalten werden.
Im Zuge des Umbaus sollen Parkplätze wegfallen
So soll der nördliche Teil der Straße eine neue Aufteilung bekommen. Es soll mehr Platz zum Flanieren und für die Außengastronomie geschaffen werden. Parkplätze werden dafür wegfallen. Lieferzonen sollen in regelmäßigen Abständen eingerichtet werden.
Die Umgestaltung wird auch Auswirkungen auf den Verkehr haben, denn nördlich sollen Radwege auf beiden Seiten entstehen. Ähnliche Verkehrskonzepte werden derzeit in der Schönhauser Allee in Prenzlauer Berg oder in der Charlottenburger Kantstraße in Angriff genommen.
Im Kreuzungsbereich der Manfred-von-Richthofen-Straße und des Tempelhofer Damms soll eine zusätzliche Verkehrsinsel gebaut werden. Zudem soll eine Dreißiger-Zone eingerichtet werden. Bäume, die notwendigerweise dem Umbau zum Opfer fallen, sollen ersetzt werden.
Platz der Luftbrücke soll mehr Aufenthaltsqualität bekommen
Das Land Berlin plant, mit der Umgestaltung einen Platz zu schaffen, an dem sich Berlinerinnen und Berliner – und natürlich auch Gäste und Touristen – gern treffen. Bislang diene der Platz der Luftbrücke aber eher als Verkehrsknoten.
Besonders der Quartiersplatz soll zukünftig zum zentralen Aufenthaltsort werden. Sitzgelegenheiten aus großen Steinen unter schattenspendenden Bäumen sollen die Menschen zum Verweilen einladen. Eine große Freifläche zum Spielen sowie ein grüner Rahmen aus Sträuchern soll geschaffen werden.
Klimaorientierte Umgestaltung eines historisch bedeutenden Stadtplatzes
Letztere sollen nicht nur einer dekorativen Funktion dienen, sondern sich auch positiv auf das Stadtklima auswirken. Zudem wird neben der ästhetischen Umgestaltung des Platzes auch viel Planung in das Regenwassermanagement investiert. Es sollen ausreichend Sickermulden angelegt und Flächen entsiegelt werden, um mehr Regenwasser aufnehmen zu können. Die Umgestaltung soll allumfassend und bürgerfreundlich werden.
Auf dem Platz vor dem Flughafenkomplex steht seit dem Jahr 1951 das Luftbrückendenkmal, welches im Berliner Volksmund auch „Hungerkralle“ oder „Hungerharke“ genannt wird. Das Denkmal erinnert an die “Berliner Luftbrücke” genannte Versorgung der Stadt Berlin durch Flugzeuge der Westalliierten von Juni 1948 bis Mai 1949.
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Viel “blumiger Text” wenig (bis keine) grafische Darstellung des Platzes, den Wegfall bzw. die Neugestaltung hätten ein oder zwei Grafiken besser deutlich gemacht, alls schöne nichtssagende bunte Bilder die überall sein könnten!
Eine schlechte Präsentation von Grün-Berlin
Rainer Wojtenek