Große Pläne für den Berliner Südosten: Der Senat will den Bau einer neuen S-Bahnlinie vorantreiben, die auf einer Länge von rund 12,5 Kilometern zwischen Springpfuhl und dem Grünauer Kreuz fahren soll. Damit soll der östliche Berliner Schienenaußenring enorm gestärkt werden.
© Fotos: depositphotos.com
Text: Björn Leffler
Im Berliner Südosten sollen in den kommenden Jahren mehrere große Infrastrukturprojekte angestoßen werden. Kürzlich berichteten wir über den geplanten Bau der Schnellstraße “Tangentialverbindung Ost”, der rund 400 Millionen Euro kosten soll – mindestens.
Das Projekt soll unter anderem die notorisch überlasteten Straßen rund um die Altstadt Köpenick und den im Umbau befindlichen Bahnhof Köpenick entlasten. Das dortige Verkehrschaos ist nach Meinung vieler Verkehrsexperten auch auf eine fehlende Entlastung durch die sogenannte “TVO” zurückzuführen.
Der Berliner Senat plant eine neue S-Bahn-Linie im Berliner Südosten
Ergänzend dazu plant der Berliner Senat nun den Bau einer neuen, rund 12,5 Kilometer langen S-Bahnlinie zwischen dem S-Bahnhof Springpfuhl und dem Grünauer Kreuz, wie Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) kürzlich mitteilte.
Das Vorhaben begründete Schreiner wie folgt: “Diese Entscheidung bringt uns in den Planungen des östlichen Berliner Schienenaußenrings endlich ein erhebliches Stück voran. Die neue S-Bahn-Verbindung wird dem gesamten Südosten attraktive neue Anbindungen bieten und mit neuen Bahnhöfen auch die Stadtteile Marzahn, Biesdorf, Adlershof und Köpenick sinnvoll miteinander verbinden. Damit schaffen wir für den Norden und Osten Berlins langfristig sogar eine weitere S-Bahn-Anbindung zum BER.”
S-Bahn soll Verkehrsprobleme im Berliner Südosten abfedern
Der Senat ist sich laut einer offiziellen Pressemitteilung darüber einig, dass die Verlängerung der S-Bahn eine effektivere Wirkung für die Fahrgäste erziele als eine Regionalverkehrsverbindung. Die S-Bahn sei mit ihrer engen Taktdichte und der Anzahl der Haltestellen am besten geeignet, die verkehrlichen Anforderungen auf dem östlichen Berliner Eisenbahnaußenring zu erfüllen, heißt es.
Der Systementscheid, also die Entscheidung für die S-Bahn als geeignetes Verkehrssystem, ist das Ergebnis fachlicher Bewertungen verschiedener Kriterien gemäß einer für Berlin einheitlichen Methodik sowie umfangreicher Grundlagenuntersuchungen.
S-Bahn soll bereits bestehende Eisenbahn-Infrastruktur nutzen
Der Fokus der weiteren Planungen liegt also auf der S-Bahn. Gegenüber dem RBB äußerte sich die Senatsverkehrsverwaltung wie folgt: “Züge des Regionalverkehrs nutzen diese Strecke bereits; mit der nunmehr beschlossenen Variante würde neben dieser bestehenden Eisenbahnstrecke eine weitere Infrastruktur für die S-Bahn errichtet werden.”
Die neuen Stationen sollen entlang der bestehenden Infrastruktur an folgenden Standorten errichtet werden: Dörpfeldstraße, An der Wuhlheide, Wuhlheider Kreuz, Karlshorst Nord und Biesdorf Süd. Diese fünf Bahnhöfe sind bereits im Flächennutzungsplan des Landes Berlin verzeichnet.
S-Bahn-Projekt: Zunächst wird eine Kosten-Nutzen-Analyse vorgenommen
Die Verkehrsverwaltung gab allerdings zu Bedenken, dass im Rahmen weiterer Planungen noch Änderungen möglich sind. Die Trassenführung der neuen S-Bahn berücksichtigt auch die “TVO”, wie Verkehrssenatorin Schreiner betonte. Das Ziel sei es nun, die Planungen zügig voranzutreiben.
Nach Angaben von Schreiner sind zunächst eine Kosten-Nutzen-Untersuchung und eine sogenannte Fahrplanrobustheitsprüfung geplant. Anschließend werden weitere Schritte unternommen, darunter ein Planfeststellungsverfahren.
Das Verkehrsprojekt soll rund 1,4 Milliarden Euro kosten
Insgesamt wird es voraussichtlich etwa zehn Jahre bis zum Baubeginn dauern. Die Senatsverkehrsverwaltung wollte derzeit noch keinen Termin für einen möglichen Baustart nennen, da es derzeit noch zu viele Variablen in der Projektplanung gebe.
Laut Schreiner wird durch die neue S-Bahn perspektivisch auch die Verbindung zum Flughafen BER verbessert. Es sind verschiedene Umsteigepunkte zu bestehenden S-Bahn-Linien, zur U5 und zu zwei Tramlinien geplant. Die geschätzten Kosten für die 12 Kilometer S-Bahn-Strecke belaufen sich nach derzeitigen Schätzungen auf etwa 1,4 Milliarden Euro, für die eine Förderung vom Bund in Höhe von 75 Prozent beantragt werden soll.
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Quellen: RBB, Verkehrsinformationszentrale, Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt
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