Am Potsdamer Platz läuft die Umgestaltung des einstigen Sony Centers, welches nun unter neuem Namen firmiert, auf Hochtouren. So soll das Ensemble deutlich grüner gestaltet und ein neuer Boden aus Natursteinpflaster verlegt werden. Künftig wird es zudem eine Vielzahl neuer gastronomischer Angebote geben. 

Das einstige Sony Center, jetzt Center am Potsdamer Platz, präsentiert sich derzeit als große Baustelle. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN

Text und Fotos: Björn Leffler

 

Eine der Architekturikonen der Berliner Nachwendezeit wird derzeit umfassend umgebaut und modernisiert. Die Rede ist vom Sony Center am Potsdamer Platz in Berlin-Mitte, direkt am Tiergarten gelegen.

Wobei die Bezeichnung Sony Center seit dem 1. April formal nicht mehr zutreffend ist, denn der Gebäudekomplex hat einen neuen Namen erhalten. Aus dem Sony Center wurde das Center am Potsdamer Platz.

Aus dem Sony Center wurde das Center am Potsdamer Platz – vorerst

Da dieser Name den Berlinerinnen und Berlinern vermutlich eher schwer über die Lippen gehen wird, ist es wohl positiv zu bewerten, dass es sich bei der Bezeichnung lediglich um eine Übergangslösung handeln soll.

Sobald die Arbeiten im einstigen Sony Center abgeschlossen sind – das soll im kommenden Jahr der Fall sein – wird es auch einen neuen Namen für das Ensemble geben. Der Grund für die vorläufige Umbenennung sind nach Angaben der Eigentümer die Namensrechte.

Neuer Name soll sich stark am künftigen Nutzungskonzept orientieren

Bis zuletzt bestand eine Kooperation mit dem Unternehmen Sony, die zum 31. März 2023 auslief. Der neue Name soll sich jedenfalls stark am zukünftigen Nutzungskonzept orientieren. Die Eigentümer, die Oxford Properties Group und Norges Bank Investment Management, streben dabei aller Voraussicht nach eine kulinarisch orientierte Bezeichnung an.

Denn der Charakter des ehemaligen Sony Centers soll sich grundlegend ändern. Künftig soll vor allem das Areal unter der spektakulären Dachkonstruktion an eine Plaza erinnern. Dafür werden derzeit umfangreiche Umbau- und Modernisierungsarbeiten vorgenommen.

Ein Großteil der Investition fließt in neue gastronomische Angebote

Ein Großteil der 200 Millionen Euro, welche die Eigentümer in den Umbau des Centers investieren, fließt derzeit in die Umgestaltung des ehemaligen Cinestar-Kinokomplexes. Dort soll unter anderen mit der Street-Food-Organisation Kerb eine zweistöckige „Food Hall“ entstehen, die künftig mit dem erst kürzlich fertiggestellten “Food Hub” Manifesto, untergebracht im direkt benachbarten Center The Playce, konkurrieren wird.

Auf der Fläche im neuen Center am Potsdamer Platz sollen ab 2024 zwölf Vertreter der unabhängigen Berliner Gastronomie-Szene einziehen. Zudem sollen im ehemaligen Kino noch vier Bars untergebracht werden.

Es wird aber noch weitere gastronomische Angebote im runderneuerten Sony Center geben. Bereits im Sommer 2023 soll eine Filiale der britischen Marke Pret A Manger am Haupteingang des Centers an der Potsdamer Straße eröffnen. Auch das derzeit geschlossene Restaurant Corroboree soll im Frühjahr 2024 wiedereröffnet werden.

Im Sony Center soll Bodenbelag aus Natursteinen verlegt werden

Neben neuen Restaurants soll aber auch das Erscheinungsbild des Sony Centers überarbeitet werden. So soll der Bodenbelag aus Naturstein gestaltet werden, die heute noch verlegten Metallplatten sollen weichen.

Zudem soll es unter dem Zeltdach künftig deutlich grüner werden, Bäume und Pflanzeninseln sollen angelegt werden. Zusätzlich soll es neue und begrünte Sitzinseln geben, so dass dieser Bereich den Charakter einer Plaza erhält.

Die Innen- und Außenbereiche sollen begrünt werden

Auch der Außenbereich soll mit Begrünungen und Fahrradstellplätzen aufgewertet werden. Weitere Stellplätze soll es zudem ab 2024 in einer Fahrradgarage mit 280 Stellplätzen geben, darunter auch für E-Bikes und Lastenräder. In rund eineinhalb Jahren wird sich das einstige Sony Center also vollkommen neu und anders präsentieren – dann auch unter neuem Namen.

Mit dem mittlerweile abgeschlossenen Umbau der einstigen “Potsdamer Platz Arkaden”, der Neugestaltung der Außenbereiche und der Modernisierung des Sony Center-Gebäudekomplexes wird in den kommenden Jahren mehr als eine halbe Milliarde Euro in den Standort Potsdamer Platz investiert.

Potsdamer Platz und Leipziger Platz – Einhundert Jahre bewegte Geschichte

Der Potsdamer Platz galt Mitte der 1990er Jahre als größte und komplexeste Baustelle Europas. Der Geist der Zeit war eindeutig: Im Berlin jener Jahre standen die Zeichen auf Aufbruch, und der neu entstehende Potsdamer Platz war das eindrucksvollste Symbol dafür.

Die neu errichteten, modernen Gebäude, Straßen und Stadtplätze bilden heute ein beliebtes aber auch umstrittenes Arbeits-, Wohn-, Einkaufs- und Unterhaltungsviertel. Gut 20 Jahre nach seiner Wiedereröffnung steht dem Quartier nun eine Generalüberholung bevor. Man ist gemeint zu sagen: “Was auch sonst?”

Denn Potsdamer und Leipziger Platz haben eine bewegte Geschichte hinter sich. Im Vergleich mit den vergangenen 100 Jahren, in denen die Weltgeschichte wie eine Dampfwalze über und durch diese zentrale Stadtlandschaft gerollt ist, ist die anstehende Modernisierung wohl eher als städtebauliche Fußnote zu verstehen.

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© Foto: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN

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Quellen: Berliner Morgenpost, Oxford Properties Group, Norges Bank Investment Management

 

 

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