Rund um das Berliner Ostkreuz, den Ostbahnhof und die Rummelsburger Bucht werden derzeit zahlreiche Büro- und Gewerbeprojekte geplant oder umgesetzt. Fraglich ist nur: Wird so viel Bürofläche überhaupt gebraucht?
Gestern berichteten wir über das kürzlich bekannt gewordene Neubauprojekt “AXIS Offices” am Ostkreuz. Es reiht sich ein in eine Vielzahl ambitionierter Projekte, die hier umgesetzt werden.
Die große Frage die sich – vor allem vor dem Hintergrund der anhaltenden Corona-Epidemie und dem verstärkten Trend zum Arbeiten im Home Office – stellt, ist: Wird hier möglicherweise zu viel Bürofläche geschaffen, für die es in den kommenden Jahren nicht genügend Interessenten gibt?
Es ist eine Diskussion, die es derzeit nicht nur in Berlin, sondern in Metropolen weltweit gibt – mit derzeit völlig offenem Ausgang. Wir geben in diesem Artikel einen kurzen Überblick über das, was allein im Stadtraum zwischen Rummelsburger Bucht, Ostkreuz, Warschauer Straße und Ostbahnhof geplant ist oder schon umgesetzt wurde.
Aufgrund der hohen Anzahl an Projekten handelt es sich lediglich um eine Auswahl.
Ostkreuz Campus
Zwischen Mediaspree, Rummelsburger Bucht und Ostkreuz entsteht das ambitionierte Büro- und Gewerbeprojekt “Ostkreuz Campus”. Entwickelt wird das Projekt durch den Projektentwickler PANDION.
Der zukünftige 12.400 Quadratmeter große Campus soll aus drei individuell gestalteten Gebäuden bestehen, die aber dennoch eine funktionale und gestalterische Einheit bilden sollen: das PANDION ZINC, das PANDION POLLUX und ein drittes Gebäude, welches aktuell noch in der Planung ist.
© Grafiken: Pandion AG
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B:Hub
Die Ausmaße des Neubaus an der Kynaststraße direkt an der Rummelsburger Bucht sind beeindruckend: Beinahe 300 Meter lang und bis zu 11 Stockwerke hoch wird das Büro- und Gewerbegebäude in Lichtenberg werden. Dabei entsteht eine Bürofläche von annähernd 50.000 Quadratmetern.
© Foto: Björn Leffler
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AXIS Offices
Noch in diesem Jahr ist Baubeginn für ein Projekt, welches die Streletzki-Gruppe bis 2024 errichten will. Der Name des Bauvorhabens ist “AXIS Offices”. Das Gebäude soll auf einem Grünstück an der äußersten Grenze des Bezirks Lichtenberg entstehen und wird sich somit im Einzugsgebiet der Rummelsburger Bucht sowie des benachbarten Stadtteils Friedrichshain befinden.
Der Entwurf für das Gebäude stammt aus der Feder der Architekturbüros Maske + Suhren, die in ihrer Formsprache auf klare Formen, Glas und gerundete Ecken setzen. Dominantes Element der Fassadengestaltung wird der Baustoff Travertin sein, ein heller Kalkstein mit offenporiger Struktur.
© Grafiken: Streletzki Gruppe
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Signa am Ostbahnhof
Das 1979 eröffnete Kaufhof-Gebäude an der nördlichen Seite des Ostbahnhofs ist in den vergangenen vier Jahren zu einem Bürogebäude umgebaut worden. Das von der Signa-Gruppe verantwortete Projekt begann Mitte 2017 und wurde in diesem Frühjahr abgeschlossen, ein halbes Jahr später als ursprünglich geplant.
Das einstige Warenhaus ist in seiner jetzigen Form nicht mehr wiederzuerkennen. Die Kosten für den spektakulären Umbau belaufen sich auf 100 Millionen Euro. Ankermieter im Gebäude wird das Unternehmen Zalando werden, welches bereits mehrere Bürogebäude im Mercedes-Benz-Quartier nutzt.
© Fotos: Björn Leffler
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Julius-Pintsch-Gebäude
An der Andreasstraße 73 wird ein historisches, fünfgeschossiges Fabrikgebäude umgebaut und modernisiert. Das architektonisch imposante, denkmalgeschützte Gebäude ist typisch für die Berliner Industriearchitektur des 19. Jahrhunderts.
Hier hatte die Berliner Firma Julius Pintsch ihren Geschäftssitz und ebenfalls ihre zentrale Produktionsstätte. Der Familienbetrieb lieferte unter anderem die Gasbeleuchtung für Eisenbahnen und Lokomotiven und konnte so von einem kleinen Familienbetrieb zu einem bedeutenden, deutschen Industrieunternehmen aufsteigen.
Nach jahrzehntelangem Leerstand wird das Gebäude derzeit umgebaut und umfassend modernisiert. Das historische Gebäude wird in ein Büro- und Geschäftshaus umgewandelt.
© Foto: Björn Leffler
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Am Postbahnhof
Am Postbahnhof wird ein Unternehmenscampus auf dem Areal des historischen Postbahnhof realisiert. Die historischen, unter Denkmalschutz stehenden Teile des Areals werden aufwändig in das Gesamtkonzept integriert.
Insgesamt soll eine Bruttogeschossfläche von knapp 25.000 Quadratmetern entstehen. Büroflächen und Arbeitsräume, Gastronomieangebote, dazu mehrere Dachterrassen auf verschiedenen Ebenen sowie eine Tiefgarage werden Teil des Projekts sein. Zudem sollen ausreichend Fahrradstellplätze geschaffen werden. Auch Fitness- und Umkleideräume soll es in den neuen Räumlichkeiten geben.
© Grafiken: eqviva Projektbetreuung GmbH & Co. KG / xoio GmbH
Einen ausführlichen Artikel zum Projekt veröffentlichen wir in den kommenden Tagen auf ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN.
Revalution
Die atrium development group plant, an der Revaler Straße Ecke Modersohnstraße ein Büro- und Geschäftgebäude zu errichten.
Auf insgesamt sechs Etagen sollen hier 14.500 Quadratmeter Bruttogeschossfläche entstehen. Mit der Entwicklung einer der letzten nicht erschlossenen Teilflächen entlang der Bahntrassen schließt das Bauvorhaben an die städtebaulichen Neuordnung des Gewerbestandorts der Revaler Straße zwischen Modersohnstraße und Ostkreuz an.
Das Grundstück, auf dem das Gebäude entstehen soll, hat eine Größe von 3.000 Quadratmetern. Die zukünftigen Mieter der Immobilie profitieren von der Nähe zu den Bahnhöfen Warschauer Straße und Ostkreuz, mit Anschluss an die Ringbahn, die Stadtbahn sowie den Regionalverkehr.
© Grafik: atrium development group
RFR Development Stralauer Allee
Das Unternehmen RFR Development plant auf dem Grundstück Stralauer Allee 15-16, in unmittelbarer Nähe zur Elsenbrücke und dem benachbarten Wohnprojekt “WAVE” den Neubau eines Bürokomplexes, der das letzte noch unbebaute Hafengrundstück an dieser Stelle schließen würde.
Auf dem rund 13.000 Quadratmeter großen Grundstück sollen Büroflächen mit einer Nutzfläche von insgesamt gut 32.000 Quadratmetern entstehen. Direkt angrenzend wird jedoch der Neubau der Elsenbrücke umgesetzt, was zu möglichen Behinderungen beider Bauprojekte führen könnte.
© Grafik: RFR Development
Einen ausführlichen Artikel zum Projekt veröffentlichen wir in den kommenden Tagen auf ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN.
Bürohochhaus Stream
Die Signa-Gruppe baut unweit der Warschauer Brücke das Bürohochhaus “Stream”. Das Hochhaus ergänzt das Ensemble rund um die Mercedes Benz Arena und füllt eines der letzten Grundstücke, die dort noch nicht fertig bebaut sind.
Die kantige, dynamische Architektur des zukünftigen Gebäudes hat für viel Aufmerksamkeit gesorgt. 24 Stockwerke soll der Büroturm nach Fertigstellung umfassen. Das Gebäude wird dann 90 Meter hoch sein und auf etwa 50.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche Platz für 2.500 Arbeitsplätze bieten.
© Fotos: Celine Hellriegel
Einen ausführlichen Artikel zum Projekt haben wir bereits im April 2020 veröffentlicht.
EDGE East Side
An der Warschauer Straße realisiert der Projektentwickler EDGE bis 2023 das 140-Meter-Hochhaus „EDGE East Side Berlin“. Der Ankermieter wird das US-Unternehmen Amazon, weshalb der Neubau auch unter dem Beinamen „Amazon-Tower“ bekannt ist.
Der Entwurf für das Hochhaus stammt von den Architekten der Bjarke Ingels Group (BIG). Die Pläne sehen eine Geschossfläche von 80.500 Quadratmetern vor. Mittlerweile wurde die Tiefbauphase beendet, die ersten Stockwerke des zukünftigen Hochhauses werden derzeit errichtet.
© Fotos: Celine Hellriegel
Einen ausführlichen Artikel zum Projekt veröffentlichen wir in den kommenden Wochen auf ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN.
Weitere Projekte in Friedrichshain-Kreuzberg findet Ihr hier.
Noch mehr Bauvorhaben in Lichtenberg könnt Ihr hier finden.
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