Trotz zahlreicher Großbauprojekte für Büroflächen, die in den vergangenen Jahren in Berlin umgesetzt wurden oder noch umgesetzt werden, scheint eine Sättigung der Nachfrage in der Hauptstadtregion bislang nicht einzutreten. Wir haben zehn Gewerbeprojekte für Euch zusammengefasst.

Eines von zahlreichen Gewerbeprojekten in Berlin: Das Bauvorhaben “Wriezener Karree” am Ostbahnhof in Friedrichshain.

© Visualisierung: Graft Architekten

 

Wir haben im vergangenen Jahr über zahlreiche Büroneubauprojekte berichtet, die vor allem im Innenstadtbereich der Hauptstadt errichtet werden oder geplant sind, aber auch in den Bezirken außerhalb des S-Bahnrings entstehen.

Bei der permanent vorherrschenden Wohnungsnot, die der Berliner Senat derzeit unter Federführung von Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel in Kooperation mit der Wohnungswirtschaft und den Sozialverbänden zu lindern versucht, wirkt die Errichtung immer neuer Büroflächen auf viele Bewohnerinnen und Bewohner oft befremdlich.

Die Nachfrage nach Büroflächen im Stadtzentrum ist ungebrochen hoch

Hinzu kommt die Tatsache, dass durch die noch immer nicht überwundene Corona-Pandemie die Zahl der Menschen, die zu Hause statt im Büro arbeiten, signifikant angestiegen ist. Nicht wenige Immobilienexperten hatten daher einen deutlichen Rückgang der Nachfrage nach Büroflächen erwartet.

Dass dies offenbar nicht uneingeschränkt der Fall ist, zeigt der aktuelle Büromarktbericht des Immobilienunternehmens Savills, über den wir bereits im Februar berichtet haben. Wie aus dessen Jahresbericht 2021 hervorgeht, wurden im vergangenen Jahr insgesamt 852.300 Quadratmeter Bürofläche in der Hauptstadt neu vermietet – knapp 15 Prozent mehr als im Jahr 2020.

Vor allem Büroflächen in der Berliner Innenstadt erfreuen sich demnach weiterhin einer hohen Nachfrage und garantieren daher attraktive Mieterlöse für die Immobilienentwickler.

Wir haben zehn Gewerbeprojekte für Euch zusammengefasst. Viel Spaß beim Lesen!

Am Postbahnhof entsteht ein Campus auf dem historischen Bahngelände

In Friedrichshain wird ein Unternehmenscampus auf dem Areal des historischen Postbahnhofs realisiert. Die historischen, unter Denkmalschutz stehenden Teile des Areals, werden kreativ in das Gesamtkonzept integriert. Mittlerweile befindet sich das Projekt im Hochbau.

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“Shed” und “Hohe Neun”: Gastronomie, Gewerbe und Bildung in Neukölln

Am Neuköllner Schifffahrtskanal entsteht ein Campus aus drei neuen Gebäuden, in denen Flächen für Gastronomie, Gewerbe und Bildung geschaffen werden. Umgesetzt wird das Projekt von der Klingsöhr Unternehmensgruppe und der Dereco GmbH. Für den unüblichen Projekttitel “Shed” stand das Sheddach eines der Gebäude Pate. Diese Konstruktion, auch Sägezahndach genannt, lässt natürliches, blendfreies Licht aus Norden einfallen und ist typisch für ältere Industriegebäude.

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Neuerfindung: Am Ostbahnhof entsteht das “Wriezener Karree”

Auf dem Gelände des einstigen Wriezener Bahnhofs wird in den kommenden Jahren ein neues Büro-, Gewerbe- und Freizeitquartier entstehen. Das “Wriezener Karree”, wie das Projekt betitelt ist, soll der erste Block der Entwicklung des Areals sein, weitere sollen folgen. Diesem Initialprojekt fällt also eine entscheidende, identitätsstiftende Rolle zu und wird für die weitere Ausgestaltung des Viertels maßgeblich sein.

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Schmargendorf: Gewerbeprojekt “GoWest” entsteht auf Reemtsma-Areal

Im Berliner Stadtteil Schmargendorf im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf entsteht mit dem Projekt „GoWest“ das größte Gewerbehöfequartier Berlins. Rund eine Milliarde Euro wird in das Bauvorhaben investiert, das auf einem knapp acht Hektar großen Gelände entsteht.

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Tiergarten: An der Urania entsteht bis 2025 ein Wohn- und Büroprojekt

An der Grenze zwischen Tiergarten und Schöneberg entsteht unweit der Urania ein Büro- und Wohngebäude, welches von der “Jahr Gruppe” und dem Projektentwickler “Hamburg Team” realisiert wird. Auf dem Grundstück stand zuvor das seit Jahren leer stehende “Pressehaus Constanze”. Das Projekt bildet den Auftakt für die Umgestaltung aller vier Eckgrundstücke des Kreuzungsbereiches.

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Lernen, Wohnen, Arbeiten: Am Holzmarkt entsteht das “Wieweil”

Ein hart umkämpftes Stadtentwicklungsprojekt wird nun doch noch umgesetzt, wenn auch in veränderter Form: Am Holzmarkt in Berlin-Friedrichshain entwickeln WBM und die Kilian Immobiliengruppe das innovativ angelegte Projekt “WIEWEIL”. Zahlreiche Projekte, Vereine, Organisationen und Unternehmen, die sich mit dem weiten Feld des Wissens und der Wissensvermittlung beschäftigen, sollen hier einen zentralen Platz in Berlin finden. Zusätzlich sollen rund 250 bezahlbare Wohnplätze für Studierende und Auszubildende entstehen.

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“Kalle Neukölln”: Neuerfindung eines ehemaligen Kaufhauses

An der Karl-Marx-Straße in Neukölln wird ein 1970 errichtetes, ehemaliges Kaufhaus umgebaut und mit einem vollkommen neuen, innovativen Nutzungskonzept ausgestattet. Vom ursprünglichen Charakter des Gebäudes als Kaufhaus und Parkgarage  wird dabei nur wenig übrigbleiben, die Gebäudestruktur wird jedoch erhalten und anders genutzt werden. Insgesamt werden rund 40.000 Quadratmeter Nutzfläche entstehen. 26.000 davon sollen für Büroflächen zur Verfügung stehen, weitere 4.000 für Einzelhandel und 6.000 Quadratmeter für Gastronomie.

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Prenzlauer Berg: Medizin-Campus auf dem Gelände der Bötzow-Brauerei

Auf dem Gelände der ehemaligen, historischen Bötzow-Brauerei in Prenzlauer Berg finden umfangreiche Bauarbeiten statt. Die Errichtung des Medizin- und Gewerbestandorts “Bötzow Campus” schreitet voran, auch wenn das Bauprojekt aufgrund der geltenden Denkmalschutz-Bestimmungen nicht einfach ist. Entstehen soll auf dem Gelände ein Medizin-Campus, der vorwiegend vom Prothesenhersteller Ottobock genutzt werden soll. Neben Büro- und Therapieflächen sowie hochmodernen Produktionsbereichen soll es auf dem zukünftigen Campus viele öffentliche Bereiche wie Cafés, Restaurants und frei zugängliche Stadtplätze geben.

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Umbau des Gasometers in Schöneberg: Büro- und Kongresszentrum entsteht

Der Gasometer soll zu einem Bürogebäude mit Kongresszentrum aus- und umgebaut werden. Das Gebäude, welches in die bestehende Konstruktion hinein gebaut werden soll, wird ebenfalls kreisrund sein, aber einen “Restpektabstand” von einem Meter zur historischen Konstruktion einhalten. Und es soll bereits einen Hauptmieter für das zukünftige Bürogebäude geben: Die Deutsche Bahn plant, in das zukünftige Gebäude einzuziehen. Der vom Landesdenkmalamt kritisch gesehene Umbau wurde vom Bezirk im Juni 2021 bewilligt, das Projekt ist bereits im Bau.

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In Reinickendorf entsteht der Neubau des “Märkischen Quartiers”

Bereits 2022 sollen erste Bereiche des Großprojekts “Märkisches Quartier” im Berliner Bezirk Reinickendorf fertiggestellt werden. Das Bauvorhaben mit einem Investitionsvolumen von rund 200 Millionen Euro soll dem „Märkischen Zentrum“, einer Einkaufspassage im Kern des Märkischen Viertels, bis 2023 ein neues, attraktives Gesicht geben.

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2 Comments

  1. Karlheinz Guthe 21. April 2022 at 14:54 - Reply

    Angesichts der fast ausschließlich aus Flachdachklotzkistenbebauung bestehenden Beispiele, welche immer wieder von “Entwicklungsstadt Berlin” angepriesen werden, müsste es verkürzt auf den zentralen Punkt, gebauter derzeit vorherrschender dogmatischer Planungsideologie gebracht, dagegen, im Sinne einer Sprichwort-Antithese, viel zutreffender heißen, “willst Du Deine Stadt verwüsten, dann klotz` hin Kisten, Kisten, nichts als Kisten!”

  2. […] zahlreicher Großbauprojekte für Büroflächen, die in den vergangenen Jahren umgesetzt wurden oder noch umgesetzt werden, scheint eine Sättigung […]

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