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Schmargendorf: Gewerbeprojekt “Go West” entsteht auf Reemtsma-Areal

Im Berliner Stadtteil Schmargendorf im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf entsteht mit dem Projekt „GoWest“ das größte Gewerbehöfequartier Berlins. Rund eine Milliarde Euro wird in das Bauvorhaben investiert, das auf einem knapp acht Hektar großen Gelände entsteht.

Es wird gebaggert und geräumt: Auf dem ehemaligen Reemtsma-Areal soll das Gewerbequartier “GoWest” entstehen.

© Visualisierung: DIE WOHNKOMPANIE Berlin GmbH & Co. KG

 

Es ist ein Projekt mit beeindruckenden Ausmaßen, welches im Südwesten Berlins, an der Schmargendorfer Forckenbeckstraße, geplant ist. Auf einer Fläche, die größer ist als der Potsdamer Platz, entsteht seit dem Frühjahr 2019 ein raumgreifendes Gewerbeprojekt mit dem Namen „GoWest“.

Das Unternehmen DIE WOHNKOMPANIE Berlin GmbH & Co. KG, die das Projekt verantwortet, erwarb die ehemalige Reemtsma-Zigarettenfabrik vor einigen Jahren und entwickelte ein vollkommen neues Nutzungskonzept für das riesige Areal.

Auf dem Areal wurden bis 2012 rund 16 Milliarden Zigaretten jährlich produziert

Die Projektplanung sieht die Sanierung und Modernisierung eines Teils der bestehenden Gebäude vor, der Großteil der alten Industrie- und Fertigungsanlagen wird jedoch abgerissen und durch Neubauten ersetzt. Die meisten der dort befindlichen Gebäude waren in den 1950er und 1960er Jahren errichtet worden. Vor deren Schließung vor rund zehn Jahren wurden dort jährlich 16 Milliarden Zigaretten produziert.

Die Zukunft wird vollkommen anders aussehen: Die Fertigstellung des Gewerbequartiers soll nach aktuellem Planungsstand bis zum Jahr 2025 erfolgen, das Areal soll anschließend vielfältig genutzt werden. Neben Büros sind Gewerbeflächen für Dienstleister und das Handwerk vorgesehen. Cafés und Restaurants sind genauso geplant wie ein bis zwei Hotels und möglicherweise auch ein Kino sowie ein Theater.

Eine gemischte Nutzung für das zukünftige Gewerbequartier ist geplant

Die architektonische Konzeption für das Quartier wird von den Berliner Architekten Christoph Kohl Stadtplaner Architekten GmbH geliefert. Ihre Planungen beinhalten als Herzstück des zukünftigen Geländes einen Campus-Platz, auf dem zukünftig auch Märkte stattfinden können.

Auf den Dächern der Gebäude ist eine Gärtnerei geplant. Auf mindestens 15.000 Quadratmeter Dachfläche sollen etwa Salate und Gemüse angebaut werden. Für die Bewässerung der Pflanzen soll das Regenwasser auf den Dächern aufgefangen werden. Gleichzeitig soll dieses Wasser zur Kühlung der Gebäude im Sommer verwendet werden.

13 neue Gebäude sollen errichtet werden

Insgesamt sollen auf dem knapp acht Hektar großen Grundstück 13 Gebäudeeinheiten entstehen. Derzeit laufen auf der Baustelle die Tiefbauarbeiten. Diese spielen beim Projekt eine besondere Rolle, denn das gesamte Areal zwischen der Mecklenburgischen Straße im Süden und der Forckenbeckstraße im Norden soll unterirdisch erschlossen werden.

Der gesamte Auto- und Lieferverkehr für das Quartier soll unter der Erde durchgeleitet werden. Zudem sind mehrere Tiefgaragen und Abstellflächen für Fahrräder vorgesehen. Denn oberirdisch sollen ausschließlich Radfahrende, Fußgänger und Rettungsfahrzeuge auf dem Gelände unterwegs sein.

Angrenzende Wohnprojekte sind geplant oder werden bereits umgesetzt

Wohnungen sind auf dem Gelände nicht vorgesehen, was durchaus nachvollziehbar ist, da in unmittelbarer Nachbarschaft zum zukünftigen “GoWest” derzeit das Wohnungsprojekt “Maximilians Quartier” mit knapp 1.000 Miet- und Eigentumswohnungen entsteht.

Zudem wird noch immer darüber diskutiert, ob am westlichen Ende der Forckenbeckstraße das vom Berliner Architekturbüro Deluse Architects vorgeschlagene Wohnungsbauprojekt umgesetzt wird, welches über dem dortigen Regenrückhaltebecken an der Kreuzkirche, unweit des Hohenzollerndamms, realisiert werden könnte.

Das Gesicht der Forckenbeckstraße wird also in wenigen Jahren ein völlig anderes sein. Im Vergleich mit der Bebauung, die sich bis vor kurzem noch auf dem ehemaligen Reemtsma-Areal befunden hat, kann die Neuentwicklung nur ein positives Signal für den Gewerbestandort Schmargendorf sein.

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