Am Neuköllner Schifffahrtskanal entsteht ein Campus aus drei neuen Gebäuden, in denen Flächen für Gastronomie, Gewerbe und Bildung geschaffen werden. Umgesetzt wird das Projekt von der Klingsöhr Unternehmensgruppe und der Dereco GmbH.
© Visualisierungen: Klingsöhr Unternehmensgruppe
Gegenüber vom Estrel-Hotel, zwischen S-Bahn-Ring und dem Neuköllner Schifffahrtskanal, realisieren die Klingsöhr Unternehmensgruppe und die Dereco GmbH zwei Neubauprojekte mit den Namen “Shed” und “Hohe Neun”.
Für den unüblichen Projekttitel “Shed” stand das Sheddach eines der Gebäude Pate. Diese Konstruktion, auch Sägezahndach genannt, lässt natürliches, blendfreies Licht aus Norden einfallen und ist typisch für ältere Industriegebäude und Fabriken.
“Shed”: 35.000 Quadratmeter Nutzfläche entstehen
Im Rahmen dieses Projekts entstehen auf einem knapp 16.000 Quadratmeter großen Areal gegenüber vom Estrel Convention Center insgesamt rund 35.000 Quadratmeter für eine gemischte Nutzung. Flächen für Büros, Labore, emissionsarme Produktion oder Start-ups sind hier geplant. Als einer der ersten Mieter stand bereits im März 2021 die SRH-Fachhochschule Berlin fest (“SRH” steht für “Stiftung Rehabilitation Heidelberg”).
Neben mehreren neu entstehenden Gebäuden werden auf dem Areal auch historische Gebäude saniert und für eine neue Nutzung ertüchtigt. Dazu gehört der Umbau der Grießmühle, einer alten Nudelfabrik, in der bis Anfang 2020 noch Technopartys gefeiert wurden.
Der Techno-Club “Griessmühle” musste für das Projekt weichen
Der populäre Club “Griessmühle”, der mehrere Jahre auf dem Gelände in Neukölln beheimatet war, hat im “Revier Südost”, auf dem Gelände der historischen Bärenquell Brauerei in Niederschöneweide, eine neue Bleibe gefunden. In der alten Nudelfabrik in Neukölln soll zukünftig hingegen ein hochwertiges Gastronomieangebot mit Uferterrasse entstehen.
Der zukünftige Ankermieter, die oben erwähnt SRH-Fachhochschule wird insgesamt 13.000 Quadratmeter beziehen. Rund 3.500 Studentinnen und Studenten werden zukünftig auf dem Campus tätig sein. Ab August 2023 soll der Lehrbetrieb auf dem Campus beginnen. Das Angebot der Hochschule umfasst Fächer wie Design, Informationstechnik, Medien, Management und Kommunikation.
Projekt “Hohe Neun”: 11.000 Quadratmeter Gewerbeflächen auf elf Etagen
In unmittelbarer Nähe zum “Shed” entsteht das zweite Gewerbeprojekt “Hohe Neun”, über das wir bereits im Dezember 2021 berichteten. Auch dieses Projekt wird von der Klingsöhr Unternehmengsruppe entwickelt.
Auf elf Etagen entstehen hier insgesamt rund 11.000 Quadratmeter Nutzfläche. Bei einer Deckenhöhe von 3,50 Metern sollen die zukünftigen Mieter luftige und geräumige Büroflächen vorfinden und flexibel gestalten können.
Trotz der dominanten Backsteinfassade des Neubaus, der bis Anfang 2023 fertig sein soll, soll das Gebäude durch große Fensterflächen mit natürlichem Licht versorgt werden. Zudem sollen auf drei der elf Etagen geräumige Terrassenflächen entstehen. Das gesamte Gebäude soll zudem komplett barrierefrei werden.
Der Uferweg soll öffentlich bleiben und wird modernisiert
Sowohl für die “Hohe Neun” als auch das Projekt “Shed” gilt: Der zukünftige Uferweg soll öffentlich zugänglich bleiben. Dies war eine Anforderung des Bezirks Neukölln, bevor die Projekte bewilligt wurden. Die Uferwege sollen im Zuge des Projekts neu gestaltet werden.
Tatsächlich ist das Projekt infrastrukturell sehr gut angebunden. Es gibt einen Autobahnanschluss direkt vor der Haustür, sowohl der Flughafen BER als auch das Berliner Stadtzentrum sind schnell zu erreichen. Darüber hinaus gibt es eine S-Bahnstation, die das Areal an den öffentlichen Nahverkehr anschließt.
In Neukölln entsteht derzeit also weit mehr als das vielbeachtete Hochhausprojekt der Estrel Gruppe. Das Areal zwischen Sonnenallee, Neuköllner Schifffahrtskanal und S-Bahntrasse wird in den kommenden Jahren ein vollkommen neues Gesicht erhalten. Für den Bezirk sind die derzeit laufenden Projekte in jedem Fall als Gewinn zu betrachten.
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