Das Jahr 2020 hatte glücklicherweise nicht nur die Corona-Krise zu bieten, sondern auch eine ganze Menge anderer Themen, die durchaus spannend und positiv zu bewerten sind.
Wir nutzen den Einstieg in das Jahr 2021 für einen kurzen Rückblick auf die Stadtentwicklungsprojekte der Hauptstadt, die in 2020 das größte Interesse erregt haben.
Unser Rückblick auf das vergangene Jahr stellt ein Highlight-Projekt pro Monat heraus. Bevor wir morgen also voll in die Themen des Jahres 2021 starten, wünschen wir Euch viel Spaß bei einem kurzen Blick zurück auf die vergangenen zwölf Monate.
Januar
Das große Bauen: Am Hauptbahnhof entsteht das Berlin der Zukunft
Das Gebiet nördlich und südlich des Hauptbahnhofs gehört – seit der Eröffnung des Bahnhofs im Sommer 2006 – zu den am rasantesten wachsenden Flächen im Stadtgebiet. Seit der größte Kreuzungsbahnhof Europas vor 13 Jahren seinen Betrieb aufgenommen hat, hat sich das Umfeld städtebaulich enorm verändert. Die vielen freien Baufelder, die noch Mitte der 2000er Jahre die Gegend dominierten, sind heute fast vollständig verschwunden.
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Februar
Anhalter Bahnhof: Rekonstruktion oder Neubau eines Exilmuseums?
Am heutigen Askanischen Platz in Berlin-Kreuzberg stand einst der Anhalter Bahnhof. Dieser Bahnhof war ein Kopfbahnhof, der auch über die Grenzen des damaligen Berlins hinaus bekannt und berühmt war. Der Bahnhof wurde im Zweiten Weltkrieg, wie so viele Gebäude, schwer beschädigt. Dennoch überstand das Gebäude die Kriegsjahre und wurde bis 1952 noch als Bahnhof genutzt.
Eine Initiative zum Wiederaufbau des Anhalter Bahnhofs plant, das Gebäude in seiner historischen Form auferstehen zu lassen. Konträr zu diesen Themen steht das Vorhaben der Stiftung “Exilmuseum Berlin”, direkt hinter der Bahnhofsruine bis 2025 ein Exilmuseum zu errichten.
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März
Landsberger Allee: Aus dem einstigen Schlachthof wird das “DSTRCT.BERLIN”
Bereits am 24. Januar berichteten wir über die umfassenden Veränderungen, die derzeit an der Landsberger Allee umgesetzt werden, vor allem auf dem Gebiet des einstigen städtischen Vieh- und Schlachthofs. Mit freundlicher Genehmigung der HB Reavis Germany GmbH können wir einige Eindrücke des zukünftigen Areals mit dem Titel “DSTRCT:Berlin” zeigen.
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April
Blick in die Zukunft: So wird das neue Viertel “Am Tacheles” aussehen
In die Kaufhaus-Ruine “Tacheles” soll die schwedische Fotogalerie Fotografiska einziehen. Zwei weitere, ebenfalls denkmalgeschützte Häuser, die direkt an der Friedrichstraße stehen, werden erhalten bleiben.
Um sie herum wird neu gebaut, und zwar im ganz großen Stil: Zehn Neubauten werden auf dem Areal errichtet, sieben hochwertige Wohnhäuser werden darunter sein. Diese werden hauptsächlich an der ruhigeren Johannisstraße errichtet. Darüber hinaus wird es drei Büro- und Geschäftshäuser geben, die an der Friedrich- und Oranienburger Straße entstehen.
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Mai
Die “Europacity”: 61 Hektar neues Berlin entstehen am Hauptbahnhof
Nördlich des Haupbahnhofs liegt eines der raumgreifendsten Entwicklungsgebiete der Hauptstadt. Das Gebiet trägt den Namen “Europacity” und liegt im Ortsteil Moabit.
Wer sich heute auf dem Areal umsieht, kann sehr schnell erkennen, dass hier nicht gekleckert, sondern geklotzt wird. Zahlreiche Bauprojekte werden parallel realisiert. Das bis vor wenigen Jahren noch durch einen Containerbahnhof und kleinteilige Logistikinfrastruktur geprägte Gelände wird heute vollkommen neu erfunden.
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Juni
In Berlins Mitte entsteht das “Forum an der Museumsinsel”
Eines der spannendsten und größten Bauprojekte der Berliner Innenstadt wächst seit mehreren Jahren zwischen Oranienburger Straße, Tucholskystraße, Monbijoupark und Museumsinsel.
Doch obwohl sich das aus zehn großteils denkmalgeschützten Gebäuden bestehende Ensemble in exponierter Lage befindet, verläuft der Wiederauf- und Neubau des Geländes unaufgeregt und wurde bislang von der Öffentlichkeit nur wenig wahrgenommen.
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Juli
Am Petriplatz entsteht das “House of One”: Ein Haus der drei Religionen
Am Petriplatz, in der historischen Mitte Berlins, entsteht eines der innovativsten und ambitioniertesten Projekte Europas, vielleicht sogar weltweit. Das “House of One” genannte Gebäude soll auf dem mittelalterlichen Gründungsort Berlins entstehen.
Das “House of One” soll der erste Sakralbau sein, in dem Juden, Christen und Muslime vereint unter einem Dach ihre Religion ausüben können.
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August
Visualisierung: Bilder des erweiterten Bundeskanzleramtes
Am 4. August berichteten wir über die geplante Erweiterung des Bundeskanzleramtes im Regierungsviertel. Nun haben wir die Möglichkeit, die Visualisierung des Bauvorhabens zu präsentieren.
Zur Verfügung gestellt wurden uns die Bilder vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR). Wie berichtet plant die Bundesregierung die bauliche Ergänzung des bestehenden Kanzleramtes.
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September
Hochhäuser am Westkreuz: Christoph Langhofs kühne Vision
Architekt Christoph Langhof ist in Berlin vor allem durch das von ihm entworfene Gebäude “Upper West” am Kurfürstendamm bekannt. Noch viel spektakulärere Pläne hat sein Architekturbüro für den Verkehrsknotenpunkt Westkreuz entworfen.
Das Areal am Funkturm, welches im Zentrum dieser Hochhausvision steht, ist ein ungemütliches Gewirr aus Verkehrswegen: A 100, Avus, Messedamm, Halenseestraße und die Schienen des S-Bahn-Ringes treffen hier aufeinander. Es gibt schönere Orte in Berlin. An dieser Stelle kann sich Langhof eine Hochhausbebauung in großem Stil vorstellen. Bis zu neun Wolkenkratzer mit einer intelligenten Mischnutzung schlägt das Büro vor.
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Oktober
Die Zukunft liegt im Norden: Die Nachnutzung des Flughafens Tegel
Sechs Monate nach Eröffnung des Flughafens BER in Schönefeld wird der Flughafen Tegel endgültig geschlossen. Nach aktuellem Planungsstand wird also ab Mai 2021 aus dem Flughafengelände im Norden Berlins eines der größten Stadtentwicklungsprojekte seit der Wiedervereinigung.
Auf dem Areal sollen in den folgenden Jahren ein Forschungs- und Industriepark für urbane Technologien (“Berlin TXL – The Urban Tech Republic”) sowie ein neues Wohnviertel (“Schumacher Quartier”) entstehen. Zudem wird ein etwa 200 Hektar großer Landschaftsraum entstehen. Mit der Entwicklung, Betreuung und Koordination dieses Stadtentwicklungsprojekts hat der Berliner Senat die Tegel Projekt GmbH beauftragt.
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November
Umbau der Komischen Oper: Wettbewerbssieger vorgestellt
Das Aachener Architekturbüro kadawittfeldarchitektur hat den Wettbewerb für eines der meistbeachteten Kulturprojekte der Hauptstadt für sich entschieden.
Die Komische Oper, zwischen Glinkastraße und Unter den Linden gelegen, soll nach den Plänen des nordrheinwestfälischen Architektenteams umgebaut und modernisiert werden, vorbehaltlich eines im Anschluss an den Wettbewerb geplanten, formalisierten Verhandlungsverfahrens unter Berücksichtigung weiterer Auswahlkriterien.
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Dezember
Der große Sprung: Stadtschloss, U5 und BER eröffnen Ende 2020
Drei bedeutende Projekte finden zum Ausklang des Jahres ihren Abschluss und verändern die Berliner Infrastruktur- und Kulturlandschaft nachhaltig.
Während der fast nicht mehr für möglich gehaltene Bau des BER am 31. Oktober tatsächlich noch erfolgreich abgeschlossen werden konnte, konnte am Freitag, den 4. Dezember, die verlängerte U-Bahnlinie 5 offiiell an den Start gehen, nach insgesamt 22 Jahren Planungs- und Umsetzungszeit. Und zu guter Letzt wurde am 17. Dezember das teilrekonstruierte Berliner Schloss als Humboldt Forum eröffnet, Corona-bedingt allerdings nur digital, also ohne Besucher vor Ort.
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Während der Feiertage haben wir unsere Leser*innen mit der Feiertags-Mediathek und spannenden Filmen und Dokumentationen über die Entwicklung Berlins unterhalten. Für alle, die noch einmal nachträglich den Projektor anwerfen wollen, geht es hier zu allen fünf Teilen der Filmreihe.
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2. November 2024