Berlin gehört aufgrund seiner weiträumigen Grünflächen und Parklandschaften zu den “grünsten” Metropolen in Europa. Auch diese Flächen sind natürlich einem stetigen Wandel unterlegen. Wir haben zehn der interessantesten Projekte, die in Grünflächen und Parks umgesetzt werden, zusammengefasst.

Eines von vielen Grünflächenprojekten in Berlin: Der neu gestaltete Besselpark an der südlichen Friedrichstraße in Kreuzberg.

 

Trotz der großen zahl an Bauprojekten in Berlin und der immer neu entstehenden Stadtlandschaften, die etwa auf dem Areal der “Europacity” in Moabit oder rund um die Mercedes-Benz-Arena in Friedrichshain realisiert werden, gibt es in Berlin auch weiterhin zahlreiche, attraktive und auch neu entstehende Park- und Grünflächen. Es sind vor allem diese Flächen, die Berlin im internationalen Vergleich herausstechen lassen.

Auch diese Areale verändern sich im Laufe der Zeit, da sie modernisiert, renaturiert oder baulich ergänzt werden. Und auch hier ist es wie mit vielen anderen Projekten in Berlin: Häufig treffen sehr unterschiedliche Interessen und Gruppen aufeinander, die völlig unterschiedliche Nutzungsanforderungen an die betreffenden Grünflächen formulieren – wie etwa bei der aktuell laufenden Neugestaltung des Preußenparks in Wilmersdorf.

Wir haben eine Auswahl spannender und vieldiskutierter Grünflächenprojekte zusammengestellt, die in den vergangenen Jahren in Berlin umgesetzt wurden, noch umgesetzt werden oder erst geplant sind. Viel Spaß beim Lesen! 

 

Die Neugestaltung des Heinrich-von-Kleist-Parks

In Berlin-Schöneberg soll ab September 2022 der historische Heinrich-von-Kleist-Park umgestaltet werden. Das Gartendenkmal soll für zwei Millionen Euro neue Wege, Schmuckpflanzen, eine automatische Bewässerung und einen umzäunten Hundeauslauf erhalten.

Hauptanliegen des Bauvorhabens ist es, die Parkfläche mit neuer Bepflanzung und neuen Wegeverbindungen nach historischem Vorbild „wieder erlebbar“ zu machen, wie es das Bezirksamt bei einer Präsentation der Umbaupläne nannte.

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Neugestaltung des Gartendenkmals am Volkspark Friedrichshain

Das Ehrenmal für Peter Joseph Lenné und Gustav Meyer an der Kniprodestraße, unweit des Volksparks Friedrichshain, kam in den vergangenen Jahren nur noch als unwirtlicher Ort daher. Das sogenannte „Lenné-Meyer-Ehrenmal“ war als Gartendenkmal zur Würdigung zweier berühmter Gartenarchitekten konzipiert worden.

Ausdrücklicher Wunsch vieler Anwohnerinnen und Anwohner war es, dass den verdienstvollen preußischen Landschaftsgärtnern zukünftig an dieser Stelle wieder entsprechend gewürdigt wird. Wie auch beim nicht weit entfernten und mittlerweile wieder hergerichteten Arnswalder Platz wurde auch diese Fläche in den vergangenen Jahren stark vernachlässigt, so dass vom einstigen Denkmal kaum noch etwas zu sehen war. Nun läuft die Neugestaltung der Fläche.

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Die Erweiterung des Mauerparks in Prenzlauer Berg

Im Juni 2020 eröffnete eines der populärsten Parkprojekte der Hauptstadt. Im Stadtteil Prenzlauer Berg wurde der beliebte und über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Mauerpark um acht Hektar erweitert. Um eine bauliche Veränderung des Areals hatte es jahrelangen Streit gegeben, zwischen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und den Anwohnerinnen und Anwohnern.

Nach langen Diskussionen hatte man sich 2016 auf einen städtebaulichen Kompromiss geeinigt und die Erweiterung auf den Weg gebracht. Nachdem diese nun erfolgt ist, soll der ältere Teil des Parks in den kommenden Jahren umfassend modernisiert werden.

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Die Neugestaltung des Besselparks in Kreuzberg

Direkt am Besselpark in Kreuzberg, an der südlichen Friedrichstraße gelegen, hat sich ein kleines Medienzentrum entwickelt. Das aufsehenerregende neue taz-Verlagsgebäude wird flankiert von einem weiteren, kantig-avantgardistischen Bürogebäude, welches mehrere Medienunternehmen beheimatet, wie etwa den competitiononline Verlag oder den Arch + Verlag.

Auch der Besselpark selbst wurde umfassend umgestaltet und modernisiert. Neue Parkwege und Sitzmöglichkeiten wurden angelegt, Bäume und Hecken wurden gepflanzt und Grünflächen erweitert. Neue Sichtachsen, Erholungs- und Sportflächen sind somit entstanden.

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Zur Zukunft des Olympiaparks in Westend: Thomas Härtel im Interview

Im Juni vergangenen Jahres hatten wir über eine Veranstaltung des Landessportbundes Berlin berichtet, welche den heutigen Status Quo des Geländes und die zukünftige Nutzung und Weiterentwicklung des historischen Olympiaparks im Nordwesten des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf zum Thema hatte.

Wir konnten mit Thomas Härtel, Präsident des Berliner Landessportbundes, zu diesem Thema etwas ausführlicher sprechen.

Zum Interview gelangt Ihr hier

Hochhausprojekt “Urbane Mitte” im Park am Gleisdreieck

Bis 2026 sollen sieben neue Gebäude direkt im Park am Gleisdreieck errichtet werden. Auf einem spitz zulaufenden Areal, welches von den Grünflächen der riesigen Parkanlage umschlossen wird und auf dem heute noch die Brauerei „Brlo“ und das Pionierprojekt „B-Part“ untergebracht sind, werden in den kommenden Jahren sieben neue Gebäude entstehen.

Das Projekt trägt den Namen „Urbane Mitte am Gleisdreieck“. Der Siegerentwurf des prestigeträchtigen Architekturwettbewerbs konnte sich das Berliner Büro O&O Baukunst sichern.

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Ein neues Besucherzentrum für das Schloss Charlottenburg

Rund 400.000 Besucherinnen und Besucher sind es jährlich, die sich das historische Schloss Charlottenburg im gleichnamigen Berliner Stadtteil ansehen möchten. Ein neues Besucherzentrum wird daher dringend benötigt, um die Empfangssituation am Schloss zu verbessern.

Insgesamt wird die Fläche des neuen Besucherzentrums rund 700 Quadratmeter umfassen. Der Entwurf des Gebäudes kommt vom Architekturbüro bez+kock architekten. Wichtig war der Stiftung, dass das neue Gebäude „nicht unsichtbar und denkmalgerecht“ konzipiert sei. Daher fiel die Entscheidung auf den schlichten und transparenten Entwurf des Stuttgarter Architekturbüros.

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Die Neugestaltung des Rathausforums in Berlins historischer Mitte

Bereits zu Beginn das Jahres 2021 hatte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklungwie wir berichtet haben, festgelegt, dass die Freifläche nicht bebaut, nicht historisch rekonstruiert, sondern als parkähnliche Freifläche geplant wird – inklusive des vor dem Roten Rathaus verbleibenden Neptunbrunnen.

Seit August 2021 ist auch klar, wie genau die Freifläche aussehen soll, die ab 2024 baulich umgesetzt werden soll. Durchgesetzt hat sich der Entwurf des in Köln und Bonn ansässigen Büros RMP Stephan Lenzen. In der ersten Phase des Realisierungswettbewerbs hatten insgesamt 53 Büros ihre Arbeiten eingereicht.

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Umbau abgeschlossen: Der Olivaer Platz in Wilmersdorf

Das wohl am intensivsten diskutierte Umgestaltungsprojekt im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf ist im Oktober 2021 fertiggestellt worden: Die Neugestaltung des Olivaer Platzes. Der Umbau des Stadtplatzes wurde zwischenzeitlich zum Politikum, zahlreiche Interessengruppen standen sich unversöhnlich gegenüber.

Schon vor elf Jahren, im Herbst 2010, war die Ausstellung „Olivaer Platz – gestern, heute, morgen“ im Heimatmuseum Charlottenburg-Wilmersdorf gezeigt worden und galt als Auftakt für die Planungen zum Umbau des Platzes, der in unmittelbarer Nähe zum Kurfürstendamm zwischen Lietzenburger Straße, Pariser Straße, Konstanzer Straße und Württembergische Straße liegt.

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Gescheitertes Grünflächenprojekt? Der “Westkreuzpark” in Charlottenburg

Das Areal in Charlottenburg, welches zwischen dem Messegelände, der einstigen Avus-Nordkurve, dem Lietzensee, dem Strandbad Halensee und den Gleisanlagen der Stadtbahn liegt, ist eine der letzten, großen Freiflächen, die es in der Berliner City West noch gibt. Vor allem ist sie weitgehend unbebaut.

Während sich die Planungen zur Neugestaltung der Infrastruktur am Dreieck Funkturm rein auf die Umstrukturierung und den Neubau des Straßenraums konzentrieren, sollte auf der Fläche, die rund um den Kreuzungsbahnhof Westkreuz verläuft, eine öffentliche Parkanlage mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten entstehen. Diese Plänen scheinen nach aktuellem Stand jedoch gescheitert zu sein, da der Bezirk sein Vorkaufsrecht für die Fläche wohl zu spät ausgeübt hatte.

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