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Kleistpark in Schöneberg: Sanierung startet im September 2022

In Berlin-Schöneberg soll ab September 2022 der historische Heinrich-von-Kleist-Park umgestaltet werden. Das Gartendenkmal soll für zwei Millionen Euro neue Wege, Schmuckpflanzen, eine automatische Bewässerung und einen umzäunten Hundeauslauf erhalten. 

Direkt vor dem Kammergericht Berlin befindet sich die öffentlich zugängliche Grünfläche des Heinrich-von-Kleist-Parks. Dieser soll ab September 2022 umgestaltet werden.

 

Es ist eine der beliebtesten Grünanlagen im Berliner Stadtteil Schöneberg, und sie hat eine lange Geschichte: der Heinrich-von-Kleist-Park an der Potsdamer Straße, direkt am Berliner Kammergericht gelegen.

Die wechselhafte Geschichte der Grünanlage reicht zurück bis ins Ende des 18. Jahrhunderts, als der Botaniker Johann Sigismund Elsholtz im Auftrag des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm  einen größeren Hof- und Küchengarten sowie einen landwirtschaftlichen Mustergarten anlegen ließ.

Das Gelände wurde ab 1801 als Botanischer Garten genutzt

Das Dorf Schöneberg, damals noch nicht zu Berlin gehörend, erhielt damit eine Grünfläche, die in den folgenden Jahrhunderten verschiedenartige Nutzungen erleben sollte. Bis zur Eröffnung des heutigen Botanischen Gartens in Berlin-Dahlem wurde das Gelände ab 1801 als Botanischer Garten genutzt.

Heute ist die Parkfläche, die vor allem durch die historischen Königskolonnaden an der Potsdamer Straße und das bis 1913 im Neobarockstil errichtete Gerichtsgebäude dominiert werden, öffentlich zugänglich. In seiner heutigen Form angelegt wurde sie im Jahre 1945 nach den Plänen des Gartenarchitekten Georg Pniower für den Alliierten Kontrollrat.

Sanierungsbedarf der Parkanlage ist deutlich sichtbar

Aufgrund der teilweisen Nutzung der Fläche durch die Alliierten wurde die Parkfläche erst zu Beginn der 1980er Jahre wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Wer die Grünfläche heute betritt, sieht trotz der unbestrittenen Schönheit der historischen Baudenkmäler sehr deutlich den Modernisierungsbedarf, den die Grünfläche mittlerweile aufweist. Dies wird längst auch vom verantwortlichen Bezirksamt so gesehen.

Ab September 2022 soll daher eine umfassende Umgestaltung des Geländes erfolgen, die mit einer umfangreichen Rodung des Geländes beginnen wird. Hauptanliegen des Bauvorhabens ist es, die Parkfläche mit neuer Bepflanzung und neuen Wegeverbindungen nach historischem Vorbild „wieder erlebbar“ zu machen, wie es das Bezirksamt bei einer Präsentation der Umbaupläne nannte.

Modernisierung und Denkmalschutz muss gleichermaßen erfolgen

Die Planerinnen und Planer müssen dabei den Spagat hinbekommen, die heutige Nutzung und funktionale Aspekte wie Barrierefreiheit und automatisierte Bewässerung umzusetzen, ohne die denkmalgerechte Sanierung der historischen Strukturen zu vernachlässigen. Keine einfache Aufgabe.

Die neue Bewässerungsanlage soll das Rasenoval, die Schmuckpflanzen, die Sträucher und Stauden sowie die alten Bäume grün halten und ausgetrocknete Grünflächen, wie sie bislang vor allem in den heißen Sommermonaten häufig vorkommen, vermeiden.  Dabei soll kein Trinkwasser, sondern Wasser aus einem Tiefbrunnen zum Einsatz kommen.

Neue Rundwege, Bewässerungsanlage, Parkbänke und ein Hundeauslauf

Rund um die beiden Kämmergärten mit großer und kleiner Liegewiese soll ein neuer Rundweg angelegt werden. Im Kammergarten Nord sind Sitzbänke und eine großes Schachspiel geplant, im Kammergarten Süd entsteht ein umzäunter Hundeauslauf.

Erhalten bleiben soll der historische Staudenbestand und die Erdwälle Nord und Süd. Letztere bekommen eine Treppe mit Rampe und Sitzbänken, zusätzlich sollen sie abwechselnd mit Nadelsträuchern, Stauden, Wintergräsern und Frühjahrsblühern bepflanzt werden. Auf dem ringförmigen Wall rund um das zentrale Rasenoval sind neue Sitzbänke geplant.

Die historischen “Rossebändiger” werden im Kleistpark verbleiben

Am Haupteingang mit den oben bereits erwähnten Königskolonnaden sollen die Wege erneuert, neue Bänke mit Blick aufs Rasenoval aufgestellt und Beete angelegt werden. Ein weiteres Detail wurde im Rahmen der Präsentation ebenfalls bekannt: Die historischen “Rossebändiger” sollen an den Flügeln des Kammergerichts verbleiben und nicht zum rekonstruierten Berliner Stadtschloss, dem Humboldt Forum, zurückkehren.

Bis Ende 2023 soll das Projekt abgeschlossen werden, rund zwei Millionen werden in den Umbau investiert. Zusätzliche 500.000 Euro werden im Rahmen der noch laufenden Planungsphase aufgewendet.

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