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Hauptbahnhof: Neugestaltung des Bereichs Europaplatz Nord läuft

Am Berliner Hauptbahnhof soll der südliche Europaplatz in den kommenden Jahren völlig neu gestaltet werden, nach Plänen des Büros Rehwaldt Landschaftsarchitekten. Auf dem nördlichen Teil des Europaplatzes, zwischen Busbahnhof und KPMG-Tower, läuft bereits die Umgestaltung des Areals durch die Deutsche Bahn.

Nördlich der Invalidenstraße läuft die Umgestaltung eines Teils des Europaplatzes. Hier werden meterhohe Steckhölzer in Baumgruppen zusammengefasst. Die Fläche befindet sich zwischen KPMG-Tower und Busbahnhof. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN

© Fotos: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN
Text: Björn Leffler

 

Nördlich des Berliner Hauptbahnhofs werden in den kommenden Jahren zahlreiche Landschaftsarchitekten ans Werk gehen, um die bestehenden Freiflächen neu zu gestalten – und deutlich grüner zu machen.

Bereits Ende 2022 berichteten wir über die Pläne, den nördlichen Vorplatz des Hauptbahnhofs, den Europaplatz im Ortsteil Moabit, umzugestalten. Wo derzeit aufgrund des Baus der neuen S-Bahnlinie “City-S-Bahn” noch eine Baugrube klafft, soll nach Inbetriebnahme der Linie ein neuer Stadtplatz gestaltet werden – zumindest teilweise.

Südlicher Europaplatz: Umbau beginnt nach Fertigstellung der neuen “City S-Bahn”

Die “City S-Bahn” (S15, ehemals S21) soll den Bahnhof an das nördliche S-Bahnnetz sowie die Ringbahn anschließen. Der mehrfach verschobene Start der neuen Linie soll nach aktuellem Planungsstand bis Dezember 2024 erfolgen. Anschließend soll mit der Umgestaltung des Europaplatzes begonnen werden.

Der entsprechende Gestaltungswettbewerb ist im vergangenen Oktober entschieden worden. Das bereits favorisierte Büro Rehwaldt Landschaftsarchitekten konnte sich gegen drei Mitbewerber durchsetzen und die Jury mit seinem Konzept zur Neugestaltung des Areals überzeugen.

Ein “grüner Schirm” für den nördlichen Vorplatz am Hauptbahnhof

Unter dem Leitbild „Entrée Berlin“ soll ein urbaner, einladender Platzraum in der Mitte der Stadt entstehen, der eine gute Orientierung und atmosphärische Aufenthaltsorte bieten soll. Ein Hauptelement des Konzeptes soll ein „Grüner Schirm“ werden, der sich gegenüber dem Bahnhofsgebäude befinden wird.

Als eine unregelmäßige Pflanzung hochstämmiger Bäume soll sich ein durchlässiger Raum formen, der einerseits eine Abschirmung zur Invalidenstraße herstellen soll, andererseits aber auch einen atmosphärischen Aufenthaltsort bilden kann.

Auf dem nördlichen Europaplatz läuft bereits der Umbau einer Freifläche

Während der Beginn der Bauarbeiten für den Umbau des südlichen Europaplatzes wohl nicht vor 2025 realisiert werden kann, wird auf dem nördlichen Teil des Europaplatzes bereits gearbeitet. Diese Fläche des Platzes befindet sich nördlich der Invalidenstraße.

Zwischen dem Busbahnhof und dem zukünftigen KPMG-Tower, der im Mai unter dem offiziellen Namen “EINZ” feierlich eröffnet werden soll, befindet sich eine Fläche, die im Zuständigkeitsbereich der Deutschen Bahn AG liegt.

Die “Baugruppe Bahn” gestaltet das Areal am KPMG-Tower derzeit neu

Bislang lag die Fläche, die unmittelbar an den Eingang zum U-Bahnhof Hauptbahnhof grenzt, brach und wurde als Ablageort für Baumaterialien genutzt. Nach der baulichen Fertigstellung des neuen 84-Meter-Hochhauses, welches das Beratungsunternehmen KPMG beziehen wird, wird nun auch diese Freifläche umgestaltet.

Verantwortet von der Baugruppe Bahn werden derzeit mehrere “Bauminseln” geschaffen, bei denen meterhohe Steckhölzer in dicht gestaffelten Gruppen eingepflanzt werden. Diese Steckhölzer wurden von Trauerweiden gewonnen und werden üblicherweise im Idealfall im Frühjahr eingepflanzt.

“Bauminseln” aus meterhohen Steckhölzern werden auf der Fläche gepflanzt

Trauerweiden zeichnen sich dadurch aus, dass sie kein tiefes Wurzelwerk ausbilden. Die nun gepflanzten Steckhölzer geben der Freifläche eine sehr eigentümliche Charakteristik, die sich im noch undefinierten nördlichen Stadtraum des Hauptbahnhof-Quartiers noch einfügen muss.

Wenige Meter nördlich davon ist noch ein weiteres landschaftsarchitektonisches Projekt geplant. Dieses Vorhaben wird vom landeseigenen Unternehmen Grün Berlin GmbH verantwortet und trägt den Namen “Döberitzer Grünzug”, ausgehend von der namensgebenden Döberitzer Straße, die nördlich des Hauptbahnhofs verläuft und die südliche Begrenzung des geplanten Grünzugs zwischen Poststadion und “Europacity” bilden wird.

Moabit: Nördlich des Europaplatzes entsteht der “Döberitzer Grünzug”

So soll auf einem schmalen Streifen zwischen den Wohnquartieren an der Lehrter Straße und der “Europacity” eine neue Ost-West-Verbindung sowie zusätzlich eine Nord-Süd-Grünverbindung entstehen, die den Hauptbahnhof mit den nördlich liegenden Stadtquartieren in Moabit und im Wedding vernetzen soll.

Die bisherige Brachfläche soll im Zuge der Bauarbeiten in den kommenden Jahren zu einer 4,5 Hektar großen Grünanlage umgestaltet werden. Die Realisierung des “Döberitzer Grünzugs” ist eine Ausgleichs- und Gestaltungsmaßnahme zur Kompensation der durch den Bau der Bundesstraße B 96 verursachten Eingriffe in den Naturhaushalt.

Die nördlich vom Hauptbahnhof liegenden Freiräume und Stadtareale werden sich in den kommenden Jahren also noch deutlich verändern – und sehr viel grüner und nachhaltiger werden. Eine Veränderung, die dem Gebiet wohl nur gut tun kann.

 

Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier: 

© Foto: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN

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Deutlich grüner und besser strukturiert soll sich der südliche Europaplatz auf der nördlichen Seite des Hauptbahnhofs in den kommenden Jahren präsentieren. / © Visualisierung: Rehwaldt Landschaftsarchitekten, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen

Weiter nördlich des Hauptbahnhofs ist in Berlin-Moabit die Errichtung der Freifläche “Döberitzer Grünzug” geplant. Die Arbeiten begannen im Sommer 2023. / © Visualisierung: Grün Berlin GmbH, Atelier Loidl

© Open Street Map

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Quellen: Deutsche Bahn AG, Architektur Urbanistik Berlin, Europacity Berlin, Wikipedia, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Grün Berlin GmbH, Rehwaldt Landschaftsarchitekten, Atelier Loidl

 

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1 Kommentar

  1. Werner Müller April 11, 2024

    Das wird endlich mal Zeit, daß sich hier etwas ändert.

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