In Friedrichshain wird derzeit das aufwendige Gewerbeprojekt “Am Postbahnhof” umgesetzt. Dabei werden historische Gebäude saniert, zudem ist ein Neubau entstanden. Eine architektonische Besonderheit ist der unter Denkmalschutz stehende Bahnviadukt, der saniert und in den Campus integriert werden soll.
So soll das Gewerbequartier auf dem ehemaligen Bahngelände am Postbahnhof nach seiner Fertigstellung aussehen. / © Visualisierung: xoio GmbH, Eqviva Projektbetreuung GmbH & Co. KG
© Fotos: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN
© Visualisierungen: xoio GmbH / Projektumsetzung: Eqviva Projektbetreuung GmbH & Co. KG
Text: Björn Leffler
Am und rund um den historischen Postbahnhof in Berlin-Friedrichshain, unweit des Ostbahnhofs, werden derzeit mehrere aufwendige Bauprojekte vorangetrieben. Dabei werden historische Gebäude modernisiert und um Neubauten erweitert.
Erst kürzlich berichteten wir über ein laufendes Projekt des Unternehmens PATRIZIA Frankfurt, welches unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes die historischen Räumlichkeiten in eine moderne Bürolandschaft mit 17.000 Quadratmetern Nutzfläche transformiert.
Eqviva koordiniert Umsetzung des Projekts “Am Postbahnhof”
Direkt angrenzend wird ein ganz ähnliches Bauvorhaben umgesetzt, allerdings von einem anderen Bauherren, jedoch auch mit gewerblichem Hintergrund. Verantwortet wird dieses Projekt von der Eqviva Projektbetreuung GmbH & Co. KG.
Der Postbahnhof war von 1907 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs ein wichtiger Knotenpunkt des Bahnpostverkehrs in Preußen und dem östlichen Deutschland. Große Teile des Areals stehen heute unter Denkmalschutz.
Sanierung historischer Gebäude unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes
Bei der Umsetzung des Projekts “Am Postbahnhof”, wie das Bauvorhaben offiziell heißt, soll also der Denkmalschutz nicht nur berücksichtigt werden, sondern den gesamten Charakter des Vorhabens dominieren.
“Die Gestaltung des Neubaus greift konzeptionell die baulichen und gestalterischen Elemente der benachbarten Postbahnhof-Altbauten auf und interpretiert diese in sehr eigenständiger Weise neu”, sagt dazu Architekt Bernd Driessen, der den Entwurf federführend verantwortet hat.
Beim Projekt soll eine gewerbliche Nutzfläche von 25.000 m² entstehen
Insgesamt soll eine Bruttogeschossfläche von knapp 25.000 Quadratmetern entstehen. Büroflächen und Arbeitsräume, Gastronomieangebote, dazu mehrere Dachterrassen auf verschiedenen Ebenen sowie eine Tiefgarage werden Teil des Projekts sein.
Zudem sollen ausreichend Fahrradstellplätze geschaffen werden. Auch Fitness- und Umkleideräume für die Beschäftigten soll es in den neuen Räumlichkeiten geben.
Historischer Bahnviadukt soll Teil des künftigen Campus werden
Eine architektonische Besonderheit des Projekts ist der unter Denkmalschutz stehende Bahnviadukt, auf dem ursprünglich einmal Bahngleise verliefen. Dieser wird in enger Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde saniert und in den Neubau integriert. Offenkundiges Vorbild für die Umsetzung ist der populäre Highline-Park an der Westseite Manhattans in der US-Metropole New York City.
Aber es gibt noch mehr spannende Elemente, die das Projekt herausstechen lassen. Neben dem historischen Bahnviadukt wird ein ehemaliger Wasserturm der Reichsbahn sowie eine Drehscheibe für Züge und Waggons Teil des zukünftigen Campusgeländes werden.
Neubau orientiert sich an der Architektur des historischen Postbahnhofs
Und auch die Gestaltung des neuen Gebäudes orientiert sich an der ursprünglichen Nutzung des Postbahnhof-Areals. Der Entwurf des Büros driessenarchitekten stützt sich baulich sowie gestalterisch auf die historische Bebauung des alten Geländes und interpretiert die Verbindung des Neubaus zwischen Viadukt und Wasserturm auf eigenständige Weise.
Entwickelt wurde der Gebäudekomplex von Rainer Bahr von Econcept und Holger Rausch von Minerva. Beide hatten das Grundstück im Jahr 2019 erworben und es anschließend an einen von JP Morgan verantworteten Fonds weiterveräußert.
Seit 2021 läuft die Umsetzung des ambitionierten Projekts
Die Baugenehmigung für das Projekt wurde vom Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg im Januar 2021 erteilt. Mittlerweile ist der markante Neubau fertiggestellt worden und es läuft die aufwendige Modernisierung der historischen Gebäudeensemble.
Besonders gespannt darf man auf die Einbindung der einstigen Gleisanlagen in das Gesamtensemble sein. Wohnungen sollen auf dem Areal nicht entstehen, die Fläche soll nach ihrer Fertigstellung ausschließlich gewerblich genutzt werden.
Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier:
© Visualisierung: xoio GmbH, Eqviva Projektbetreuung GmbH & Co. KG
© Visualisierung: xoio GmbH, Eqviva Projektbetreuung GmbH & Co. KG
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© Foto: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN
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© Open Street Map
Quellen: xoio GmbH, Eqviva Projektbetreuung GmbH & Co. KG, driesenarchitekten, Econcept, Minerva, Postbahnhof Development GmbH
Raem Mai 14, 2024
Mit Abstand einzige Schmuckstück in der seelenlosen Gegend:)